Hat sich Said El Mala beim FC in die Startelf gespielt? Trainer Lukas Kwasniok dämpft die Erwartungen.
Robbery-VergleichWarum Kwasniok bei El Mala noch bremst
Sein erstes Pflichtspiel mit dem 1. FC Köln hat Said El Mala (18) hinter sich gebracht. Beim dramatischen Last-Minute-Sieg im DFB-Pokal bei Jahn Regensburg wurde der FC-Youngster in der Schlussphase eingewechselt, brachte ordentlich Schwung ins bis dahin träge Offensivspiel der Kölner.
Die FC-Fans wählten den jungen Flügelflitzer prompt zum Spieler des Spiels – noch vor Doppel-Vorlagengeber Ragnar Ache (27).
Kaminski hat gegenüber El Mala die Nase vorn
Angesprochen auf das Talent, für das der FC in der Sommerpause bereits unmoralische Angebote aus England erhalten hat, betonte Lukas Kwasniok am Donnerstag (21. August 2025) im „Talk zum FC“ von EXPRESS und Kölner Stadt-Anzeiger, es sei in Köln gar nicht möglich, den El-Mala-Hype zu bremsen. Ein bisschen versuchte er es dennoch.
Den Wunsch vieler FC-Fans, El Mala schon beim Bundesliga-Auftakt am Sonntag in Mainz in der Startelf zu sehen, wird Kwasniok wohl kaum erfüllen. In der Hackordnung muss sich der Teenager aktuell noch hinter Sommer-Neuzugang Jakub Kaminski (23) einsortieren.
„Ich glaube, wir tun alle gut daran, wenn wir den Jungen einfach mal machen lassen, uns an den Dingen erfreuen, die er uns geben kann“, forderte Kwasniok: „Das sind seine Dribblings, seine Finten, seine Unbekümmertheit, sein Torabschluss. Das bringt er alles mit“. Doch zur Wahrheit gehöre eben auch: „Fußball besteht aus zwei Richtungen.“
Um das zu verdeutlichen, bediente sich Kwasniok eines Beispiels aus der jüngeren Bundesliga-Geschichte. „Die Bayern sind dann den Dortmundern enteilt, als Ribéry und Robben bereit waren, nach hinten zu arbeiten. Jürgen Klopp hat immer gesagt, solange die nur nach vorne arbeiten, werden wir Meister. Sie sind zweimal Meister geworden. Dann haben die angefangen, nach hinten zu arbeiten und die Dortmunder hatten keine Chance mehr.“
Der Verweis auf die beiden Superstars Franck Ribéry und Arjen Robben zeigt aber auch, dass sich Kwasniok mehr als bewusst ist, welch Rohdiamanten er in den eigenen Reihen hat.
„Bedeutet im Umkehrschluss, Said El Mala ist ein fantastisches Talent mit unfassbaren Qualitäten“, stellte der FC-Trainer klar. „Aber mit Jakub Kaminski, der in beide Richtungen eine Maschine ist, bestehst du in der Bundesliga aktuell erstmal eher.“
Zunächst einmal plant Kwasniok den U19-Nationalspieler also weiterhin als Joker ein. „Said kann die Dinge eben vor allem erstmal dann zeigen, wenn der Gegner etwas ermüdet ist. Und wir sind happy, dass er dann da ist. Und wenn er dann weiter ist, noch ein halbes Jahr, drei Monate weiter, wird er auch von Beginn an in der Bundesliga Gegenspielern wehtun“, kündigte Kwasniok an.
Fehler gesteht er El Mala ausdrücklich zu. „Es wäre ja auch schlimm mit 18 oder 19, wenn du das alles schon beherrschen würdest“, so Kwasniok, der erläuterte: „Es ist auch gar nicht die Bereitschaft eines Rückwärtsgangs, die hat er, sondern da geht es eben manchmal um gedankliche Schaltpausen, die kannst du dir in der Bundesliga einfach nicht erlauben. Daran arbeitet er auch.“
Nicht nur viele FC-Fans wünschen sich allerdings, dass Kwasniok El Mala von der Leine lässt. Auch Vereinslegende Stephan Engels (64) ist begeistert von den Qualitäten des Youngsters. „Ich habe das Spiel gesehen, FC gegen Viktoria im Januar in der Vorbereitung. Und da hat dieser Said uns schwindelig gespielt“, erinnerte sich Engels.
„Man muss die Jungs reinwerfen und wenn er dann sieht, dass der nach zwei, drei Spielen nicht mehr so viel auf dem Röllchen hat, dann gibt er ihm wieder eine Pause“, forderte der ehemalige FC-Profi und -Trainer.