Der 1. FC Köln ist mit guten Ergebnissen in die Bundesliga-Saison gestartet, doch Lukas Kwasniok ist bei Weitem nicht zufrieden.
„Nicht in die Tasche lügen“FC-Coach sieht dicke Köln-Probleme
18.09.2025, 15:46
Platz drei in der Tabelle, sieben Punkte nach drei Spielen – der 1. FC Köln hat sich als Aufsteiger eindrucksvoll im Oberhaus zurückgemeldet. Doch Grund zur Zufriedenheit gibt es noch lange nicht.
Vor dem Duell bei RB Leipzig (Samstag, 20. September 2025, 18.30 Uhr, Sky und Liveticker auf EXPRESS.de) will Köln zwar mit breiter Brust nach Sachsen fahren, aber der neue Trainer Lukas Kwasniok (44) legt auch den Finger in die Wunde.
„Unsere Aufgabe wird es einfach sein, diese Intensität mitgehen zu können. Ansonsten haben wir keine Chance. Wir laufen sehr viel und jetzt müssen wir noch einen Zahn zulegen“, mahnt der Coach. Doch was meint er genau? „Wir sind jetzt gut und erfolgreich gestartet, aber ich finde es nicht in Ordnung, wenn wir uns jetzt etwas in die Tasche lügen. Wir haben eine gute Energie, einen unfassbar guten Geist, ein tolles Herz. Wir haben eine Aufopferungsbereitschaft, auch in der eigenen Defensive. Aber beim Spiel mit dem Ball ist schon noch Luft nach oben“, sagt Kwasniok.
Insgesamt überzeugt Köln bisher mit Einsatz und Wille: 366 Kilometer wurden vom Team bislang abgespult, nur der FC Bayern (369,3) und der FC Augsburg (368,7) rannten mehr. Der kommende Gegner Leipzig kommt auf 347 Kilometer. Doch spielerisch fordern die Verantwortlichen noch mehr.
FC-Sportdirektor Thomas Kessler haderte schon nach dem 3:3 in Wolfsburg: „Viele Räume, die wir besprochen hatten, haben wir nicht so bespielt. Das ärgert mich etwas. Das ist ein Prozess, in dem wir stecken. Es wäre auch schlimm, wenn wir nach zehn Wochen keine Arbeit mehr hätten. Wir haben noch viele Themen, an denen wir arbeiten können.“
Vor allem in Leipzig muss im Spiel mit dem Ball mehr kommen, wenn der FC nicht untergehen will. Bei den intensiven Läufen liegt RB mit 2119 bisher weit vor Köln (1803). Auch 570 Sprints sprechen dafür, dass die Brause-Truppe weiß, wann das Tempo angezogen werden muss. Köln kommt bislang nur auf 427 Sprints und findet sich damit im unteren Drittel der Tabelle auf Rang 15 wieder.
Statistisch spricht auch einiges für den Gastgeber am Samstag: Die Roten Bullen haben in der Bundesliga noch nie gegen einen Aufsteiger verloren (31 Siege, fünf Unentschieden).
Gegner Köln liegt RB besonders: es gab nur zwei Niederlagen in 14 Duellen (sieben Siege, fünf Unentschieden). Die bisher letzten Duelle gab es in der Saison 2023/24 – 6:0-Heimsieg für Leipzig und dann ein 5:1-Sieg in Köln. Gegen kein aktuelles Bundesliga-Team erzielte Leipzig im Schnitt mehr Tore als gegen Köln (2,4 pro Spiel). Der FC muss sich also warm anziehen.