Max FinkgräfeFreches Bundesliga-Debüt des 19-Jährigen für den FC – „Er hatte die Eier“

Julian Ryerson im Zweikampf mit Max Finkgräfe.

Dortmunds Julian Ryerson attackiert Kölns Debütanten Max Finkgäfe im Bundesliga-Topspiel am Samstag (19. August 2023).

Der junge Max Finkgräfe feierte beim Saison-Auftakt des 1. FC Köln bei Borussia Dortmund sein Bundesliga-Debüt. In der Nachspielzeit hatte er sogar den Ausgleichstreffer auf dem Fuß.

von Marcel Schwamborn (msw)

Um einen Eindruck von den unterschiedlichen Kräfteverhältnissen der beiden Kader des Bundesliga-Topspiels zu gewinnen, reichte am Samstag (19. August 2023) eigentlich ein Blick auf die Auswechslungen.

Borussia Dortmund brachte mit Felix Nmecha, Youssoufa Moukoko, Karim Adeyemi, Marius Wolf und Thorgan Hazard in der zweiten Halbzeit ausschließlich Nationalspieler in die Partie. Kölns Trainer Steffen Baumgart (51) hingegen warf in der 66. Minute Max Finkgräfe ins Rennen.

1. FC Köln: Max Finkgräfe beim Debüt mit 25 Ballkontakten und Torschuss

Der 19-jährige Youngster ist einer der Gewinner der Vorbereitung, schaffte den Sprung in den Profi-Kader überraschend problemlos. Der dynamische und robuste Außenverteidiger übernahm vor 81.365 Fans die Rolle von Luca Waldschmidt auf dem linken offensiven Flügel. Und da hätte sein 25. Ballkontakt des Spiels fast das Debüt gekrönt.

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Nach einem Eckball in der siebten Minute der Nachspielzeit nahm sich das Nachwuchstalent ein Herz und zog volley ab – der Ball zischte aber am Tor vorbei, es blieb beim 1:0-Sieg für die Borussia. „Bei dem Abschluss hatte er auch die Eier, das zu machen“, lobte ihn Baumgart in der ihm typischen Art.

1. FC Köln in der Einzelkritik

Bundesliga-Spiel bei Borussia Dortmund am 19. August 2023: Die Noten der FC-Profis

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„Max hat eine sehr gute Vorbereitung gespielt. In Osnabrück hatten wir es noch nicht für richtig gehalten ihn zu bringen, weil dort sehr viele Emotionen dabei waren und nicht die Räume vorhanden waren. Aber hier fanden wir es richtig, ihn mit seiner Geschwindigkeit zu bringen. Ich finde, er hat es gut gemacht“, sagte der FC-Trainer auf EXPRESS.de-Nachfrage.

Sportchef Christian Keller (46) beobachtete Finkgräfes Bundesliga-Premiere von der Medientribüne aus. „Wir haben die letzten Wochen immer wieder über ihn gesprochen. Er war im Trainingslager einfach einen Tick weiter als seine Kollegen, die gerade aus der U19 herausgekommen sind. Bei ihm war es ein nahtloser Übergang“, lobte er den Neuling.

Max Finkgräfe, Mats Hummels und Niklas Süle im Duell.

Keine Angst vor großen Namen: Max Finkgräfe wird von Mats Hummels und Niklas Süle attackiert.

Mit Denis Huseinbasic, Dimitrios Limnios, Kristian Pedersen und Jacob Christensen mussten einige ältere Spieler von der Ersatzbank aus mitansehen, wie Baumgart lieber dem 19-Jährigen das Vertrauen schenkte. „Wir haben in der Halbzeitpause noch mal darüber gesprochen. Da war klar, dass er kommen wird, wenn wir auf der Achter-Position wechseln müssen. Er hat gezeigt, warum er ein Wechselkandidat ist“, sagte Keller.

Auch für Kaderplaner Thomas Kessler (37) war Finkgräfes Premiere im BVB-Tempel logisch: „Max ist ein Junge, der natürlich noch viel lernen muss. Aber er bleibt jeden Tag im Training ruhig, hört den Trainern gut zu und gibt Gas. Dafür wurde er mit seiner Einwechslung belohnt.“

Finkgräfe, geboren in Mönchengladbach, spielte bei Fortuna Düsseldorf (bis 2016), Borussia Dortmund (2016-2018) und Borussia Mönchengladbach (2018-2020). 2021 kam er von der SG Unterrath zum 1. FC Köln. Bei der USA-Reise im vergangenen November bekam er kurzfristig die Chance, sich bei den Profis zu präsentieren. Sein Vertrag läuft bis 2025.

1. FC Köln: Auch Leart Pacarada und Rasmus Carstensen mit Debüt

Daneben gingen die anderen beiden Bundesliga-Debüts schon ein wenig unter. Leart Pacarada (28) startete auf der Hector-Position hinten links, Rasmus Carstensen (22) offensiv rechts. „Paca war ein bisschen zu ungestüm in der ersten Aktion, aber danach hat er es sehr, sehr gut gelöst. Da sieht man die Entwicklung, die er machen muss“, sagte Baumgart. „Und bei Rasmus merkt man, wie intensiv die Bundesliga ist.“

Insgesamt war der Coach mit allen zufrieden. „Es fällt jedem leicht, in dieser Mannschaft Fußball zu spielen und eine gute Leistung zu bringen, weil du nicht allein auf dem Platz stehst.“