Der 1. FC Köln hat am sechsten Spieltag drei Punkte von der TSG Hoffenheim entführt. Für einen FC-Profi gab es ein besonderes Extra-Lob vom Trainer – das steckt dahinter.
Kwasniok cleverGeisteskrank-Lob für FC-Profi: Das steckt dahinter
61 Prozent Ballbesitz, 11:6 Eckbälle, 15:10 Torschüsse – in vielen Statistiken war die TSG Hoffenheim am 3. Oktober 2025 dem 1. FC Köln überlegen.
Doch der FC feierte am Ende mit den Fans eine kölsche Party nach dem 1:0-Sieg. Bedanken konnte sich die Mannschaft auch beim starken Schlussmann Marvin Schwäbe, der vier Glanzparaden zeigen musste, um die Kiste sauber zu halten.
Sebastian Sebulonsen von Kwasniok mit Lob überschüttet
Ein Extra-Lob von Trainer Lukas Kwasniok (44) gab es allerdings für einen anderen Spieler: Sebastian Sebulonsen (25). „Ihn möchte ich hervorheben. Was er nach hinten wegverteidigt hat, was er für eine Laufleistung hatte, war einfach Wahnsinn. Das war schon eine brutale Leistung.“ Dann sagte der Coach abschließend: „Sebulonsen war heute geisteskrank.“
Ein überschwängliches Lob. In Hoffenheim lief der Norweger auf der rechten Seite 12,35 Kilometer, gewann 56 Prozent seiner Zweikämpfe, 60 Prozent der gespielten Pässe kamen an.
Sebulonsen hatte dabei eine der schwierigsten Aufgaben zu bewältigen: Den schnellen und trickreichen Bazoumana Touré (19) zu stoppen. Kwasniok dürfte nicht entgangen sein, dass Touré mit seinem Tempo mehr als einmal am Norweger vorbeikam. Da hatte Sebulonsen verständlicherweise oft größere Probleme. Touré kam so nicht nur zu zwei eigene Großchancen, sondern konnte auch mehrfach offene Flanken schlagen. Die fanden glücklicherweise nie einen Abnehmer.
Wie ist Kwasnioks Geisteskrank-Lob für Sebulonsen also genau zu verstehen? Für den Einsatz, den der Norweger gezeigt hat, ist es berechtigt, weil er die wohl schwerste Aufgabe des Spiels hatte, aber geisteskrank gut war die Leistung insgesamt nicht, weil er einiges zulassen musste.
Aber genau das ist Kwasnioks geschickte und clevere Art, seine Spieler stark zu reden. Alessio Castro-Montes nannte er eine Mischung aus Messi und Neymar – trotzdem hat der 28-jährige Belgier wieder keine Minute gespielt. Dennoch weiß Kwasniok, wie er alle mitnimmt, auch psychologisch.
Das umgekehrte Beispiel ist Said El Mala (19), der bei der TSG Hoffenheim sein Startelf-Debüt feiern durfte und eine überragende Leistung ablieferte, inklusive weltweit gefeiertem Traumtor zum Sieg. Kwasniok stapelt bei El Mala aber tief, weil er nicht will, dass der Junge die Bodenhaftung verliert.
So hat der Coach Sebulonsen nach dem schwierigen Spiel gleich mit einer warmen Dusche überzogen, um ihm ein durchweg gutes Gefühl zu geben. Der Rechtsverteidiger kam im Sommer für 2,5 Millionen Euro aus Bröndby und schlug beim FC sofort ein, weil Kwasniok voll auf ihn setzt. In allen sieben Kölner Pflichtspielen stand er in der Startformation.