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Kuriose Parallele zum Europa-Einzug Trio überzeugt: Hat der FC sein neues Defensiv-Dreieck gefunden?

Luca Kilian und Timo Hübers verteidigen für den 1. FC Köln gegen Hertha BSC.

Timo Hübers (l.) und Luca Kilian ließen gegen Hertha BSC um Stürmer Davie Selke am 9. Januar 2022 nur ganz wenig zu. Auch nach dem 1:2- Anschluss brannte beim 1. FC Köln nichts an.

Nach dem Blitzwechsel von Rafael Czichos war die Defensive des 1. FC Köln Diskussionsthema Nummer eins. Doch gegen Hertha BSC hinterließen die Innenverteidiger genau wie Marvin Schwäbe einen starken Eindruck.

von Martin Zenge  (mze)

Von wegen Abwehr-Alarm! Timo Hübers (25) und Luca Kilian (22) überzeugten beim Hertha-Sieg (3:1) gemeinsam mit Keeper Marvin Schwäbe (26), lassen die Personal-Diskussion nach dem Czichos-Abgang vorerst verstummen. Hat der 1. FC Köln sein neues Defensiv-Dreieck gefunden?

Timo Horn (28) im Tor, davor Rafael Czichos (31) und Sebastiaan Bornauw (22) in der Innenverteidigung – das war in den vergangenen Jahren Kölns Stamm-Trio in letzter Reihe. Mittlerweile hat nach dem Belgier (zum VfL Wolfsburg) auch Vize-Kapitän Czichos (Chicago Fire) den Abflug gemacht, und Horn droht nach neuneinhalb Spielzeiten als Nummer eins dauerhaft die Bank.

Torwart-Duell beim 1. FC Köln: Timo Horn braucht Pokal-Gala

Schwäbe, Hübers, Kilian – alle drei wechselten erst im Sommer zum FC, sind jetzt Steffen Baumgarts (50) erste Wahl für die Rückrunde. Erst recht nach diesem starken Start in Berlin!

Alles zum Thema Marvin Schwäbe

Torwart Schwäbe nutzte Horns Verletzungspause im November und Dezember, verdiente sich drei weitere Startelf-Chancen im Januar, bevor sich Baumgart endgültig auf einen Stammkeeper festlegen will. Horn soll im DFB-Pokal gegen den Hamburger SV (18. Januar) sein Comeback feiern – und muss gewaltig hexen, um Schwäbe wieder zu verdrängen!

Der Neuzugang aus Kopenhagen sammelt weiter Argumente in eigener Sache. Schwäbe verhinderte gegen Herthas Maolida unmittelbar vor der FC-Führung mit einer Mega-Parade den Rückstand, ebnete damit den Weg zum Sieg. Baumgart: „Eine Riesen-Rettungstat von Marvin.“

Marvin Schwäbe spielt für den 1. FC Köln gegen Hertha BSC.

Ohne Marvin Schwäbes Parade gegen Herthas Myziane Maolida hätte der 1. FC Köln am 9. Januar 2022 einem Rückstand hinterlaufen müssen.

Mit jeder Schwäbe-Parade wird die finale Wachablösung im Köln-Kasten wahrscheinlicher. Der 26-Jährige hat den Nummer-eins-Posten fest im Blick: „Ich freue mich über die Chance und versuche alles, um gute Leistungen zu zeigen.“

1. FC Köln will Luca Kilian halten

„Marvin hat sich das verdient. Timo auch, der haut sich im Training richtig rein. Am Ende entscheidet der Trainer, wer spielt. Ich finde, beide machen es echt super“, sagt Abwehrkante Kilian über das Keeper-Duell.

Die Mainz-Leihgabe will Köln unbedingt fest verpflichten (Kaufoption über zwei Millionen Euro). Baumgart hat große Pläne mit Kilian, bezeichnete den Ex-Paderborner nach dessen FC-Wechsel als einen der „talentiertesten Innenverteidiger“ Deutschlands.

Sein Potenzial hatte der 1,92-Meter-Riese genau wie Nebenmann Hübers, der in Berlin den ungewohnten linken Part im Abwehrzentrum einnahm, bereits in der Hinrunde angedeutet – jetzt sollen beide mit mehr Spielpraxis noch stabiler werden.

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Luca Kilian: „Daran haben wir uns hochgezogen“

Kilian (90 Prozent Passquote trotz Rumpel-Rasen) erzählt: „Wir haben schon gegen Dortmund zusammengespielt, haben es da gut gemacht. Daran haben wir uns vorm Hertha-Spiel noch mal so ein bisschen hochgezogen.“ Keeper Schwäbe hatte die beiden 94 Minuten vor Augen, meint: „Sie haben wieder einen super Job gezeigt, waren super in den Zweikämpfen und auch im Spielaufbau. Die trauen sich was zu.“

Das kommt bei Baumgart an: „Ich glaube, dass der Verbund passt. Gerade bei jungen Spielern hast du es ja mal, dass sie unruhig werden – hier gar nicht.“ Wobei der FC-Coach betont: „Die ganze Mannschaft verteidigt gut.“ Lizenzspieler-Leiter Thomas Kessler (35) ergänzt: „Die Arbeit geht ganz vorne los.“

Hinten machen Hübers und Kilian Hoffnung – solange keiner dauerhaft ausfällt. Denn mit Jorge Meré (24, fehlte in Berlin krank) hat Baumgart nur noch eine echte Innenverteidiger-Alternative in der Hinterhand.

Übrigens: In der Euro-Saison 2016/17 verlor der FC in der Winterpause ebenfalls seinen Abwehrchef. Damals wechselte Mergim Mavraj (35), der bis dahin keine Minute verpasst hatte, zum HSV. Wo Köln am Ende landete, ist bekannt…

Und was ist 2022 für den Überraschungs-Sechsten drin? Kilian blickt voraus: „Wir wollen einfach schauen, wo die Reise hingeht. Wir gucken von Spiel zu Spiel. Das ist ja der übliche Satz im Fußball, aber wir wollen das wirklich machen, und dann gucken, was dabei rauskommt.“ Momentan sehr viel!