FC-Gegner mit Sorgen„Unsportliches“ Kumpel-Duell

Wenn der FC im Pokal bei Jahn Regensburg antritt, kommt es an der Seitenlinie zum Duell zweier Freunde.

von Antje Rehse  (are)

Jetzt geht es richtig los für Lukas Kwasniok (44) beim FC! Am Sonntag (17. August, 15.30 Uhr, Sky und im Liveticker auf EXPRESS.de) wartet die erste Pflichtspiel-Aufgabe auf den neuen Kölner Trainer. 

In der ersten Runde des DFB-Pokals tritt der 1. FC Köln bei Jahn Regensburg an. Für Kwasniok nicht nur wegen seines FC-Debüts ein besonderes Spiel. Denn auf der Gegenseite wartet ein guter, alter Bekannter auf ihn.

Kwasniok und Wimmer waren Zimmerkollegen

„Ich freue mich auf dieses Duell, weil ich einen alten Weggefährten, Michael Wimmer, sehe. Wir haben uns duelliert in der U17, U19 und hatten auch das Vergnügen, gemeinsam beim Fußballlehrer bei der Eignungsprüfung in einem Zimmer gelegen zu haben“, verriet der FC-Coach. „Das heißt, wir kennen uns aus dem Effeff. Das sind zwei nicht ganz so sportliche Typen an der Seitenhauslinie zugegen und ich freue mich drauf.“

Auch Wimmer (45) ist voller Vorfreude darauf, „meinen Freund Lukas wiederzusehen“. Den FC bezeichnete er nach dem großen Umbruch im Sommer als „eine ganz spannende Mannschaft, die eine richtig hohe Qualität hat.“

Der Jahn, in den vergangenen fünf Jahren zweimal Stolperstein für den FC im Pokal, geht jedoch mit einigen Sorgen in das Duell. Nach dem Abstieg aus der 2. Bundesliga ist Regensburg bescheiden in die neue Saison gestartet.

In der 3. Liga gab es nach dem 1:1-Unentschieden zum Auftakt in Ingolstadt eine herbe 0:4-Klatsche gegen Aufsteiger MSV Duisburg. „Das war von hinten bis vorne gar nichts. Das war ein desolater Auftritt, so können wir uns nicht präsentieren“, schimpfte der neue Jahn-Trainer nach dem Spiel im Interview mit MagentaSport.

Michael Wimmer steht nachdenklich an der Seitenlinie.

Michael Wimmer empfängt mit Jahn Regensburg den 1. FC Köln und seinen Kumpel Lukas Kwasniok.

Unter der Woche bekleckerte sich der Drittligist im Bayern-Pokal bei Fünftligist TSV Kornburg auch nicht gerade mit Ruhm, setzte sich schließlich aber mit 2:1 durch. „In der ersten halben Stunde war uns die Nervosität anzumerken, das Spiel gegen Duisburg ist nicht spurlos an uns vorbeigegangen“, analysierte Wimmer, der das Ergebnis aber als knapper bezeichnete, als es das Spiel war.

Nun wartet das Duell gegen den Bundesliga-Aufsteiger. „Wichtig ist, dass wir mit Überzeugung, ohne Furcht und mutig Fußball spielen. Dass wir an die Chance glauben. Und wenn es Chancen geben sollte, nicht nur dran zu glauben, sondern sie zu nutzen“, forderte Wimmer von seiner Mannschaft ein ganz anderes Auftreten als gegen Duisburg. Es gehe darum, „in der Birne zu agieren, nicht nur zu reagieren“. Nach der Duisburg-Klatsche gelte es für die junge Mannschaft, positiv zu bleiben.

Der FC will seinerseits ein erneutes Pokal-Aus im Jahnstadion unbedingt verhindern. Mit dem 1. FC Saarbrücken gab Kwasniok einst selbst den Pokalschreck. In der Saison 2019/20 scheiterte der damalige Regionalligist erst im Halbfinale an Bayer Leverkusen.

„Das Gute, wenn ich mich daran zurückerinnere, war damals in Saarbrücken, dass wir erstmal nicht so viel geträumt haben, sondern einfach geackert haben. Und das ist auch jetzt am Sonntag angesagt. Nicht so viele träumen, sondern einfach die erste Runde voller Hingabe angehen“, forderte Kwasniok eine seriöse Herangehensweise seiner Mannschaft.