Riesen-Hype um Said El Mala! Für Ewald Lienen ein Anlass, die deutsche Nachwuchsarbeit zu tadeln.
Hype um El MalaLienen reagiert mit Sarkasmus
Aktualisiert
Er ist für viele eine der Fußball-Entdeckungen der noch jungen Saison: Said El Mala (19). Auch Ewald Lienen (71) ist begeistert vom jungen Stürmer des 1. FC Köln – auch wenn der ehemalige FC-Trainer in der neuen Folge seines Podcasts „Der Sechzehner“ durchblicken ließ, dass er den Shootingstar bislang noch nicht auf dem Radar hatte.
So hatte Lienen die bisherigen Karrierestationen des U21-Nationalspielers nicht auf dem Schirm. Auch, dass sowohl Said als auch sein Bruder Malek (20) einst als Jugendspieler Borussia Mönchengladbach aussortiert worden waren, war für Lienen eine Überraschung.
Lienen über El Mala: In fünf Jahren ist er so weit
„Ich habe gedacht, er wäre ein Kölner Eigengewächs“, gab Lienen zu. „Bei allem, was ich über unsere Nachwuchsförderung gehört habe, wundert es mich nicht, dass Spieler unter dem Radar laufen und plötzlich wie Phönix aus der Asche auftauchen. Ich glaube, dass wir sehr viel Luft nach oben haben.“
Grundsätzlich kann der frühere Bundesliga-Profi nicht nachvollziehen, warum der deutsche Fußball mit jungen Spielern so abwartend umgeht.
„Ich finde das gut, dass der aktuelle Trainer erkannt hat, dass man so einen Spieler benutzen kann, auch wenn er jung ist“, sagte Lienen. „Wenn ich nach Spanien gucke, stelle ich fest, dass manchmal Spieler eingesetzt werden, die 16 sind, manchmal 17, manchmal 18.“
Diesen Mut wünscht er sich auch hierzulande. Dass es oftmals anders ist, ärgert Lienen. „Ich bin auf jeden Fall froh für den 1. FC Köln und auch für diesen Said El Mala, dass er in so einer Form ist und das zeigt, was er da zeigt. Und das könnte mal jemand sein“, sagte Lienen zunächst lobend und verfiel dann in beißenden Sarkasmus: „Aber ich gehe mal davon aus, dass das alles viel zu früh ist. 18, 19 Jahre. Weltmeisterschaft, Europameisterschaft. In fünf Jahren denke ich, dass er dann so weit ist.“

Copyright: IMAGO/Revierfoto
Ewald Lienen, hier als MagentaSport-Interviewgast bei einem Drittliga-Spiel, ist begeistert von Said El Mala.
Natürlich sei es nicht einfach für junge Spieler, plötzlich im Rampenlicht zu stehen, gab Lienen zu, betonte aber: „Ich glaube, dass er mit Lukas Kwasniok einen guten Mann an seiner Seite hat, als seinen Trainer, der ihn schon erdet und ihm erzählt, wo der Hase lang läuft.“
Bislang kam El Mala in allen Pflichtspielen des FC in dieser Saison zum Einsatz, feierte zuletzt in Hoffenheim sein Startelf-Debüt. Sehr zur Freude von Lienen: „Ich finde es toll, dass so ein Spieler da ist. Das macht Freude, sich den anzugucken.“