Jusuf Gazibegovic hat sich nach seinem Wechsel zum 1. FC Köln nicht so richtig durchsetzen können, jetzt spricht er über seinen schwierigen Start. In der WM-Quali hat er überzeugt.
Haushoher Sieg in WM-QualiFC-Profi über schwierigen Köln-Start
07.09.2025, 13:20
Die Hoffnungen waren groß! Jusuf Gazibegovic (25) wurde Anfang Dezember 2024 als erster Neuzugang beim 1. FC Köln präsentiert. Der bosnische Rechtsverteidiger kam mit Champions-League-Erfahrung von Sturm Graz.
Der damalige Köln-Sportchef Christian Kellerm(46) setzte hohe Erwartungen in Gazibegovic, der Transfer für rund zwei Millionen Euro dank einer Ausstiegsklausel wurde als Coup gefeiert. Doch bislang konnte Gazibegovic sein Können im FC-Trikot noch nicht so richtig zeigen. Jetzt sprach er über seine Situation.
Jusuf Gazibegovic sammelt Selbstvertrauen in WM-Quali
Im neuen Umfeld fühlt er sich jedenfalls pudelwohl: „In der Stadt habe ich mich sehr gut eingelebt, das ist auch nicht schwer in Köln. Die Menschen hier sind sehr nett und du findest dich schnell zurecht. Auch in der Mannschaft hat das gut geklappt, das sind ziemlich coole Typen. Sie haben es mir sehr leicht gemacht. Was das angeht, kann ich mich wirklich nicht beklagen“, sagte Gazibegovic Anfang September 2025 im Interview mit „Laola1“.
In der Zweitliga-Rückrunde kam er auf elf Einsätze, am Ende stand der Aufstieg und die Zweitliga-Meisterschaft. Für den Verteidiger trotz Problemen mit der eigenen Performance eine unvergessliche Erfahrung: „Der Aufstieg an sich war der beste Moment. Es war am Ende ja noch ziemlich spannend, insbesondere das Spiel gegen Kaiserslautern. Das wird mir für immer in Erinnerung bleiben.“
Vor allem die Begeisterung der FC-Fans hat ihn geflasht: „Das hat hier schon eine enorme Wucht. Man merkt, dass es noch viel mehr Menschen sind, die hinter dem Verein stehen. Nicht nur hier, auch über die ganze Welt verteilt, gibt es so viele, die den Verein sehr lieben. Das hat man auch im Trainingslager gemerkt, da reisen die Fans sogar mit. Köln ist ein großer Verein in Deutschland, der nun endlich wieder zurück in der Bundesliga ist und da gehört er auch hin.“
Dann redet Gazibegovic über die schwierige Startphase in Köln: „Am Anfang hatte ich keine einfache Zeit, da die Umstellung für mich ein wenig schwierig war. Als Mannschaft haben wir nicht den schönsten oder besten Fußball gespielt, aber er war erfolgreich. Dann kam noch die Verletzung dazu. In solchen Situationen lernt man dazu. In den letzten beiden Spielen wurde ich von null auf hundert wieder reingeschmissen. Das war vielleicht ein kleines Risiko, aber ich habe mich bereit gefühlt. In diesen Partien habe ich in ‚meinem‘ System gespielt und gezeigt, was für ein Typ ich bin.“ Gazibegovic verpasste im Frühjahr sechs Spiele wegen einer Sprunggelenksverletzung.
Unter dem neuen Trainer Lukas Kwasniok (44) spielte er auch keine überragende Vorbereitung. Im Pokal in Regensburg und zum Liga-Start in Mainz blieb er ohne Einsatz. Er selber sieht sich aber im Aufwärtstrend: „Ich denke, dass ich mich schon wieder einen Schritt weiterentwickeln konnte. Jetzt bin ich topfit und versuche es so gut zu machen, wie es geht.“ Immerhin: beim 4:1 über Freiburg durfte er 22 Minuten ran – es war sein Debüt in der Bundesliga.
Zum Vergleich mit dem Fußball in Österreich sagt er: „Wenn ich es auf die zweite Bundesliga beziehe, ist es ein ähnlicher Fußball wie in Österreich. Sehr physisch, zweikampfbetont, viel Pressing und Laufarbeit. Der größte Unterschied ist sicher die Wucht von den Rängen. Bei jedem Spiel sind viel mehr Zuschauer. Es gibt keine Auswärtsfahrten wie nach Hartberg, wo du vor 2000 oder 3000 Leuten spielst. Auch medial umgibt den Klub ein ganz anderes Umfeld. Es sind mehrere kleine Faktoren, die alles herausfordernder machen. Daran musst du dich gewöhnen und stark sein. Ich denke, das habe ich langsam drauf.“
Gazibegovic konnte seine steigende Form am 6. September in der WM-Qualifikation zeigen. Mit Bosnien-Herzegowina gab es einen 6:0-Sieg in San Marino. Der FC-Profis spielte 90 Minuten durch, war einer der Besten auf dem Platz. Am Dienstag (9. September) geht es gegen Österreich. Da will er die nächste Top-Leistung zeigen, um auf sich aufmerksam zu machen und Spielzeit in der Bundesliga zu bekommen. Am (Samstag, 13. September, 15.30 Uhr/Sky und Liveticker auf EXPRESS.de) muss Köln nach Wolfsburg.