Kuriose FC-KonstellationKölner Wunschspieler sagte ab – kommt jetzt sein Mitbewohner?

Sportdirektor Thomas Kessler (39) will beim 1. FC Köln gerne noch in der Abwehr nachlegen. Ein Kandidat aus der Bundesliga beherbergt aktuell einen früheren Wunschspieler des Aufsteigers.

von Béla Csányi  (bc)

Der 1. FC Köln hat sein Österreich-Trainingslager erfolgreich abgeschlossen: Viele gute und intensive Trainingseinheiten, eine immer mehr zusammenwachsende Mannschaft und der finale Testspiel-Erfolg gegen die B-Elf von Leicester City (3:1) können sich sehen lassen.

Während kein weiterer Neuzugang im Laufe des Ösi-Camps zur Mannschaft stieß, musste in Julian Pauli (20) ein Innenverteidiger vorzeitig abreißen. Seine Verletzung am Sprunggelenk war der negativste Aspekt der Vorbereitungs-Woche, an deren Anfang der FC die Suche nach einem Innenverteidiger schon intensiviert hatte.

Ahmetcan Kaplan ist dem FC zu teuer

Lange Zeit wähnte sich der FC bei Abwehr-Talent Ahmetcan Kaplan (22) von Ajax Amsterdam auf einem guten Weg, laut Sky platzte der Transfer am Freitag (25. Juli 2025) dann aber wegen zu weit auseinanderliegender Vorstellungen bei der Ablöse – Ajax fordert etwa 6 Millionen Euro.

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Günstiger zu haben wären zwei Lösungen aus Deutschland, die der Pay-TV-Sender jetzt als Alternativen auf dem Kölner Wunschzettel nennt. Von Calvin Brackelmann (25) müsste Kessler seinen Coach nicht überzeugen, Kwasniok arbeitete mit ihm zuletzt erfolgreich beim SC Paderborn zusammen und schwärmte dabei in den höchsten Tönen.

Bundesliga-Erfahrung würde Keven Schlotterbeck (28) vom FC Augsburg mitbringen. Der ältere Bruder von Nationalspieler Nico Schlotterbeck (25/BVB) lief bislang 128 Mal erstklassig auf, war beim FCA in seiner ersten Saison nach gutem Start aber verletzungsbedingt ins Hintertreffen geraten.

Vor wenigen Tagen hatte Schlotterbeck im „Kicker“ schon über Wechsel-Gedanken wegen seiner Rolle als Ersatzspieler gesprochen, aber auch angekündigt, sich nach einem Gespräch mit dem neuen Trainer Sandro Wagner (37) dem Konkurrenzkampf stellen zu wollen.

Montage mit Bildern von Robin Fellhauer und Keven Schlotterbeck.

Robin Fellhauer (l.) sollte zum 1. FC Köln kommen, Teamkollege Keven Schlotterbeck wird jetzt als möglicher FC-Neuzugang gehandelt.

„Ich bin nicht hierhergekommen, um nach einem Jahr wieder zu gehen“, betonte der Linksfuß, zumal er sich den Stammplatz unter Ex-Nationalspieler Wagner absolut zutraut: „Es liegt allein an mir, ob der Trainer mich dann aufstellt oder nicht.“

Eine Chance für den FC könnte sich wohl nur dann ergeben, wenn Wagner in der üppig besetzten Augsburger Abwehr wie zuletzt Vorgänger Jess Thorup (55) andere Spieler vor dem torgefährlichen Schlotterbeck (acht Bundesliga-Treffer in den vergangenen zwei Spielzeiten) sieht.

„Ich habe schon vor meiner Augsburg-Zeit in Freiburg gemerkt, dass es einfach nicht schön ist, auf der Bank zu sitzen“, sagte er über eine mögliche Ersatzspieler-Rolle: „Wenn du über Wochen auf der Bank sitzt, ist es schon schwer, Tag für Tag voll motiviert zu sein.“

Kurios: Schlotterbeck bietet aktuell einem ehemaligen FC-Wunschspieler Obdach, ehe der demnächst in seine eigene Wohnung zieht. FCA-Neuzugang Robin Fellhauer (27), der für seinen Wechsel aus Elversberg den ebenfalls interessierten Kölnern abgesagt hatte, bewohnt vorübergehend Schlotterbecks Gästezimmer.

Beide kennen sich aus gemeinsamen Zeiten in der Freiburger Jugend, waren auch da nicht bloß Mitspieler. „Damals hatte ich nur eine kleine Wohnung und habe von 365 Tagen im Jahr gefühlt 300 bei ihm in der WG gelebt“, erklärte Schlotterbeck die Verbindung.