„Tausche Amt gegen Schlaf“FC-Kontrollgremium: Chef äußert sich zur desaströsen Situation

1. FC Köln, Mitgliederversammlung mit Werner Wolf, Steffen Baumgart, Carsten Wettich, Ho-Yeon Kim.

Da klatschten sie noch zusammen beim 1.FC Köln: Präsident Werner Wolf, Ex-Trainer Steffen Baumgart, Vorstand Carsten Wettich und Mitgliederrats-Chef Ho-Yeon Kim (v.l.) am 27. September 2023 bei der Mitgliederversammlung in der Lanxess-Arena.

Erschreckende Ereignisse rund um den 1. FC Köln zum Ende des Jahres 2023 – nach dem Trainer-Aus und der Transfersperre äußerte sich nun der Boss des Kontrollgremiums.

von Uwe Bödeker (ubo)

Schmiert der 1. FC Köln komplett ab? Die Sorge der rund 135.000 Mitglieder sowie der Fans in Köln und der Region ist gewaltig. Kein Trainer, keine Transfers, Abstiegsangst pur!

Vor allem das Szenario Abstieg in die 2. Bundesliga drückt bei vielen aufs Gemüt. Mehr als das: Panik macht sich breit. Sollte der FC am Ende der Saison in Liga zwei absteigen, würden wohl viele Spieler den FC verlassen. Und ohne Transfers droht dann der Existenzkampf im Unterhaus ...

Situation des 1. FC Köln: Fans in Sorge

An Heiligabend 2023 meldete sich der Boss des Kölner Kontrollgremiums. Ho-Yeon Kim, Vorsitzender des Mitgliederrats, machte deutlich, wie groß die Aufregung und die Sorgen bei den Fans an der Basis sind.

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„Tausche Amt gegen Schlaf ... Oder etwa doch nicht? Es ist gerade jetzt jede Menge zu tun, rund um den 1. FC Köln. Aufklären und Fragen beantworten: Starten wir bald mit“, twitterte Ho-Yeon Kim. Eins ist ihm erstmal besonders wichtig: Trotz desaströser Situation will er nicht, dass alle den Mut verlieren: „Wir lassen uns nicht unterkriegen, wir sind der 1. FC Köln. Packen wir es an!“

In den Chaos-Tagen rund um die Trennung von Trainer Steffen Baumgart (51) und die bestätigte Transfersperre über zwei Perioden wenden sich zahlreiche Fans an den Mitgliederrat. „Wir bekommen aktuell viele Mails: Ja, wir beantworten diese auch. Aktuell stimmen wir uns ab, Antworten gehen bald raus. Teils individuell, teils allgemein gehalten. Das dauert alles, bitte habt Verständnis“, schreibt Ho-Yeon Kim via X, vormals Twitter.

Den Beitrag von Ho-Yeon Kim siehst du hier auf Twitter:

Der Mitgliederrat will nun seine Kontrollfunktion mehr denn je wahrnehmen. Im Zuge der Ereignisse wurden zahlreiche Rücktrittsforderungen Richtung FC-Geschäftsführung und auch Vorstand laut. Doch daran denken die Geschäftsführer um Christian Keller (45) und der Vorstand um Werner Wolf (67) nicht.

Das machten sie auf der Pressekonferenz am 22. Dezember 2023 mehr als deutlich. „Nein, ich habe nicht über einen Rücktritt nachgedacht“, betonte Keller. Auch Wolf stellte klar: „In Bezug auf den Vorstand gibt es keine Überlegungen zu einem Rücktritt. Natürlich setzen wir uns mit den Dingen auseinander, wie es nötig ist. Wir begleiten die Geschäftsführung, treffen uns alle zwei Wochen und besprechen die Dinge, die anliegen in aller Offenheit.“

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Ho-Yeon Kim schreibt jetzt, dass man die gesamte Führungsriege des FC durchaus kritisch sehen müsse: „Ist Kritik erlaubt? Ja, bitte! Wir sind nicht dafür bekannt, keine Kritik zuzulassen. Im Gegenteil: Unsere Aufgaben besteht gerade darin, Kritik zu äußern. Konstruktiv und zielgerichtet, da freuen wir uns immer drauf.“

Die nächsten Schritte umreißt der Chef des Mitgliederrats so: „Urteil aufarbeiten. Abgleich mit anderen Quellen. Und später (!) auch: Empfehlungen abgeben: an den Vorstand (=Beratung) und an die #effzehMV (=Aufsicht).“

Hier an unserer Express.de-Umfrage teilnehmen:

Welche Bedeutung und welche Aufgabe hat der Mitgliederrat beim 1. FC Köln überhaupt? Das Gremium überwacht die Geschäftsführung des Vorstands und berät diesen in wichtigen Angelegenheiten. Dabei soll der Mitgliederrat als Bindeglied und Sprachrohr zwischen Vorstand und Mitgliedschaft wirken.

Auf der Homepage des FC heißt es weiter: „Ihm kommt außerdem alle drei Jahre die Aufgabe zu, der Mitgliederversammlung einen Wahlvorschlag für den Vorstand zu unterbreiten. Der Vorsitzende und der stellvertretende Vorsitzende des Mitgliederrates haben außerdem Sitz und Stimme im sog. Gemeinsamen Ausschuss, der Maßnahmen und Geschäften von besonderer wirtschaftlicher Bedeutung auf der Ebene insbesondere der 1. FC Köln GmbH & Co. KGaA zustimmen muss.“