Beim FC war der Frust über den Elfmeter für Stuttgart groß. Der gefoulte Ermedin Demirovic erklärt seine Sicht auf den Aufreger.
Elfer-Aufreger in KölnVfB-Stürmer ignorierte Rat von Ex-FC-Star
Diese Szene brachte die Fans des 1. FC Köln zur Weißglut! Bei der 1:2-Niederlage gegen den VfB Stuttgart bekamen die Gäste beim Stand von 1:0 für die Kölner nach langer VAR-Beratung einen Elfmeter.
Nach einer verunglückten Ballannahme von Marvin Schwäbe musste der FC-Torwart im Strafraum beim Klärungsversuch in den Zweikampf mit Ermedin Demirovic, kam dabei etwas zu spät.
Jeff Chabot rät VfB-Stürmer: „Nimm Sachen an“
Auch wenn der VfB-Stürmer nicht fiel, meldete sich mit Verzögerung der VAR. Unter den Pfiffen der FC-Fans und zum Unverständnis von Sportdirektor Thomas Kessler und Trainer Lukas Kwasniok entschied Schiedsrichter Matthias Jöllenbeck nach eigener Ansicht der Zeitlupenbilder schließlich auf Strafstoß.
Schwäbe selbst gab allerdings zu, dass die nachträglich getroffene Entscheidung durchaus vertretbar war. Und auch Demirovic hatte zwar Verständnis für die Diskussionen, sprach aber von einem klaren Elfmeter.
„Ich glaube, mein Problem ist einfach, dass es mein Naturell ist, dass ich nicht falle“, sagte der Stuttgarter Stürmer im DAZN-Interview. „Ich kann’s nicht. Ich muss es wahrscheinlich lernen.“
Demirovic wurde – auf den TV-Bildern war dies klar zu erkennen – von Schwäbe an der Ferse getroffen. Allerdings brachte ihn das kaum aus dem Tritt, der Angreifer lief weiter. „Das ist für mich ein klarer Elfmeter, wenn ich falle, glaube ich, dann diskutiert da keiner drüber“, betonte er.
Genauso sah es Sebastian Hoeneß. „Es ist relativ einfach. Wenn Demirovic sofort fällt, ist es ein klarer Elfmeter. Jetzt ist die Frage: Soll er dafür bestraft werden, dass er versucht, weiterzuspielen? Ich denke nein. Wir wollen Spieler, die nicht jeden Kontakt nehmen“, so der VfB-Trainer.
Im Lager der Schwaben herrscht darüber aber offenbar keine Einigkeit. Ausgerechnet ein ehemaliger Kölner, VfB-Innenverteidiger Jeff Chabot, habe ihm schon häufiger dazu geraten, in solchen Situationen nicht unbedingt stehenzubleiben, verriet Demirovic.
„Ich höre es im Training oft von Jeff: ‚Nimm Sachen an.‘ Aber ich bin einfach nicht der Typ, der in solchen Momenten fällt“, so der gebürtige Hamburger, der sich entsprechend freute, dass der Pfiff letztendlich auch ohne Theatralik zu seinen Gunsten ausgefallen war.
Für besagten Jeff Chabot gab es nach dem Spiel dann noch ein freudiges Wiedersehen. Im VIP-Bereich des Rhein-Energie-Stadions traf sich der frühere FC-Abwehrchef mit seinem Kumpel Linton Maina und den beiden Ex-Profis Mark Uth und Jonas Hector.
Das gemeinsame Foto, das Uth mit der Caption „Reunion“ bei Instagram postete, sorgte für Begeisterung. Unter anderem kommentierten Anthony Modeste, Toni Leistner und Leart Pacarada das Foto mit Herzchen verschiedener Art. „Jeff, komm nach Hause“, schrieben einige Fans.