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„Auf dem Rücken des FC“Kessler giftet gegen VfB-Bank und Kölner Keller

Der 1. FC Köln hadert nach der unnötigen 1:2-Niederlage gegen den VfB Stuttgart vor allem mit der spielentscheidenden Elferszene. Thomas Kessler schäumte vor Wut, aber nicht wegen Schiri Jöllenbeck. 

Es war DIE Aufregerszene des Spiels zwischen dem 1. FC Köln und dem VfB Stuttgart. Marvin Schwäbe trifft nach einer schlechten Ballannahme im Sechzehner Gegenspieler Ermedin Demirovic von hinten.

Nachdem das Spiel zunächst weitergelaufen war, meldete sich plötzlich der Kölner Keller bei Matthias Jöllenbeck und forderte den Schiedsrichter auf, sich die Szene auf dem Monitor am Spielfeldrand anzugucken.

Kessler: „Jöllenbeck ist die ärmste Sau“

Nach Sichtung der Bilder entschied der Referee dann auf Elfer – eine spielentscheidende Szene bei der 1:2-Niederlage der Kölner. Dementsprechend aufgebracht war Thomas Kessler nach Schlusspfiff. Doch die Kritik richtete sich nicht gegen Jöllenbeck, der im Netz viel Wut der FC-Fans abbekommen hat.

„Der Schiedsrichter ist die ärmste Sau in dieser Situation“, begann Kessler seine Wut-Rede. Vielmehr giftete er gegen die Stuttgarter Bank und den Kölner Keller. „Der Kölner Keller wurde kurzerhand von Deutz auf die Stuttgarter Ersatzbank verlegt. Als der VfB die Zeit hatte, auf das iPad zu gucken, hat einer in der Zeitlupe wohl gesehen: ‚Da war doch was‘. Es gab einen Riesen-Tumult und dann wurde nachgefragt, was passiert ist“, schildert Kessler die Situation an der Seitenlinie.

„Dass Jöllenbeck dann rausgeschickt wird, ist dann total unglücklich. Denn wenn man sich das Standbild anschaut, muss man den Elfer geben“, so der Sportboss weiter.

Sebastian Hoeneß wollte die Kritik nachher nicht so stehen lassen. Er reagierte in der anschließenden Pressekonferenz auf Kesslers Vorwürfe: „Das übersteigt meine Kompetenz. Es ist doch klar, dass wir versuchen drauf einzuwirken, wenn wir klare Bilder auf der Bank sehen. Ich denke aber, dass es vorher schon eine Kommunikation gab.“

Und zwar zwischen Günther Perl, dem zuständigen Videoschiedsrichter und dem Unparteiischen-Team auf dem Platz. Für Kessler war der Schuldige in dem Zusammenspiel schnell ausgemacht.

„Das Problem liegt ganz klar in Deutz. Ich glaube, Jöllenbeck wurde mehr oder weniger zum Elfer gezwungen. Günther Perl hat über 500-mal auf hohem Niveau auf dem Platz agiert. Wie er sich auf die Szene stürzen und den Schiedsrichter rausschicken kann, ist mir ein absolutes Rätsel.“

Dem FC-Boss fehlte vor allem das Feingefühl und die Verhältnismäßigkeit. Das machte er an einem Beispiel deutlich: „Mich würde sehr interessieren, ob so eine Situation auch in einem Spiel zwischen den Bayern und Dortmund um die Deutsche Meisterschaft so genauso bewertet wird? Hier wird die Situation ganz klar auf dem Rücken des 1. FC Köln bewertet.“