Der FC gegen die Bayern – das ist auch das Duell der rotzfrechen Talente Said El Mala und Lennart Karl.
El Mala gegen KarlKompany schwärmt, Kwasniok erklärt Unterschiede
Aktualisiert
Aufsteiger gegen Rekordmeister, Fahrstuhlverein gegen Champions-League-Dauergast: Vor dem DFB-Pokal-Duell zwischen dem 1. FC Köln gegen den FC Bayern München am Mittwochabend in Müngersdorf sind die Vorzeichen klar.
Der FC geht als klarer Außenseiter in das Spiel, muss vor 50.000 Fans alles abrufen, um dem Favoriten ein Bein zu stellen. Und selbst bei einer absoluten Top-Leistung könnten sich die Bayern am Ende einfach als zu stark erweisen.
El Mala und Karl: „Frech und selbstbewusst“
Doch trotz der klaren Rollenverteilung hat das Spiel einen Aspekt zu bieten, den es sonst bei ähnlichen Konstellationen nur selten gibt. Denn der Pokal-Kracher ist auch das Duell zwei der heißesten deutschen Fußball-Talente! Der Kölner Said El Mala (19) sorgt in seiner ersten Bundesliga-Saison schon für mächtig Furore. Bei den Bayern ist Lennart Karl (17) der neue Stern am Fußballhimmel. Zuletzt wurden beide in ihren jeweiligen Jahrgängen mit der Fritz-Walter-Medaille in Silber ausgezeichnet.
Sky-Experte Lothar Matthäus (64) sprach von einem Hype um die beiden Youngster, für den sie selbst gesorgt hätten, „weil sie sehr gute, freche und selbstbewusste Fußballer sind. Beide brillieren mit Geschwindigkeit, Technik, Dribbelstärke und einem guten Torabschluss.“
In der Bundesliga hat El Mala mit zwei Startelfeinsätzen, 317 Spielminuten und vier Scorern (drei Tore, eine Vorlage) noch die Nase vorn. Karl (137 Liga-Minuten, ein Tor, eine Vorlage), der bei den Bayern natürlich große interne Konkurrenz hat, durfte lediglich beim 4:1-Sieg in Hoffenheim von Beginn an ran.
Dafür spielte er zuletzt in der Champions League gegen Brügge von der ersten Minute an, erzielte dabei genau wie vier Tage später als Joker in Mönchengladbach ein absolutes Traumtor. „Spätestens seit dem gestrigen Spiel weiß die Menschheit, dass bei Bayern ein vielleicht noch größeres Talent rumläuft“, schwärmte FC-Trainer Lukas Kwasniok (44) bereits nach Karls Geniestreich in der Königsklasse.
Schwärmerei ist aber auch seinem Gegenüber Vincent Kompany nicht fremd. Der Bayern-Trainer lobte FC-Juwel El Mala seinerseits in den höchsten Tönen. Der FC könne mit seinen Kontern vielen Mannschaften wehtun, daran habe der Youngster einen großen Anteil. „Er hat die erste Beschleunigung – und dann nochmal eine zweite. Das überrascht viele Verteidiger. Und er kann aus dieser Hochgeschwindigkeit immer zum Schießen kommen. Das macht er sehr gut“, so der Belgier. „Dieses Gefühl dafür zu haben, ein bisschen inaktiv zu sein und dann auf einmal voll in den Konter zu gehen, das ist eine Qualität, die man eine ganze Karriere lang nutzen kann.“
Der Bayern-Trainer beobachtet den jungen FC-Profi also genau, die Kader-Verantwortlichen tun das dem Vernehmen nach auch. Doch aktuell ist ein möglicher Transfer noch kein Thema.
Während sich Rechtsfuß El Mala auf dem linken Flügel am wohlsten fühlt, ist Linksfuß Karl eher auf rechts oder zentral hinter den Spitzen zu Hause. „Er hat ein kombinatives Element in seinem Spiel, ist ein Rotationsspieler, der unterschiedliche Positionen spielen kann“, sagte Kwasniok über den Bayern-Youngster: „Said ist jemand, der komplett am Flügel agiert. Er ist mehr ein Spezialist, während Lennart Karl so ein bisschen ein Freigeist ist, der in den Zwischenräumen seine Aktionen kreieren kann.“
Ein weiterer Unterschied: die Körpergröße. Karl ist keine 1,70 Meter groß, El Mala mit fast 1,90 Meter für einen Flügelstürmer hochgewachsen. Schnell zum Abschluss kommen dagegen beide.
Kompany betont eine weitere Gemeinsamkeit: „Was für beide schön ist, ist, dass sie natürlich noch viel besser werden können. Und das werden sie in den nächsten Monaten und Jahren hoffentlich auch zeigen. Für Köln ist es gut, für Bayern ist es gut, aber am Ende möchte ich, dass es morgen für Bayern besser ist.“
Das wiederum sieht Kwasniok natürlich anders. Anders als Kompany legte er sich zudem schon einen Tag vorher fest: El Mala wird in der Startelf stehen.


