Das müssen Fans wissenAngst vor Derby-Krawallen: FC-Coach Schultz mit wichtigem Appell

Bundesliga: 1. FC Köln gegen Borussia Mönchengladbach. Einsatzkräfte der Polizei sichern das Ankommen der Gladbacher Fans am  Stadion.

2. April 2023: Einsatzkräfte der Polizei sicherten das Ankommen der Gladbacher Fans am Rhein-Energie-Stadion. Auch beim Rückspiel gibt es ein Sicherheitskonzept.

Beim Duell des 1. FC Köln mit Bayer Leverkusen kam es im und ums Stadion zu teils heftigen Ausschreitungen. Das soll sich im Derby bei Borussia Mönchengladbach nicht wiederholen.

von Uwe Bödeker (ubo)Jürgen Kemper (kem)

Es spielten sich Szenen ab, die keiner sehen will: Beim 0:2 des 1. FC Köln gegen Bayer Leverkusen wurde am vergangenen Sonntag (3. März) ein Ordner bewusstlos geprügelt. Im Oberrang-Nord des Rhein-Energie-Stadions hatten die Sicherheitskräfte weitere Gewalttaten nur mit Mühe verhindern können.

Nach dem Spiel kam es dann zu hässlichen Szenen, als Polizisten von Fans attackiert wurden – es flogen Fahrräder, Äste und Pyrotechnik. Einige Beamte wurden dabei verletzt. Am Samstag (9. März 2024, 15.30 Uhr, Sky und Liveticker auf EXPRESS.de) steht nun das nächste Risiko-Spiel für den FC an. Es geht zum Derby gegen Borussia Mönchengladbach. Die FC-Verantwortlichen haben einen klaren Fan-Appell, die Polizei ein Sicherheitskonzept.

Polizei klärt auf: Das gilt es rund ums Derby zu beachten

Das müssen Fans jetzt wissen: Rund 5500 Kölner werden den FC begleiten und wollen im Borussia-Park für Stimmung sorgen. Die Polizei rechnet am Spieltag natürlich mit einem erhöhten Verkehrsaufkommen. Um die An- und Abreise gut zu organisieren, sind zeitweise Straßensperrungen vorgesehen.

Alles zum Thema Thomas Kessler

„Dies wird sich vor allem in den Bereichen rund um das Stadion, die Hauptbahnhöfe Mönchengladbach und Rheydt sowie immer wieder entlang der Shuttlestrecke zwischen diesen und dem Stadion bemerkbar machen“, heißt es von der Mönchengladbacher Polizei.

Rund um das Stadion werden die gegnerischen Fangruppen strikt getrennt. Es wird 21 Bereichsbetretungsverbote geben, damit Ausschreitungen vermieden werden. Weitere Maßnahmen: Die Stadtverwaltung hat rund um das Derby ein Glas-, Flaschen- und Getränkedosenverbot verfügt (Samstag, 11 bis 20 Uhr im Umfeld des Stadions).

Die Polizei Mönchengladbach wird rund um das Spiel mit einem starken Aufgebot präsent sein, zahlreiche Kolleginnen und Kollegen aus NRW unterstützen die örtlichen Kräfte.

FC-Appell an Fans vor der Gladbach-Reise

Kölns Sportchef Thomas Kessler (38) sagt zu möglichen Ausschreitungen beim Spiel in Mönchengladbach: „Wir tun als Klub eine Menge dafür, um das zu verhindern. Wir haben aber am Wochenende gesehen, dass es nicht immer zu verhindern ist. Wir können nur an alle Fans appellieren. Das ist eine große Rivalität, auf dem Platz und auf den Rängen – aber es sollte sich auf den Platz beschränken. Dort sollen die Jungs alles geben und auf den Rängen sollen die Fans ihr Team bis aufs Maximum unterstützen, weil es ein sehr traditionelles Duell ist. Das sollte man feiern, aber alles bitte im Rahmen.“

Kessler weiter: „Was wir gegen Leverkusen gesehen haben, auf der Nordtribüne und nach dem Spiel, das ist nicht schön. Das gehört nicht zum Fußball. Bei aller Rivalität – ich glaube, das sehen meine Kollegen aus Gladbach auch so – sollte man fair bleiben. Es sollte niemals zu Ausschreitungen kommen, es sollte keine Gewalt angewendet werden – da können wir als Klub nur appellieren!“

Rheinisches Derby

Diese Profis waren schon für den 1. FC Köln und Borussia Mönchengladbach aktiv

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FC-Trainer Timo Schultz (46) will die besondere Atmosphäre genießen: „Die Vorfreude auf solche Spiele ist groß. Das sind die Spiele, wo es knistert. Schon bei der Anfahrt zum Stadion spürt man anhand der Massen und der Emotionen, dass es ein besonderes Spiel ist.“

In Richtung Fans sagt Schultz: „Ich kann mich da nur Thomas Kessler anschließen: Ich hoffe, dass auf den Rängen alles friedlich bleibt. Ich möchte, dass Eltern mit ihren Kindern in Ruhe ins Stadion gehen können, ohne Angst zu haben. Wir wollen auf dem Platz einen sportlichen und fairen Wettkampf sehen. Gerne mit offenem Visier und mit allen Emotionen, die dazugehören. Für mich ist es das Entscheidende, dass es am Ende ein Fußballfest wird – im Idealfall mit dem Gewinner 1. FC Köln.“