Karriereende von FC-StarBaumgart verrät Mini-Hector-Hoffnung: „Halte ihm den Platz weiter frei“

Steffen Baumgart, Trainer des 1. FC Köln, spricht erstmals ausführlich über das Karriereende seines Kapitäns Jonas Hector. Er akzeptiert die Entscheidung, hat aber noch winzige Hoffnung.

von Martin Zenge (mze)

Eigentlich war die Pressekonferenz nach dem 3:1-Sieg bei der TSG Hoffenheim schon gelaufen. Dann ergriff Steffen Baumgart (51) noch einmal das Wort, verkündete Jonas Hectors (32) Karriereende. Mit der abschließenden Bemerkung: „Falls einer Fragen dazu hat – heute nicht.“

Jetzt spricht der FC-Trainer ausführlich über den bevorstehenden Abschied seines Kapitäns. Und hat sogar noch eine Mini-Mini-Resthoffnung!

Baumgart über Hector: „Wird uns fehlen, als Spieler und Persönlichkeit“

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Alles zum Thema Jonas Hector

...Hectors Karriereende-Ansprache nach dem Hoffenheim-Sieg: „Für Jonas war es wichtig, es den Jungs zu sagen – gerade nach diesem Spiel und diesem Ergebnis. Es geht darum, offen damit umzugehen, und er fand den Moment für sich richtig. Auch aus meiner Sicht war es der richtige Zeitpunkt. Wir mussten auf diese Situation eingestellt sein. Es waren bewegende Worte und ein Moment, wo ich sage: Ich bin lange dabei, aber so etwas erlebt man nicht jedes Wochenende.“

...den Ablauf der Entscheidung: „Er hat es Christian Keller am Freitag gesagt, dann bin ich relativ schnell informiert worden. Aber man hat auch ein Gefühl dafür. Es ist nicht so, dass ich aus allen Wolken gefallen bin. Trotzdem habe ich auch jetzt noch die Hoffnung, dass er im Sommer kommt und sagt: ,Ich habe Langeweile zu Hause, ich mache weiter.' (schmunzelt) Ich halte ihm den Platz weiter frei. Jonas weiß ganz klar: Wenn er aus dem Urlaub kommt und doch Lust hat, sperrt ihm hier keiner die Tür zu – ich auf keinen Fall. Die Tür für ihn ist immer offen. Gerade im Sommer hat er noch nicht alles verloren. Aber ich bin mir leider sicher, dass er bei seiner Entscheidung bleibt.“

Aus dem Saarland in die Domstadt

Die Karriere von FC-Kapitän Jonas Hector

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...Hectors Karriereende trotz Top-Form: „Ich habe Verständnis dafür, weil ich Jonas‘ Beweggründe kenne. Der Vertrag, den wir ihm angeboten haben, ist – für unsere Verhältnisse – einer, von dem er etwas gehabt hätte. Trotzdem hat er für sich eine Entscheidung getroffen. Ich finde das sehr klar, und für uns schade. Aber ich habe das zu respektieren und tue das auch.“

...den Einfluss der Fifa-Transfersperre auf Hectors Karriereende: „Jonas‘ Entscheidung hat nichts mit dem Fifa-Urteil oder der Leistung der Mannschaft zu tun. Es ist eine rein persönliche Entscheidung. Das sollte man akzeptieren, obwohl er in einer super Form und einer der besten Spieler ist. Nicht nur in Köln, sondern in der Bundesliga – gerade auf der linken Seite. Es ist doch auch schön, dass er aufhören kann, wenn es gut läuft. Er kann den FC, das hat er nicht immer erlebt, mit einem sehr großen lachenden Auge verlassen. Und die FC-Familie wird er nicht verlassen, da bin ich mir relativ sicher. Er wird immer in der Nähe sein.“

...seine Zusammenarbeit mit Hector und dessen Persönlichkeit: „Jonas ist seinen eigenen Weg gegangen, hat einen klaren Gedankengang, wie er die Welt und den Fußball sieht. Für mich war er ein wichtiger Ansprechpartner und jemand, der als Kapitän genau das gemacht hat, was ein Kapitän zu machen hat. Er war kein lauter Kapitän, aber ein sehr, sehr guter. Was ich als Trainer mit ihm erleben durfte, wie er jeden Tag gearbeitet und hinterfragt hat, das war und ist schon etwas Besonderes. Das wird auch im Nachhinein ein Spieler sein, über den man sich noch sehr lange Gedanken macht. Er wird uns fehlen, als Spieler und als Persönlichkeit.“

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...einen FC-Job für Hector nach der Karriere: „Dazu kann ich nichts sagen, und ich bin mir relativ sicher, dass es Jonas selbst noch nicht weiß.“

...die FC-Ziele ohne Hector und Ellyes Skhiri: „Darüber sprechen wir nächste Saison. Erst mal äußern sich im Sommer wieder die Experten, wer Abstiegskandidat ist. Dann wissen wir nicht, ob die Transfersperre bleibt. Wir müssen jetzt nicht über die nächste Saison reden, wir haben noch fünf richtig gute Spiele, drei zu Hause – da wollen wir alles raushauen.“