Stürmer-SucheMit überraschenden Namen: Zu diesen Angreifern raten Daten-Experten dem FC

Christian Keller, Thomas Kessler und Steffen Baumgart gehen zum Trainingsplatz des 1. FC Köln am Geißbockheim.

Kölns sportliche Entscheider: Geschäftsführer Christian Keller, Lizenz-Fußball-Leiter Thomas Kessler und Trainer Steffen Baumgart (v.l. am 14. Juli 2022 am Geißbockheim)

Darf sich Steffen Baumgart auf Offensiv-Verstärkung freuen? Der 1. FC Köln fahndet zumindest nach einem weiteren Angreifer. Eine Datenscouting-Analyse zeigt, wer passen würde.

von Jürgen Kemper (kem)Martin Zenge (mze)

Der 1. FC Köln auf Stürmer-Suche. „Wir werden etwas machen, wenn uns der Spieler sportlich sofort weiterhelfen kann“, sagt Geschäftsführer Christian Keller (43) mit Blick auf das am 1. Januar 2023 öffnende Winter-Transferfenster. Welche Angreifer würden zum FC passen? Eine Analyse.

Nach dem harmlosen Jahres-Endspurt mit zwei Toren in fünf Liga-Spielen wird im Klub-Umfeld ein Name nach dem anderen diskutiert. Die Datenscouts von „CREATEFOOTBALL“ haben für EXPRESS.de mehrere Kandidaten genauer unter die Lupe genommen – mit spannenden Ergebnissen!

1. FC Köln sucht Verstärkung für den Sturm

Die Ausgangslage ist klar: Nach dem Sommer-Abgang von Anthony Modeste (34, BVB) fehlen dem FC die Stürmer-Tore, durch die langfristigen Ausfälle von Florian Dietz (24) und Sebastian Andersson (31) zudem Alternativen zu Steffen Tigges (24).

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Der Ex-Dortmunder war mit vier Pflichtspiel-Treffern der erfolgreichste Angreifer der ersten Saison-Hälfte, aber nach halbjähriger Verletzungspause und zuvor nur rund 150 Bundesliga-Minuten natürlich noch kein Modeste-Ersatz.

Für Steffen Baumgarts (50) flanken-intensives Spiel fehlt ein weiterer abschluss- und kopfballstarker Stürmer. „CREATEFOOTBALL“ hat den Markt durchleuchtet und einen Favoriten! Geht es nach den Daten-Experten, passt Fenerbahces Serdar Dursun (31) bestens zum FC-Fußball.

Warum Serdar Dursun zum 1. FC Köln passen würde

2021 zog es den damaligen Zweitliga-Torschützenkönig (27 Saison-Treffer) aus Darmstadt in die Türkei. Dort erzielte er in seinem Debüt-Jahr 15 Tore (plus vier Assists), ist nun aufgrund hochkarätiger Konkurrenten wie Belgiens WM-Teilnehmer Michy Batshuayi (29) aber nur noch Ersatz (161 Süper-Lig-Minuten).

Dursuns Stärken: Er wirft sich in jedes Kopfball-Duell, agiert mit Cleverness und setzt sich oft in Eins-gegen-eins-Situationen durch (45 Prozent). Zudem ist der 1,90-Meter-Mann beidfüßig und kommt oft aus sehr aussichtsreichen Positionen zum Abschluss.

Sein Fenerbahce-Vertrag läuft bis 2024. Damit wäre eine Leihe mit Kaufoption (ein Modell, von dem Keller zuletzt sprach) im Bereich des Möglichen.

Auf Position zwei hinter Dursun ranken die Daten-Experten seinen Darmstädter Nachfolger: Philipp Tietz (25). Dieser liefert beim Zweitligisten beständige Leistungen als Torjäger und Dauerbrenner ab, seine letzte schwerere Verletzung liegt mehr als drei Jahre zurück.

Tietz‘ Bilanz: 17 Scorer-Punkten für Wehen Wiesbaden (2020/21), 24 für Darmstadt (2021/22) und aktuell steht er bei sechs Toren. Coach Torsten Lieberknecht (49) legt ähnlich wie Steffen Baumgart hohen Wert aufs Pressing seiner Angreifer, ein Plus.

Mit 25 Jahren ist Tietz gewiss noch entwicklungsfähig, kostet allerdings auch zwei bis drei Millionen Euro Ablöse. Sein Vertrag läuft ebenfalls 2024 aus.

Ablösefrei zu haben wäre Herthas Davie Selke (27). Doch laut Daten-Analyse passen die anderen Kandidaten besser zum FC! Selkes Stärke ist zwar die Wucht im Kopfballspiel, insgesamt zeugen seine Daten aber von wenig Strafraumpräsenz.

Jhon Cordoba (29, FK Krasnodar), der Traum vieler Kölner Fans, ist kein klassischer Zielspieler – und ohnehin viel, viel zu teuer für die Geißböcke.

Laut Daten-Scouting sind neben Dursun und Tietz auch zwei fast schon vergessene Bundesliga-Torjäger interessant: Lucas Alario (30), der bei Eintracht Frankfurt nur Stürmer Nummer drei ist, und der Ex-Mainzer Jean-Philippe Mateta (25).

Neuer FC-Stürmer: Daten-Experten nennen überraschende Namen

Alario ist mit 1,84 Metern kein Kopfall-Riese, aber im Strafraum mit feinem Gespür für das richtige Stellungsspiel ausgestattet. Seine Statistiken zeigen: Er kommt häufig aus vielversprechenden Positionen zum Abschluss. Pressing dagegen zählt nicht zu seinen Vorzügen.

Mateta wiederum ging im Januar für elf Millionen Euro zu Premier-League-Klub Crystal Palace, wo er seither eine Joker-Rolle einnimmt (7 Treffer in 40 Einsätzen). In der Bundesliga hatte der Franzose 24 Tore in 67 Partien erzielt. Eine Leihe wäre denkbar, eine machbare Kaufoption (wie sie sich der FC wünscht) wohl völlig unrealistisch.

Für den Fall einer Leihe nennt „CREATEFOOTBALL“ weitere Kandidaten...

Benfica Lissabons Petar Musa (24), der die Bundesliga aus einer Leih-Saison bei Union Berlin kennt und mit 1,90 Metern ein klassischer Zielspieler ist.

Brightons Deniz Undav (26). Der Deutsch-Türke war 2021/22 als Leih-Knipser mit 26 Toren und 13 Vorlagen der überragende Mann bei der überraschenden Vize-Meisterschaft des belgischen Erstligisten Royal Union Saint-Gilloise. In der Premier League bringt er es diese Saison bisher lediglich auf 93 Minuten. Undav (1,78 Meter) ist beidfüßig, aber eher der Typ mitspielender Stürmer als ein Kopfball-Ungeheuer.


Dieser Text ist in Zusammenarbeit mit der Fußball-Consultancy CREATEFOOTBALL GmbH, die national wie international Profivereine, Berateragenturen sowie Medienanstalten in den Themenfeldern Datenscouting und -analyse berät, entstanden.


Zwei Außenseiter-Tipps der Daten-Experten sind Lorients Adrian Grbic (26) und Union-Berlin-Joker Kevin Behrens (31). Nehmen Sie hier an unserer EXPRESS.de-Umfrage teil:

Grbic (Vertrag bis 2025) ist neunfacher österreichischer Nationalspieler und glänzte 2019/20 mit 17 Buden in 26 Ligue-2-Partien für Clermont Foot. Anschließend konnte der 1,88-Meter-Mann jedoch weder für Lorient noch während seiner Leihe zu Vitesse Arnheim liefern.

Behrens (Vertrag bis 2023) wirft sich offensiv in jeden Zweikampf und kommt im Kalenderjahr auf unglaubliche 19 Kopfballduelle pro 90 Minuten. Problem: seine seltenen Abschlüsse.

Laut Christian Keller hat der FC bislang „einen Spieler im Blick. Vielleicht kommen aber noch weitere dazu.“ Der ein oder andere Name der Daten-Experten wird garantiert auch am Geißbockheim diskutiert…