Der Mitgliederrat hat sein Team für die Präsidiumswahl vorgeschlagen. Das Trio um Jörn Stobbe kündigte bei seiner Antritts-Pressekonferenz bereits weitreichende Veränderungen innerhalb des Vereins an.
Rechtsform, Struktur & Gremien„Team FC“ will Verein umkrempeln: „Zu unübersichtlich geworden“

Copyright: Herbert Bucco
Dr. Jörg Alvermann sprach am 11. Juni 2025 über die geplanten Veränderungen des vom Mitgliederrat vorgeschlagenen Vorstandstrios.
Jetzt ist die Katze aus dem Sack. Der Mitgliederrat hat in der Nacht auf Mittwoch (12. Juni 2025) sein Vorstandtrio für die anstehenden Wahlen im September präsentiert.
Dieses Team besteht aus Jörn Stobbe als Präsident sowie Prof. Dr. Ulf Sobek und Dr. Jörg Alvermann als Vizepräsidenten. Am Mittwoch stellte das Trio, das den 1. FC Köln in die Zukunft führen will, erstmals seine Pläne vor.
Stobbe-Team stellt aktuelle Rechtsform beim FC in Frage
Dabei kündigten die Drei auch durchaus radikale Schritte an, indem sie alte Strukturen im Verein aufbrechen wollen und sogar die aktuelle Rechtsform infrage stellen. „Die Satzung und die Rechtsform sind historisch entstanden, sie passen in der aktuellen Form aber nicht mehr zu der Struktur des Vereins“, sagte Dr. Alvermann.
Im Klartext bedeutet das: Das mögliche Vorstandstrio denkt darüber nach, die KGAa aufzulösen, sodass der FC nur noch als e.V existiert. In der Bundesliga sind beispielsweise Mainz 05 und der SC Freiburg eingetragene Vereine.
KGAa und e.V. kurz erklärt:
- Kommanditgesellschaft auf Aktien (KGaA): In diesem Fall wird die Lizenzspielerabteilung eines Vereins in eine Kapitalgesellschaft ausgegliedert. In der Bundesliga ist das bei den meisten Vereinen der Fall, beim FC erfolgte die Ausgliederung im März 2002.
- Eingetragener Verein (e.V.): Auch die Lizenzspielerabteilung ist Teil des gesamten Vereins und nicht in eine Kapitalgesellschaft ausgegliedert.
Doch nicht nur die Rechtsform kommt auf den Prüfstand, sondern auch die einzelnen Gremien. Hier sprach Alvermann ebenfalls Klartext. „Wenn man Fans in der Kurve fragt, wofür welche Gremien stehen, ist das inzwischen zu unübersichtlich geworden“, sagt der Steuerrechtler.
Er führt aus: „Wir haben eine Mitgliederversammlung, einen Mitgliederrat, einen Aufsichtsrat, einen Beirat, einen Gemeinsamen Ausschuss, einen Gesellschafterausschuss, eine Geschäftsführung. Das ist in der Kommunikation nach außen für den normalen Fan nicht mehr transparent.“
Auch da strebt das Trio klare Veränderungen an und will „an die Satzung ran“ und „Strukturfragen stellen“. Demnach soll jedes Gremium auf den Prüfstand gestellt werden. Und sollte man zu dem Entschluss kommen, dass eines überflüssig ist, sollen auch Gremien reduziert werden.
Dabei geht es ausdrücklich nicht um den Mitgliederrat. Doch auch dort planen die Drei eine wesentliche Änderung – nämlich eine Umbenennung: „Der Mitgliederrat ist das Aufsichtsorgan für den Vorstand. Der Begriff ist daher irreführend. Für die richtige Transparenz muss er Aufsichtsrat heißen“, sagt Alvermann.
Im Mitgliederrat ist man offen für Veränderungen und begrüßt ausdrücklich die Pläne des Stobbe-Teams. „Die Umbenennung war schon länger Thema. Es gab in den letzten Jahren aber nicht so den Anpack bei dem Thema. Daher begrüßen wir das ausdrücklich, dass die Drei das Thema angehen wollen und stehen dem offen gegenüber“, sagt Fabien Schwab, Vorsitzender des Mitgliederrates.