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„War immer schneller als Hector“Simon Zoller über das Kumpel-Duell und seine Köln-Rückkehr

Simon Zoller (VfL Bochum) feiert sein Tor gegen FSV Mainz 05.

Simon Zoller feiert sein Tor gegen Mainz 05 am 21. August 2021 mit seinem Bizeps-Jubel. Der Treffer zum vermeintlichen 2:0 wurde später aberkannt.

Aufsteiger VfL Bochum kommt nach seinem ersten Heimsieg mit einer Menge Selbstvertrauen zum Spiel beim 1. FC Köln. Vor allem Rückkehrer Simon Zoller freut sich auf das Duell gegen seinen Ex-Klub.

von Alexander Haubrichs (ach)

Köln/Bochum. An der Castroper Straße wird wieder Bundesliga gespielt. Elf Jahre hat es gedauert, bis der VfL Bochum den Wiederaufstieg in die deutsche Eliteliga feiern konnte.  Ein Eckpfeiler der Westfalen ist Simon Zoller (30), der im Januar 2019 vom 1. FC Köln kam. 

Simon Zoller bestritt 91 Spiele für den 1. FC Köln

Für die Geißböcke bestritt der Angreifer in viereinhalb Jahren 91 Spiele, schoss 19 Tore, Zoller lebt mit seiner Frau Laura Wontorra immer noch in Köln. Klar, dass er sich auf die Partie im Rhein-Energie-Stadion (Samstag, 28. August 2021, 15.30 Uhr, live auf Sky) freut. 

„Ich wohne in Stadionnähe. Wir fühlen uns da wohl, sind da heimisch geworden. Ich habe mit den alten Jungs noch reichlich Kontakt. Thomas Kessler, der in neuer Funktion dort ist, sehr viel auch noch mit Anthony Modeste und Jonas  Hector“, sagt Zoller. „Von der Grundbasis her sind beide Vereine relativ ähnlich. Es gibt eine große Fanbasis, alle sind sehr emotional, wenn der Fußball gut läuft, dann geht es den Leuten in der Stadt gut. Es hat mir in Köln großen Spaß gemacht, aber hier in Bochum erlebe ich meine vielleicht glücklichste Zeit. Hier ist es vielleicht ein bisschen kleiner, die Kölner sind emotional vielleicht noch ein bisschen spezieller. Ich habe bei beiden Vereinen alle Facetten mitnehmen dürfen. Dafür bin ich dankbar.“

Alles zum Thema Simon Zoller

Der immer noch pfeilschnelle Zoller  ist genauso wie sein Pendant Gerrit Holtmann auf der linken Seite eine der Waffen im Spiel des Aufsteigers, das inzwischen auf schnelles Umschalten ausgelegt ist. Trainer Thomas Reis, der mit FC-Coach Steffen Baumgart den Trainerschein gemacht hat, hat eine kompakte Einheit geformt, die das große Ziel Klassenerhalt trotz bescheidener Mittel durchaus erreichen kann. „Reisi hat es mit seiner kernigen, spielernahen Art es geschafft, aus einer schwierigen Truppe eine Mannschaft zu formen“, sagt Zoller. „Er lässt uns auch mal lange Leine, wir zahlen das zurück. Wir lassen uns von Rückschlägen nicht aus dem Konzept bringen, sondern kommen immer wieder zurück.“

Simon Zoller über seine Versetzung ins Mittelfeld des VfL Bochum

Dabei nimmt Zoller hin, dass er nicht auf seiner geliebten Stürmerposition spielen kann. „Die Positionsfrage begleitet mich meine ganze Karriere. Ich bin ausgebildeter Stürmer und hatte dort meine erfolgreichsten Spiele. Aber wie immer stelle ich mich in den Dienst der Mannschaft. Ich stelle doch meine Eigeninteressen nicht in den Vordergrund, wenn wir als Verein so unser großes Ziel erreichen können“, sagt Simon Zoller über seine Rolle auf der Außenbahn. „Im letzten Jahr sind wir hoch angelaufen, das kam meinem intensivem Spiel entgegen. Jetzt gilt es bedachter zu agieren. Auch das habe ich gelernt zu spielen, auch wenn ich mich vorne am wohlsten fühle.“

Durch die Verpflichtung von Sebastian Polter dürfte er wohl dauerhaft einen defensiveren Part spielen. „Polti ist ein guter Typ, ein Stürmer, der mit dem Rücken zum Tor die Bälle halten kann. Ich verstehe mich gut mit ihm. Im ersten Spiel hat er uns schon mal sehr geholfen. Hoffentlich geht das so weiter.“

Simon Zoller über den Start des VfL Bochum

Nach der Auftaktniederlage gegen den VfL Wolfsburg gelang mit dem Sieg über den FSV Mainz 05 der ersehnte erste Heimerfolg, der dem VfL Bochum Selbstvertrauen geben dürfte. Zoller glänzte mit zwei Assists. „Wir haben zwei gute Spiele gemacht. Wir hätten trotzdem gegen Mainz auch das 1:1 bekommen können. Auch solche Spiele stehen immer auf der Schneide. Das wissen wir. Wir müssen uns durch die Liga arbeiten.“

Elvis Rexhbecaj trifft auf die Ex-Kollegen beim 1. FC Köln

Zoller ist nicht der einzige Profi mit Kölner Vergangenheit. Zu Saisonbeginn stieß Elvis Rexhbecaj auf Leihbasis zu den Westfalen. Der defensive Mittelfeldspieler vom VfL Wolfsburg schnürte in der vergangenen Saison ebenfalls auf Leihbasis für den 1. FC Köln die Fußballschuhe.

Die Bochumer dürften sich durchaus etwas ausrechnen, denn die offensive Kölner Marschroute kommt dem Spiel des VfL entgegen. Fest steht: Nur der Sieger darf sich über einen wirklich gelungenen Saisonauftakt freuen. „Sie spielen wie wir letztes Jahr. Der Trainer passt zur Mannschaft. Sie spielen mit hohem Pressing, gnadenlos durchdecken und da herrscht Aufbruchstimmung“, sagt Zoller. „Wenn ein Pressing funktioniert, ist es schwer dagegen zu spielen. Aber Köln ist noch in der Findungsphase, da versuchen wir uns was zurechtzulegen. Wenn Pressing umspielt wird, dann werden sich Räume ergeben.“

Simon Zoller über sein Duell mit Kumpel Jonas Hector

„Wir sind in der Liga angekommen, darauf lässt sich  aufbauen. Das Spiel wird noch hitziger noch intensiver“, sagt der Angreifer des VfL voraus. Auf ihn dürften einige Duelle mit seinem Ex-Kollegen Jonas Hector (31) geben. „Einen größeren Allrounder als ihn gibt es wohl selten im Fußball. Er nimmt seit sieben, acht Jahren an meinem Leben teil. Er wird wohl mein direkter Gegenspieler. Darauf freue ich mich. Ich war jedenfalls immer schneller als er“, lacht Zoller. „Ich habe auch mit Tony Modeste immer noch ein großartiges Verhältnis. Aber der Verein ist einfach nicht mehr so auf meinem Schirm. Der VfL fordert alle meine Energie.“

Und Zoller hat beim VfL noch einiges vor. „Ich wage die Prognose, dass ich auch in der Saison 2022/23 für den VfL Bochum spielen werden. Ich sehe mich als Teil des Projekts. Rückschläge sind einkalkuliert, die werfen uns aber nicht um. Es ist ein Vergnügen, hier jeden Tag zu arbeiten. Wenn nicht Paris St. Germain kommt, dann will ich helfen, den Verein in der Bundesliga wieder zu etablieren. “