Transfer-Posse um Ex-FC-StarZoller-Deal platzte in letzter Minute: Fortuna-Bosse räumen Fehler ein

St. Paulis Stürmer Simon Zoller führt den Ball im Spiel bei der SV Elversberg.

Simon Zoller stand im Sommer unmittelbar vor einem Wechsel zu Fortuna Düsseldorf. Doch nun spielt er für den FC St. Pauli (Foto vom 3. November 2023)

Es war der Aufreger des vergangenen Transfer-Sommers bei Fortuna Düsseldorf: die gescheiterte Verpflichtung Simon Zollers. Nun haben die Klub-Bosse Fehler eingeräumt.

von Anton Kostudis (kos)

Er war eigentlich schon da, dann plötzlich doch wieder weg: Kurz vor Schluss des Transfer-Fensters war der Wechsel Simon Zollers (32) zu Fortuna Düsseldorf fast schon fix. Doch der Deal platzte in buchstäblich letzter Minute.

Grund: Das grüne Licht des Aufsichtsrats, welcher den Deal absegnen musste, hatte zu lange auf sich warten lassen. Das Gremium um Aufsichtsratsboss Björn Borgerding (41) hatte aufgrund der finanziellen Rahmenbedingungen des Transfers intensiv geprüft und abgewogen – am Ende vollzog Zoller die Rolle rückwärts und heuerte kurzerhand beim Zweitliga-Rivalen St. Pauli an.

Fortuna Düsseldorf: Bosse räumen Fehler bei Zoller-Deal ein

Fortuna schaute in die Röhre. Dabei hätte ein weiterer treffsicherer Zentrumsstürmer den Rot-Weißen gut zu Gesicht gestanden. Das hat sich spätestens in den vergangenen Wochen gezeigt, als in Daniel Ginczek (32) und Vincent Vermeij (29) beide etatmäßigen Neuner ausfielen.

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Auch auf der jüngsten Mitgliederversammlung der Fortuna (19. November) war der geplatzte Deal noch einmal Thema. Und: Die Klub-Bosse räumten dabei auch Fehler ein!

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So erklärte Sport-Vorstand Klaus Allofs (66) zu den gescheiterten Verhandlungen: „Im Rahmen unserer Wirtschaftlichkeitsberechnung mussten immer wieder Anpassungen gemacht werden, die auch vom Aufsichtsrat neu zu bewerten waren.“

Das Problem der Düsseldorfer: Allofs und Sportdirektor Christian Weber (40) hatten im Transfer-Endspurt noch auf einen Verkauf von Mittelfeld-Star Ao Tanaka (25) gehofft. Ein solcher kam am Ende aber nicht zustande. „Wir hatten bereits Einigkeit erzielt und waren gleichzeitig in fortgeschrittenen Gesprächen, um Einsparungen an anderer Stelle vorzunehmen und Transfererlöse zu erzielen“, erläuterte Allofs. Am Ende gab es dennoch das Go vom Aufsichtsrat für den Zoller-Deal – nur eben schlichtweg zu spät. Laut Allofs ein „sehr ärgerlicher“ Vorgang.

Allofs kündigte nun an, ähnliche Transfer-Pleiten in Zukunft vermeiden zu wollen. „Wir hätten die Zuspitzung auf eine Entscheidung am letzten Tag der Transfer-Periode verhindern sollen“, gab der Fortuna-Boss zu.

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Und auch Borgerding räumte Fehler ein. „Der Vorstand hat im Transferprozess um Simon Zoller einfach Fehler gemacht, er war nicht optimal abgestimmt.“ Der Aufsichtsrat sei jedoch „nur unseren Kontrollpflichten nachgekommen, und das übrigens in maximaler Geschwindigkeit und Kooperationsbereitschaft“. Borgerding weiter: „Nachdem der Transfer nicht geklappt hatte, wurden wir schnell als inkompetentes Gremium abgestempelt. Wir haben die Dinge aber nicht öffentlich klar- und den Vorstand bloßgestellt, sondern den Prozess intern kritisch angesprochen und nun auf der Mitgliederversammlung für Klarheit gesorgt.“

Allofs versicherte den Fortuna-Mitgliedern und -Fans derweil ebenfalls: „Vorstand und Aufsichtsrat haben alles gemeinsam aufgearbeitet, und es wird dazu führen, dass es keine Wiederholung dieser Art geben wird.“ Den ersten Beweis wollen die Düsseldorfer Bosse im Winter liefern. Dann nämlich soll endlich die erhoffte Sturm-Verstärkung unter Dach und Fach gebracht werden.