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Nach Banner-EklatFC-Bosse treffen sich mit Kölner Ultras: „War nicht angemeldet“

Fans des 1. FC Köln präsentieren beim Bundesliga-Spiel gegen Union Berlin ein Banner auf Französisch

Diskussionswürdiges Banner: Dieses Plakat zeigten die Ultras des 1. FC Köln beim Bundesliga-Spiel gegen Union Berlin am Sonntag (11. September 2022).

Der schreckliche Gewalt-Eklat beim Conference-League-Spiel in Nizza beschäftigt den 1. FC Köln weiter. Beim Bundesliga-Spiel gegen Union Berlin präsentierten die FC-Ultras ein diskussionswürdiges Banner.

Die Vorfälle beim Auswärtsspiel an der Cote d'Azur halten den 1. FC Köln auch noch Tage danach in Atem. „Nizza wird uns noch lange beschäftigen, und wir werden noch oft darüber reden“, erklärte Kölns Sportchef Christian Keller (44) vor der 0:1-Niederlage im Bundesliga-Spiel gegen Union Berlin am Sonntag (11. September 2022). Und wie eine Provokation hing gleich hinter ihm, gut sichtbar eine Botschaft der „Wilden Horde“.

Die war nicht auf Deutsch, sondern auf Französisch. „Quand t’entends Horde y‘a Supras qui va avec“, was sinngemäß bedeutet: „So lange es die Horde gibt, steht sie auch zu den Supras.“

1. FC Köln: Ultras mit Treue-Bekenntnis zu französischer Gruppe

Es war also ein Treue-Bekenntnis der Ultras an ihre Freunde, der verbotenen Ultra-Gruppierung von Paris Saint-Germain, mit der man seit 2003 freundschaftliche Kontakte pflegt. Trotz der fürchterlichen Bilder und der schlimmen Gewalt auf den Rängen passt also weiter kein Blatt zwischen den deutschen Fußball-Aktivisten und den Franzosen – beide hatten in Nizza ihren Anteil am Eklat.

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Doch statt einer Entschuldigung wieder nur eine trotzige Reaktion im Kölner Süden. Der Klub hatte keine Kenntnis von dem Banner, die Horde hatte das Plakat ohne Rücksprache ins Stadion gebracht und aufgehängt, dabei ist eigentlich vereinbart, dass die Botschaften vorher abgesegnet werden müssen.

Ein weiterer Affront gegenüber dem Klub – und das zu einem brisanten Zeitpunkt: Denn am Sonntagabend gab es ein Treffen zwischen den FC-Bossen (Vorstand und Geschäftsführung) und Ultra-Vertretern, bei dem die Nizza-Vorfälle aufgearbeitet werden sollten. Mit der eindeutigen Provokation, die die FC-Verantwortlichen eiskalt erwischte, bestand nun deutlich mehr Redebedarf als ohnehin schon. 

1. FC Köln: Bosse treffen sich mit Ultra-Vertretern

Wie der Klub künftig mit den Ultras umgehen wird, ist noch offen. Inhalte der Gespräche wurden unter Verschluss gehalten. Keller teilte am Abend auf EXPRESS-Nachfrage lediglich mit: „Das Banner war nicht angemeldet. Aus der Übersetzung lassen sich allerdings nicht zwingend Schlüsse ableiten. Die Hintergründe sind deshalb erst zu eruieren.“

Ein klares Statement? Fehlanzeige! Dabei deuten die Reaktionen in den sozialen Netzwerken eindeutig daraufhin, dass der Großteil der Anhänger und Anhängerinnen den Kuschelkurs der Bosse satthaben und eine angemessene Reaktion des Vereins erwarten.

Vielmehr wollte der Köln-Boss noch einmal das Versagen der Sicherheitsbehörden beim Auftaktspiel zur Europa League kritisieren – und nahm den Verband ausdrücklich in Schutz. „Die UEFA hat auf alle Sicherheitsrisiken und -lücken hingewiesen, genauso wie wir das auch getan haben. Es gab eine Sicherheitsbesprechung vor dem Spiel, die war richtig lange. Aber darauf reagieren können nur die lokalen Veranstalter und nicht die UEFA oder der 1. FC Köln.“ Eine Strafe wird es für die Kölner trotzdem geben.

In den vergangenen Wochen freute man sich über die farbenfrohen Choreos, in Nizza aber sah man wieder die Schattenseiten mit der (kleinen) Zahl an potenziellen Gewalttätern unter den aktiven Fans. Die Hoffnung, dass sich die friedlichen Fans von den Krawallmachern distanzieren, dürfte seit Sonntag allerdings erst einmal dahin sein.