Der 1. FC Köln muss einen frisch gebackenen U19-Meister ziehen lassen. Justin von der Hitz wechselt zum 1. FC Nürnberg. Das bringt einen FC-Kenner auf die Palme und sorgt für hitzige Diskussionen.
„Man hat nicht alles getan“Berater-Vorwürfe wegen Justin von der Hitz – FC-Vize gibt Fehler zu

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Michael Reschke macht dem FC wegen von der Hitz bei „E Levve lang – der Talk zum FC“ von Express und Kölner Stadt-Anzeiger schwere Vorwürfe (21. Mai 2025).
Das Thema Jugendspieler und Talente sorgt rund um den 1. FC Köln spätestens seit dem Verlust von Florian Wirtz regelmäßig für leidenschaftliche Diskussionen.
So auch bei „E Levve lang – der Talk zum FC“ von EXPRESS und Kölner Stadt-Anzeiger im Audizentrum Fleischhauer in Köln-Ehrenfeld. Dort kam das Thema vor allem zwischen Martel-Berater und FC-Kenner Michael Reschke und FC-Vizepräsident Carsten Wettich auf den Tisch.
FC verliert Justin von der Hitz an den 1. FC Nürnberg
Anlass war das U19-Finale in Leverkusen. Beim Kölner Titelgewinn stach Youngster Justin von der Hitz mit zwei Toren und einer Vorlage heraus, war nahezu an jeder gefährlichen Aktion beteiligt. Bitter: Ausgerechnet Kölns Bester verlässt den Verein ablösefrei und schließt sich dem 1. FC Nürnberg an.
Dieser Verlust bringt Reschke regelrecht auf die Palme. Das Bundesliga-Urgestein richtete entsprechende Vorwürfe Richtung FC. „Wenn du alles getan hast, ein Konzept vorgelegt hast und bis an deine finanziellen Grenzen gegangen bist – und der Spieler sich dann trotzdem anders entscheidet, dann ist es nicht dein Fehler. Das kann passieren und das kann man dann auch niemandem vorwerfen. Nach meinen Informationen hat der FC aber nicht alles dafür getan, den Jungen zu überzeugen“, sagte Reschke.
Dabei nutzte er die Gelegenheit, um im selben Atemzug noch mal die Verfehlungen der letzten Jahre im Jugendbereich zu benennen. „Wie viele Nachwuchsspieler beim FC ablösefrei gewechselt sind, ist eine Vollkatastrophe. Allein Wirtz ist ein 100-Millionen-Schaden. Nürnberg ist ein Traditionsverein, aber der FC muss in der Lage sein mitzuhalten. Die Verantwortung, dass der Junge gewechselt ist, trägt alleine der Sport-Geschäftsführer.“
In der Tat waren Vertragsgespräche mit Top-Talenten bis zuletzt eine Sache von Christian Keller. Man war zwischenzeitlich auch schon auf einem guten Weg, weil sich vor allem Thomas Kessler und Lukas Berg ins Zeug gelegt hatten, doch auf die entscheidenden Impulse und Bemühungen wartete die Spielerseite vergeblich.
Nürnberg witterte seine Chance, bot ihm eine sportliche Perspektive bei den Profis und schlug eiskalt zu. Beim FC guckt man dagegen in die Röhre. „Wir haben da sicherlich Fehler gemacht“, gab Wettich beim Talk am Mittwoch zu.
Er verwies darauf, dass „niemand im Verein“ vor einem Jahr die Entwicklung prognostiziert habe, obwohl der FC mit Sascha Bigalke extra einen Top-Talente-Trainer beschäftigt, der genau diese Fälle auf dem Schirm haben sollte. Als dem FC bei von der Hitz dann endlich ein Licht aufging, war es bereits zu spät und das nächste Kind in den Brunnen gefallen.