Sein Wechsel sorgte für Cas-WahnsinnPotocnik leidet doppelt – FC-Plan sollte ihm Mut machen

Jaka Cuber Potocnik mit seinem Vater bei einem Spiel der U19 des 1. FC Köln.

Jaka Cuber Potocnik, hier am 3. April 2023, soll im neuen Jahr bei den Profis des 1. FC Köln reinschnuppern.

Sein Transfer hat zum Schock-Urteil gegen den 1. FC Köln geführt. Jaka Cuber Potocnik bekommt die Konsequenzen am eigenen Leib zu spüren, der junge Slowene wird wieder gesperrt.

von Jürgen Kemper (kem)

Er ist das große Sturm-Versprechen für die Zukunft beim 1. FC Köln. Doch bis jetzt hat der Transfer von Jaka Cuber Potocnik (18) dem Klub nur Ärger eingebracht. Der Cas verurteilte den FC zu einer Transfersperre bis Januar 2025, macht ihn bis dahin nahezu handlungsunfähig.

Das lastet schwer auf den Schultern des jungen Slowenen, Potocnik macht sich große Vorwürfe, sucht die Schuld für das Köln-Drama bei sich. Alles Quatsch, sagt Christian Keller (45). Der Sportboss stellte sich nochmals demonstrativ hinter den jungen Angreifer, stärkte ihm den Rücken. Er sagt: „Es ist ganz entscheidend zu betonen, dass der Junge nichts dafür kann. Es hat Jaka sehr, sehr mitgenommen. Er ist nur ein junger, talentierter Fußballer, dem wir jetzt viel Unterstützung geben müssen.“

1. FC Köln: Jaka Cuber Potocnik ist bis Mitte März gesperrt

Die wird er auch brauchen, denn nicht nur der FC wurde mit dem Urteil bestraft, auch die Sperre gegen Potocnik bleibt damit bestehen. Heißt: Weil er von seiner viermonatigen Sperre bislang erst zwei abgesessen hat, ist der U19-Knipser (acht Tore in 14 Spielen) weitere acht Wochen zum Zuschauen verdammt. Da die Sperre erst mit Wiederaufnahme der Bundesliga Mitte Januar 2024 in Kraft tritt, darf Potocnik erst Mitte März wieder spielen. Der nächste harte Schlag für das Köln-Talent.

Alles zum Thema Fußball-Bundesliga

Damit verzögert sich auch sein Profi-Einstand. Denn ohne den ganzen Cas-Wahnsinn wäre Potocnik schon längst Teil des Profi-Kaders. Die Verantwortlichen nahmen den Slowenen aber bis zum Ende des Verfahrens absichtlich aus der Schusslinie, um nicht zusätzlich Öl ins Feuer zu gießen. Keller gab nun zu, dass Potocniks Entwicklung absichtlich gebremst werden musste. „Durch das Verfahren mussten wir Jakas Entwicklung ein Stück weit blockieren“, sagte Kölns Geschäftsführer.

Das soll sich nun aber ändern. Er soll sukzessive ins Profi-Training integriert werden, gut möglich sogar, dass er bereits ab Anfang Januar oben reinschnuppern darf. „Er wird die Chance haben“, versprach Keller und ergänzte: „Wir müssen dafür sorgen, dass er wieder die Freude am Fußball haben wird, wenn er dann wieder spielen darf.“

Denn die Verantwortlichen halten große Stücke auf den 1,89-Meter-Mann. Fußballerisch ist er über jeden Zweifel erhaben, jetzt geht es darum, ihn auch mental wieder in die Spur zu kriegen. Potocnik muss das Geschehene abschütteln, sich frei von Schuldgedanken machen und nach vorne schauen. Der FC will ihm dabei mit Rat und Tat zur Seite stehen.