Der 1. FC Köln hat den fünften Test der Vorbereitung auf die Bundesliga absolviert. Das Spiel gegen Vitesse Arnheim hat Lukas Kwasniok weitere Aufschlüsse über seine Startelf geliefert.
Hattrick, Doppelpack, elf ToreFC gewinnt wilden Schlagabtausch bei Bülter-Debüt

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Marius Bülter gab im Testspiel gegen Vitesse Arnheim sein Debüt für den 1. FC Köln.
Der 1. FC Köln hat sich im fünften Testspiel der Vorbereitung einen wilden Schlagabtausch mit Hollands Problem-Klub Vitesse Arnheim geliefert. Die Mannschaft von Lukas Kwasniok kam gegen den Zweitligisten, der mit argen Lizenz-Problemen zu kämpfen hat, zu einem turbulenten 7:4-Sieg.
Marius Bülter feierte dabei prompt sein Debüt für den FC, nachdem seine Verpflichtung erst am Donnerstag offiziell gemacht wurde. Der Neuzugang aus Hoffenheim bildete mit Kaminski und Waldschmidt zunächst das Offensivtrio.
Ex-Gladbacher bestraft Johannesson-Patzer
Ein erster Hinweis auf die Startelf für den Pflichtspiel-Auftakt im Pokal bei Jahn Regensburg? Immerhin hatte Kwasniok im Vorfeld angedeutet: „Wir nähern uns immer mehr einer vermeintlichen Startelf an.“
Doch zu Beginn der Partie stand erstmal die Kölner Defensive im Fokus. Denn die Gäste aus Holland begannen äußerst engagiert und belohnten sich in der 9. Minute. Nach einem katastrophalen Ballverlust von Johannesson nutzte der Ex-Gladbacher Dillon Hoogewerf die Gunst und traf zum 1:0. Schwäbe hatte bei dem abgefälschten Schuss keine Chance.
Der FC um den unauffälligen Bülter dagegen tat sich gegen den aggressiven Zweitligisten lange schwer. Echte Torchancen waren im ersten Viertel – gespielt wurden 4x30 Minuten – Mangelware.
Ganz anders Arnheim: Die Gäste nutzten die haarsträubenden Kölner Fehler weiter eiskalt aus. Wieder war es Neuzugang Johannesson, der den Ball am eigenen Sechzehner leichtfertig vertändelte. Nutznießer war dieses Mal Yegoian, der den Ball erneut unhaltbar zum 2:0 einschweißte (24.).
Nach der ersten Mini-Pause wurde es nicht besser. Der FC brachte sich weiter mit unerklärlichen Fehlern in die Bredouille. Wieder mittendrin: der völlig indisponierte Johannesson.
Dieses Mal ließ sich der Isländer im eigenen Fünfer auf dem Bierdeckel ausspielen, Stürmer van der Ley sagte danke und traf zum 3:0 (40.). Kwasniok konnte bis zu diesem Zeitpunkt nicht zufrieden sein mit dem Auftritt seiner Mannschaft: hinten fehlerhaft, vorne ungefährlich.
Kaminski bringt FC zurück ins Spiel
Der Eindruck währte bis zur 53. Minute, da meldete sich der FC mit einem Doppelschlag endlich in der Partie an. Nach einem langen Ball von Pacarada lief Kaminski alleine aufs Tor zu, umkurvte den Keeper und schob zum 1:3-Anschluss ein.
Keine Minute später war der Pole erneut zur Stelle. Nach feinem Steckpass von Waldschmidt vollstreckte er zum 2:3. Innerhalb kürzester Zeit war der FC zurück im Spiel und drängte noch vor der großen Pause auf den Ausgleich.
Debütant Bülter schoss aus kürzester Distanz zunächst am Tor vorbei. Wenig später belohnte sich die Kwasniok-Elf aber doch noch für den Aufwand. Nach Vorarbeit von Thielmann traf Maina ins lange Eck. 3:3-Pausenstand!
Kwasniok wechselte wie angekündigt komplett durch, damit jeder 60 Minuten Spielzeit erhielt. Die zweite Elf erwischte allerdings einen denkbar schlechten Start. Nach nicht mal zwei Minuten lag der FC wieder hinten. Eine flache Ecke von Arnheim rutschte an Freund und Feind vorbei und landete vor den Füßen von Marcus Steffen, der zum 4:3 traf.
Der FC brauchte wie schon im ersten Durchgang einige Zeit, um sich zurechtzufinden. Ein Standard sorgte schließlich für den erneuten Ausgleich. Nach Ecke von Kainz schraubte sich Ragnar Ache mit Abstand am höchsten und köpfte zum 4:4 ein (74.).
Der Angreifer, der um seinen Posten als Stürmer Nummer eins kämpft, drehte wenig später die Partie komplett. Nach einer flachen Hereingabe von Tigges rutschte Ache in den Ball und drückte die Kugel zum 5:4 über die Linie (76.). Der Angreifer hatte aber noch nicht genug und schnürte in der 83. Minute einen lupenreinen Hattrick. Der auffällige Kainz hatte dafür die perfekte Flanke geliefert.
Der FC hatte es nun deutlich leichter, da die Qualität der Gäste nach der Pause merklich nachließ. Und das spiegelte sich auch im Ergebnis wider. Denn kurz nach der letzten Mini-Pause wurde es dann deutlich. Erneut servierte Kainz mustergültig, dieses Mal für Rondic. Der Bosnier wuchtete einen Freistoß aus dem Halbfeld sehenswert per Kopf zum 7:4 rein.
Danach war die Luft auf beiden Seiten etwas raus. Kein Wunder, Spektakel hatte es bis dahin genug gegeben. Für den FC war es der vierte Sieg im fünften Testspiel. Am kommenden Samstag wartet dann mit Atalanta Bergamo der wohl erste echte Härtetest der Vorbereitung.
Nach der Partie sagte FC-Trainer Kwasniok: „In der ersten Halbzeit bin ich überrascht gewesen, dass wir so viele Ballverluste hatten. Wir hatten nur einen zentralen Innenverteidiger auf dem Feld, weil ich dachte, dass wir einen holländischen Zweitligisten besser bespielen können. Die Ausrichtung war sehr offensiv gewählt und durch die Fehler im Spielaufbau, ist es uns dann um die Ohren geflogen. Die Energie war dann aber wichtig und gut. Wir haben weiter gemacht und uns dann noch belohnt.“
So spielte der FC: Schwäbe – Sebulonsen, Hübers, Pacarada – Thielmann, Martel, Johannesson, Maina – Bülter, Kaminski – Waldschmidt
So spielte der FC ab der 60.: Zieler – Schmied, Krauß, Heintz – Gazibegovic, Huseinbasic, Kainz, Tigges – Rondic, El Mala – Ache