Es war für viele eine Schock-Nachricht: Der bei vielen Kölnerinnen und Kölnern beliebte Feierabendmarkt „meet & eat“ steht vor dem Aus. Jetzt haben Händlerinnen und Händler eine Petition gestartet, um die Entscheidung der Stadtverwaltung abzuwenden.
Kölner Markt vor AusTausende unterschreiben Forderung

Copyright: meet & eat
Händlerinnen und Händler haben eine Petition gestartet, um den Kölner Wochenmarkt „meet & eat“ auf dem Rudolfplatz zu erhalten.
Seit fast zehn Jahren gehört der Wochenmarkt „meet & eat“ fest zum Terminplan für viele Kölnerinnen und Kölner: Jeden Donnerstag werden die Stände aufgebaut. Ab 16 Uhr gibt es dann für fünf Stunden Streetfood, Kölsch, Gespräche.
Doch damit könnte bald Schluss sein. Die Stadtverwaltung teilte dem Betreiber mit, dass die Genehmigung nicht verlängert wird. Der bestehende Vertrag soll zum 30. September beendet werden – in sieben Wochen.
Der Grund: Nach all den Jahren stuft das Rechtsamt der Stadt Köln den Markt plötzlich nicht mehr als Wochenmarkt, sondern als Veranstaltung ein. Es gäbe heutzutage, anders als beim Start 2015, zu wenig Stände mit Obst, Gemüse oder Blumen, so lautet die Begründung. Für die Händlerinnen und Händler wiederum würden sich mehr Gemüse- oder Blumenstände nicht rechnen – die Kölnerinnen und Kölner wollen eben essen und trinken.
Die Einstufung als Veranstaltung hätte zur Folge, dass „meet & eat“ nur noch wenige Male im Jahr stattfinden könnte.
Viele Menschen zeigten sich bestürzt über diese Entscheidung. Die Händlerinnen und Händler haben eine Online-Petition ins Leben gerufen, um den Markt irgendwie zu retten. Innerhalb von nur drei Tagen haben fast 3000 Menschen unterschrieben.
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Die Betreiber von „meet & eat“ erklären, dass „Existenzen und viele Emotionen“ an dem Markt hängen würden. Für viele sei es gar ein „zweites Zuhause“.
Gäste, die nun von dem drohenden Aus erfahren, seien ebenfalls „bestürzt“ über die Nachricht. „Wir erfahren gerade viel Unterstützung, was den Charakter des Marktes deutlich zeigt“, heißt es von den Betreibern weiter.
Zudem sei „meet & eat“ ein positives Beispiel für „beliebte und sichere Innenstadtplätze, in einer Zeit, in der viele öffentliche Orte leer stehen oder verwahrlosen.“ Man wolle nun mit der Stadt Köln in einen offenen Dialog treten, „um gemeinsam eine tragfähige Lösung zu finden. Miteinander, nicht gegeneinander, lautet unsere Devise.“
Ob „meet & eat“ in der jetzigen Form gerettet werden kann? Unklar. Für Wochenmärkte gibt es strenge Regeln, die die Stadt Köln einhalten muss. Auch dass es dort Kölsch und Wein gibt, ist wohl Teil einer alten Abmachung mit der Verwaltung im Jahr 2015. Denn eigentlich ist der Verkauf nur sehr eingeschränkt erlaubt.
Immerhin hat sich bereits die Politik eingeschaltet: Grüne, CDU, SPD, Linke, FDP und Volt fordern, dass die Stadtverwaltung einen Weg finden muss, damit der Markt weitermachen kann wie bisher.