Es ist für viele Kölnerinnen und Kölner der perfekte Ausklang nach einem langen Arbeitstag. Doch jetzt droht dem beliebten Feierabendmarkt „Meet and Eat“ auf dem Rudolfplatz das plötzliche Aus!
Aus für „Meet & Eat“Feierabendmarkt auf Rudolfplatz – Politik schaltet sich ein

Copyright: Thilo Schmülgen
Der Abendmarkt auf dem Rudolfplatz in Köln erfreut sich großer Beliebtheit. Dennoch steht er vor dem Aus.
Seit einem Jahrzehnt strömen die Menschen jeden Donnerstag von 16 Uhr bis 21 Uhr zum Rudolfplatz, um bei Streetfood und kühlen Getränken den Abend zu genießen. Doch damit könnte bald Schluss sein. Wie berichtet, teilte die Stadtverwaltung dem Betreiber mit, dass die Genehmigung nicht verlängert wird. Schon am 30. September 2025 soll der Markt zum letzten Mal stattfinden.
Der Grund für die Schock-Entscheidung ist ein bürokratischer Hammer! Das Rechtsamt hat festgestellt: Der Markt ist gar kein richtiger Wochenmarkt mehr. Früher, zum Start 2015, gab es noch zehn von 24 Ständen mit Obst, Gemüse oder Blumen. Heute sind es laut Veranstalter nur noch zwei bis drei. Der Rest? Leckeres Essen und Drinks.
Für Wochenmärkte gibt es strenge Regeln
„Das Ausgangskonzept hat sich auf Dauer nicht bewährt“, erklärt Betreiber David Frahsek. Klartext: Die meisten Besucherinnen und Besucher wollen abends schlemmen und trinken, aber nicht noch Gemüse oder einen Blumenstrauß mit nach Hause schleppen. Die heutigen Stände sind das, was sich für die Händlerinnen und Händler rechnet.
Ins Rollen gebracht hat das Ganze ausgerechnet ein Politiker, der den Markt eigentlich super findet! CDU-Ratsmitglied Werner Marx wollte nur wissen, ob alles mit rechten Dingen zugeht. Er nannte den Markt „eine tolle und von der Bevölkerung sehr gut angenommenen Veranstaltung“, wunderte sich aber, dass „kein einziger Stand mit dem Angebot von Lebensmitteln (Obst, Gemüse...) vorzufinden ist.“ Er bat die Verwaltung um eine Prüfung, wie der Markt „rechtssicher betrieben werden kann“.
Das Problem: Für Wochenmärkte gibt es strenge Regeln, die die Stadt einhalten muss. Sogar der Verkauf von Alkohol ist eigentlich nur sehr eingeschränkt erlaubt. Dass es auf dem Rudolfplatz trotzdem Kölsch und Wein gibt, war wohl eine alte Abmachung mit der Stadt aus dem Jahr 2015.
Doch das Hauptproblem bleibt, dass es zu wenig Obst- und Gemüsestände für einen echten Wochenmarkt gibt. Versuche, mit günstigeren Mieten wieder mehr Händlerinnen und Händler dieser Art anzulocken, sind offensichtlich gescheitert.
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Für den Betreiber ist die Entscheidung eine Katastrophe. Den Markt einfach als normale Veranstaltung anzumelden, ist keine Lösung. Das wäre teurer und dürfte nicht jede Woche am selben Ort stattfinden. „Das Format funktioniert allerdings nur wöchentlich“, stellt Frahsek klar.
Ihm läuft die Zeit davon. „Wir werden die Verträge mit unseren Standbetreibern kündigen müssen, weil wir jetzt für die Zeit nach dem 30. September nicht mehr planen können“, so der Betreiber zum „Kölner Stadt-Anzeiger“. Wenn nicht schnell eine Lösung herkommt, könnten viele Stände bald leer bleiben.
Doch jetzt schaltet sich die Politik ein und will retten, was zu retten ist! Grüne, CDU, SPD, Linke, FDP und Volt fordern gemeinsam im Hauptausschuss: Die Stadtverwaltung muss einen Weg finden, damit der Markt weitermachen kann wie bisher! Alle rechtlichen Möglichkeiten sollen geprüft werden, um eine dauerhafte Genehmigung zu finden.
CDU-Mann Werner Marx, der die Sache angestoßen hatte, schlägt sogar vor, den Markt jede Woche auf einem anderen Platz stattfinden zu lassen, um die Regeln zu umgehen. Der Kampf um den beliebten Feierabend-Treff hat gerade erst begonnen. (red)