Kosten-Hammer in KölnRettungswagen-Einsatz bald 42 Prozent teurer!

Ein Rettungswagen in der Kölner Innenstadt. Einsätze damit könnten bald deutlich teurer werden.

Ein Rettungswagen in der Kölner Innenstadt. Einsätze damit könnten bald deutlich teurer werden.

Kosten-Schock für Kölnerinnen und Kölner! Die Stadt will höhere Gebühren für den Einsatz von Rettungswagen und Notarztfahrzeugen erheben.

Wer den Rettungsdienst ruft, muss bald deutlich tiefer in die Tasche greifen. Grund ist ein riesiges Defizit von fast 22 Millionen Euro, das jetzt auf die Bürgerinnen und Bürger umgelegt werden soll.

Die neuen Gebühren haben es in sich: Ein Einsatz mit dem Rettungswagen soll künftig satte 863 Euro statt bisher 609 Euro kosten – ein Preissprung von rund 42 Prozent! Muss zusätzlich ein Notarzteinsatzfahrzeug ausrücken, werden 728 Euro fällig, statt wie bisher 590 Euro.

Aber wie kommt es zu diesem Kosten-Hammer? Laut Stadtdirektorin Andrea Blome explodieren die Ausgaben für den Rettungsdienst auf über 107 Millionen Euro. Die Stadt nennt „ungewöhnlich hohe Tarifabschlüsse“ in den Jahren 2023 und 2024. Das treibt die Kosten für das Personal und die freiberuflichen Notärzte und Notärztinnen in die Höhe. Obendrauf kommt, dass die Krankenkassen zu wenig erstattet haben.

Der Entwurf für die neuen Gebühren wurde den Krankenkassen bereits im Mai vorgelegt. Ihre Zustimmung steht aber noch aus, die Verhandlungen laufen. Der Stadtrat soll am 4. September endgültig über die neue Satzung abstimmen.

Köln ist mit dem Problem nicht allein. Auch in der Landeshauptstadt Düsseldorf sind die Gebühren für den Rettungsdienst bereits gestiegen. Ein Einsatz mit dem Rettungswagen kostet dort sogar 999,23 Euro, ein Notarzteinsatzfahrzeug 1027,11 Euro.

Für dieses Jahr rechnet die Stadt Köln mit etwa 125.000 Einsätzen für Rettungswagen und rund 26.000 Notarzteinsätzen.

Die gute Nachricht für die meisten Betroffenen: In der Regel bezahlt die Krankenkasse den Einsatz. Gesetzlich Versicherte müssen nur einen Anteil von zehn Euro übernehmen.

Teuer wird es aber für alle, die den Notruf wissentlich missbrauchen. Wer ohne echten Notfall einen Rettungswagen ruft, muss damit rechnen, die gesamte Rechnung selbst zu bezahlen. Das kann auch passieren, wenn man sich gegen den Rat der Rettungskräfte weigert, mit ins Krankenhaus zu fahren. (red)