Kölner Feuerwehr ratlosSorgloses Baden, wo Familienvater starb

Menschen liegen am Strand, während andere im Rhein baden.

Zwei Tage, nachdem im Rhein bei Rodenkirchen ein Familienvater von der Strömung mitgerissen wurde, machte Leserreporterin Doris Kremer dieses Foto von Badenden.

Die Nachricht, dass ein Familienvater tot im Rhein gefunden wurde, ist noch ganz frisch – da baden an der Stelle in Rodenkirchen, wo er unterging, wieder sorglose Menschen. Feuerwehrsprecher Ulrich Laschet versteht es einfach nicht. 

von Iris Klingelhöfer  (iri)

Ein Familienvater wird im Rhein bei Rodenkirchen von der Strömung mitgerissen, zwei Tage später seine Leiche geborgen. Kurz darauf wird eine Person vermisst, die bei Stammheim zur Rheinmitte geschwommen und untergegangen sein soll.

Baden im Rhein, trotz Lebensgefahr! Auch für Leserreporterin Doris Kremer unfassbar. Sie machte am Mittwoch (13. August 2025) ein Foto von der Rodenkirchener Riviera, schreibt dazu: „Zwei Tage nachdem ein Mensch genau hier ertrunken ist...“

Auf dem Bild sind dort, wo am Montag (11. August) für den Familienvater (47) ein Bad zum tödlichen Verhängnis wurde, mehrere Personen im Rhein zu sehen, sogar mit kleinen Kindern. Während andere im Schatten im Sand sitzen, plantschen sie im Wasser – so, als wäre nichts geschehen. Und trotz aller Warnungen. 

Auch die Einsatzkräfte, die immer wieder nach vermissten Personen im Rhein suchen und nicht selten ihre Leichen bergen müssen, sind mit ihrem Latein am Ende.

„Ich kann es nicht verstehen, dass trotz aller Appelle, trotz aller Unfälle, die passieren, es immer noch viele Leute gibt, die meinen, im Rhein zu schwimmen sei ungefährlich“, erzählt Ulrich Laschet, Sprecher der Kölner Feuerwehr, am Donnerstag (14. August 2025) gegenüber EXPRESS.de. 

Kölner Feuerwehrmann: Wissen nicht, was wir noch machen sollen

Wer behaupte, dass er den Rhein und seine Strömungen kenne, läge falsch, stellt er klar. „Der Rhein hat unterschiedliche Pegelstände und wechselnde Strömungsverhältnisse“, erklärt der Wehrsprecher.

„Wir wissen nicht, was wir noch machen sollen, damit die Leute es endlich verstehen“, sagt er weiter.

Erst am Dienstag (12. August), einen Tag nachdem der Familienvater (47) in Rodenkirchen von der Strömung in den Tod gerissen wurde, hatte die Kölner Feuerwehr auf Facebook erneut vor den Gefahren gewarnt: „Der Rhein ist kein Badeplatz. Er ist unberechenbar, eiskalt, reißend und gnadenlos. Kein kurzer Badespaß ist dieses Risiko wert.“ 

Zwar wurde der Beitrag mehr als 5300-mal geteilt und von rund 3000 Personen gelikt, dennoch kommt die Warnung bei vielen nicht an. Dass der Rhein, der scheinbar so träge vor sich hinfließt und bei den derzeit hohen Temperaturen eine willkommene Erfrischung verspricht, im nächsten Moment den Tod bringen kann.