Reker für Grundstein vor OrtNach acht Jahren: Kölner Großprojekt kann endlich starten

Kölns OB Henriette Reker unterzeichnet auf einer Baustelle eine Urkunde, sie trägt einen weißen Helm.

Bei der Grundsteinlegung am Mittwoch (18. Oktober) war auch Oberbürgermeisterin Henriette Reker vor Ort. Hier unterzeichnet die OB die Urkunde.

Nach mehr als acht Jahren Vorbereitung wurde am Mittwoch (18. Oktober) der Grundstein für den Erweiterungsbau der Blauen Funken am Sachsenturm gelegt. Ein Tag voller Freude, aber auch Trauer.

von Daniela Decker (dd)

Nach mehr als acht Jahren Vorbereitungszeit haben die Blauen Funken am Mittwoch (18. Oktober 2023) mit zahlreichen Gästen aus Stadtgesellschaft, Politik und Kultur den Grundstein für den Erweiterungsbau am Sachsenturm gelegt.

„Einen Grundstein zu legen, ist ein großes historisches Ereignis und ein ganz besonderer Moment in der 153-jährigen Geschichte der Blauen Funken“, betonte Michael Müller, der Präsident des gemeinnützigen Bauvereins Sachsenturm bei seiner Begrüßung.

Blaue Funken erhalten Baugenehmigung in nur fünf Monaten

„In nur fünf Monaten haben wir von der Stadt Köln eine Baugenehmigung erteilt bekommen“, lobte der Präsident des Traditionskorps Björn Griesemann und ergänzte unter dem Applaus der Gäste: „Das ist die neue Köln-Geschwindigkeit. Es wäre toll, wenn dies ein Vorbild für die Zukunft wäre.“

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Durch den Erweiterungsbau, der an den denkmalgeschützten Sachsenturm anschließt, wächst die mittelalterliche Stadtmauer. „Der Entwurf des Architekten Prof. Claus Anderhalten ist ein Meilenstein, denn er vereint den Denkmalschutz und moderne Architektur in einer öffentlichen Grünanlage“, lobte Oberbürgermeisterin Henriette Reker, die für die Unterzeichnung der Urkunde vor Ort war.

Zwei Männer mit Bauhelmen und in blauen Anzügen legen eine Karnevalskappe ab.

Emotionaler Moment mit Tränen: Björn Griesemann (r.) legt gemeinsam mit Michael Müller das letzte Krätchen seines Vater Peter Griesemann zum Grundstein.

Notwendig wurde der Anbau, weil der Sachsenturm „aus allen Nähten platzt“, wie es Björn Griesemann erklärt. „Von 150 Mitgliedern im Jahr 1980 sind wir inzwischen auf 550 Mitglieder gewachsen.“

Geschäftsstelle, Archiv und Küche haben im Sachsenturm ihr Zuhause

In dem Neubau werden neben der Geschäftsstelle auch das Archiv und die Küche einziehen. Darüber hinaus wird es einen Veranstaltungssaal für 300 Personen geben. Abgerundet wird die Erweiterung von barrierefreien WC-Anlagen. Die veranschlagten Kosten von 3,5 Millionen Euro werden vom Land Nordrhein-Westfalen, der Kämpgen-Stiftung, Aktion Mensch und der Stadt Köln finanziert. Ein Großteil wird durch Spenden des Bauvereins bezahlt.

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Während der Grundsteinlegung erinnerte Björn Griesemann an den Ehrenpräsidenten der Blauen Funken, seinen Vater Peter: „Mein Vater war nicht nur Präsident der Blauen Funken, sondern auch mehr als 20 Jahre der Vorsitzende des gemeinnützigen Bauvereins Sachsenturm. Er war der Ideengeber und der Treiber des Erweiterungsbaus. Alle haben seine Idee vor neun Jahren als unmöglich angesehen. Ein ‚Das geht nicht‘ hat er einfach nicht akzeptiert.“

Zu Ehren von Peter Griesemann, der 2022 bei einem tragischen Flugzeugabsturz ums Leben kam, fügten sein Sohn Björn und Griesemanns Nachfolger Michael Müller das letzte Krätzchen mit einer Widmung dem Grundstein zu. Für alle Beteiligten ein sehr emotionaler Moment.

Moderatorin Laura Wontorra mit Björn Griesemann auf einer Bühne. Beide grinsen und rufen Kölle alaaf.

Moderatorin Laura Wontorra mit Björn Griesemann. Die Moderatorin hatte sichtlich Spaß an ihrem ersten offiziellen „Kölle alaaf“.

Für Moderatorin Laura Wontorra, die das Podiumsgespräch leitete, war es eine Premiere: „Ich lebe seit fast 20 Jahren in dieser Stadt. Als ich von Bremen nach Köln gezogen bin, habe ich in der Eifelstraße gewohnt und bin jeden Tag auf dem Weg zur Uni am Sachsenturm vorbeigefahren. Heute darf ich bei der Grundsteinlegung dabei sein. Das hätte ich mir niemals vorstellen können“, gestand die 34-Jährige.

Jede Menge Spaß hatte sie zudem, als sie mit Präsident Björn Griesemann erstmals in ihrem Leben offiziell „Kölle alaaf“ rufen durfte. Abgerundet wurde die Grundsteinlegung mit einem Auftritt von JP Weber, Michael Kuhl und King Size Dick.