„Wer wird Millionär“Evi Sachenbacher-Stehle beim Promi-Spezial: Vom Fan-Liebling zum bitteren Karriere-Ende

Evi Sachenbacher-Stehle (Deutschland) genießt ihren Urlaub am Strand von Manavgat an der türkischen Riviera.

Evi Sachenbacher-Stehle im September 2006 beim Urlaub in der Türkei.

Prominenten-Spezial von „Wer wird Millionär“ am Donnerstagabend: Mit dabei auch die ehemalige Wintersportlerin Evi Sachenbacher-Stehle. Was macht sie eigentlich heute?

von Uwe Bödeker (ubo)

Köln. Illustre Runde beim Prominenten-Spezial von „Wer wird Millionär“ am Donnerstag (18. November 2021). Moderator Günther Jauch (65) hat Entertainer Jürgen von der Lippe (73), den kölschen Spaß-Blondie Guido Cantz (50), den Komiker Chris Tall (30) und Ex-Top-Athletin Evi Sachenbacher-Stehle (40) zu Gast. Sie versuchen so viele Fragen wie möglich zu beantworten, um im Rahmen des RTL-Spendenmarathons Geld für den guten Zweck zu sammeln.

Evi Sachenbacher-Stehle ist schon im Vorfeld mächtig aufgeregt, wie sie gegenüber RTL verriet: „Ich bin total nervös und gespannt, was da auf mich zukommt. Ich hoffe, dass die Fragen in eine Richtung gehen, in der ich mich auch auskenne. Ich selbst setze mich am meisten unter Druck. Ich möchte mich nicht blamieren und für die Kinder am liebsten viele Spenden sammeln. Deswegen bin ich mein größter Gegner.“ In ihrer Sportlerkarriere hat Evi aber schon allerhand erlebt, da dürfte sie die Sendung mit Jauch locker meistern.

Evi Sachenbacher-Stehle: Tränen bei Olympia 2006 nach Schutzsperre

Zu Beginn ihrer Skilanglauf-Karriere Ende der 90er Jahre und Anfang der 2000er Jahre wurde Evi schnell zum Wintersport-Liebling der Nation. Auch wegen ihrer schüchternen Art und ihrer wunderschönen Reh-Augen schlossen die Fans sie in ihre Herzen. Doch ihre Karriere verlief in der Folge holprig und endete schließlich bitter.

Alles zum Thema Biathlon

Unvergessen ihr Tränen-Auftritt bei den Olympischen Winterspielen 2006 in Turin. Wegen erhöhter Blutwerte wurde Evi Sachenbacher-Stehle damals mit einer fünftägigen Schutzsperre belegt. Sie weinte bei einer einberufenen Pressekonferenz und versicherte ihre Unschuld. Sie habe niemals wissentlich gedopt. Ihr Hämoglobinwert wurde um 0,4 Prozent überschritten, dies kann ein Hinweis aus Epo-Missbrauch sein. Evi verpasste bei Olympia durch die Schutzsperre das 15-Kilometer-Rennen.

Mit der Staffel gewann sie bei Olympia noch Silber, alle Dopingtests fielen negativ aus. Es blieb allerdings der Makel der Schutzsperre, einem Einspruch dagegen vom Deutschen Ski Verband wurde seitens des IOC nicht stattgegeben.

Olympia 2014: Positive Dopingprobe bei Evi Sachenbacher-Stehle

2014 bei Olympia in Sotschi kam es dann jedoch noch heftiger. Sachenbacher-Stehle startete mittlerweile im Biathlon. Nach Platz vier im Massenstart war ihre Dopingprobe positiv. In ihrem Urin wurden Spuren von Methylhexanamin, einer verbotenen Stimulanz, gefunden. Evi wurde aus der deutschen Mannschaft geworfen und der vierte Platz im Einzelrennen sowie in der Mixed-Staffel wurden aberkannt.

Sachenbacher-Stehle behauptete, dass sie die Substanz unbewusst über ein Nahrungsergänzungsmittel eingenommen habe. Dieses habe sie von einem privaten Ernährungsberater erhalten. Beim DOSB schüttelte man den Kopf über so viel Naivität, weil immer wieder vor verunreinigten Nahrungsergänzungsmitteln gewarnt wurde. Die Sportler werden seit Jahren angehalten, nur die vom Verband untersuchten und vorgegebenen Mittel zu nutzen.

Die Internationale Biathlon-Union sperrte Evi zunächst für zwei Jahre, nach einem Einspruch von Sachenbacher-Stehle wurde die Strafe jedoch auf sechs Monate verkürzt. Am 30. November 2014 machte Evi Sachenbacher-Stehle jedoch einen klaren Schnitt. Sie beendete verbittert ihre Karriere, sagte: „Drei Monate Training fehlen, mich haben die letzten Monate sehr viel Kraft gekostet, man ist mit mir auch menschlich nicht immer gut umgegangen.“

Was bleibt sind trotzdem ihre Erfolge: Zweimal olympisches Gold (2002 in Salt Lake City mit der 4x5 km Staffel im Skilanglauf und 2010 in Vancouver im Teamsprint), zudem wurde sie 2003 Weltmeisterin mit der 4x5 km Staffel in Val di Fiemme. Im Weltcup konnte sie drei Einzel-Rennen und zehn Staffelrennen gewinnen.

Evi Sachenbacher-Stehle hat ihr privates Glück gefunden

Privat ist Evi Sachenbacher-Stehle seit 2005 mit dem ehemaligen Alpin-Rennläufer Johannes Stehle verheiratet, die beiden haben zwei Töchter. Im TV war sie zuletzt wieder öfter zu sehen, unter anderem bei „Ewige Helden“ (VOX) oder „Das große Backen“ (Sat1).

Als Mutter lebt die gebürtige Traunsteinerin mit ihrer Familie glücklich in Bayern. Ihre Hobbys: Golf, Gärtnern, Kochen und Backen. Bei Jauch würde sie am liebsten 64.000 Euro und mehr gewinnen.

„Ich selbst habe zwei kleine Mädels und uns fehlt es an nichts. Wir haben alles und uns geht es unglaublich gut. Die Corona-Zeit hat uns aber gezeigt, dass es viele Kinder gibt, denen es nicht gut geht. Auch hier bei uns in Deutschland. Deswegen unterstütze ich soziale Projekte gerne. Kinder sind unsere Zukunft, sie liegen mir am Herzen und sind mir wichtig und genau deswegen bin ich hier“, sagte sie gegenüber RTL vor der Sendung. (ubo)