+++ EILMELDUNG +++ Lkw rauscht in Autos Kölner Autobahn nach schwerem Unfall während Feierabendverkehr gesperrt

+++ EILMELDUNG +++ Lkw rauscht in Autos Kölner Autobahn nach schwerem Unfall während Feierabendverkehr gesperrt

Partner jobbt im SupermarktTennis-Star Mies: „Ohne Paris-Titel wäre es richtig hart″

AFP_1QU7BM

Der Kölner Andreas Mies (r.) und sein Doppelpartner Kevin Krawietz gewannen 2019 sensationell die French Open.

von Jürgen Kemper (kem)

Köln – Der Tennis-Betrieb auf der ATP-Tour ruht aktuell aufgrund der Corona-Pandemie bis mindestens zum 13. Juli. Lediglich bei einem inoffiziellen Turnier im Westerwald flogen zuletzt unter besonderen Umständen die Filzbälle übers Netz. Doch auf der ganz großen Profi-Bühne wird derzeit nicht gespielt.

Andreas Mies (29) schrieb 2019 ein Tennis-Märchen, als er sensationell die French Open gewann. Der Kölner sorgte mit seinem Doppelpartner Kevin Krawietz (28)  für den ersten Triumph eines deutschen Tennis-Doppels bei einem Grand-Slam-Turnier seit 1937. Im EXPRESS spricht Mies über die harte Corona-Zeit und das Tennis-Verbot.

Andreas, wie lange haben Sie kein Tennis mehr gespielt?

Alles zum Thema Felix Sturm

Ich hatte vier Wochen keinen Schläger in der Hand. Ich darf aber seit letzter Woche wieder spielen. Ich habe als Profisportler über den DTB und DOSB eine Sondergenehmigung bekommen. Allerdings nur im Leistungszentrum in Chorweiler.

Können Sie das Tennis-Verbot für jedermann nachvollziehen?

Ich kann es verstehen, weil die Gesundheit im Vordergrund steht. Man könnte sich am Netz auch ohne Körperkontakt anstecken. Ich hoffe dennoch auf Lockerungen und dass wir alle bald wieder auf die Plätze dürfen.

Mies: „Diese Saison wäre viel möglich gewesen“

Wie hart trifft Sie persönlich die Corona-Krise?

Vor dem French-Open-Sieg hätte es mich richtig hart getroffen. Durch die Erfolge bin ich finanziell etwas entspannter. Es tut natürlich trotzdem weh, weil wir bei den großen Turnieren gesetzt gewesen wären und das sichere Einnahmen bedeutet hätte. Mir tun vor allem die Spieler leid, die eher auf den hinteren Plätzen stehen. Da müssen wir echt gucken, dass nicht zu viele Spieler wegbrechen und aus finanziellen Gründen die Tour verlassen.

Hier lesen Sie mehr: „Werde nie aufgeben!“ So reagiert Felix Sturm auf das Hammer-Knast-Urteil!

Wie hart trifft Sie die Zwangspause sportlich?

Wir haben im letzten Jahr schon viele Ziele erreicht. Wir sind in die Top Ten gekommen, haben einen Grand Slam gewonnen, waren bei den ATP-Finals dabei und haben für Deutschland im Davis Cup gespielt. Daran wollten wir natürlich anknüpfen. Ich hatte das Gefühl, dass wir gut drauf waren und diese Saison wieder viel für uns möglich gewesen wäre.

Haben Sie Angst, dass Sie das verlorene Jahr zurückwirft?

Nein, überhaupt nicht. Ich denke, dass sich Qualität am Ende immer durchsetzt. Wenn es irgendwann weitergeht, werden wir bereit dafür sein und hoffentlich an unsere Leistungen anknüpfen können.

Ihr Doppelpartner Kevin Krawietz jobbt derzeit im Supermarkt. Was sagen Sie dazu?

Ich finde, das ist aller Ehren wert. Er hätte das nicht nötig, auf 450 Euro-Basis zu arbeiten. Er hat aber gesehen, dass dort Not am Mann ist und er so mal einen Einblick in einen ’normalen’ Job erhält. Ich glaube, er lernt seinen Job als Tennisprofi noch mehr zu schätzen.

5FA13C00D38C44BD

French-Open-Sieger Kevin Krawietz jobbt während der Corona-Pause auf 450-Euro-Basis im Supermarkt.

Wie sehen Ihre Pläne für die nächsten Wochen aus?

Ich hoffe, dass ich bald wieder mit meinem Team trainieren kann und hoffe, dass die Saison am 13. Juli wie geplant weitergeht.