„Da fehlen mir die Worte“Wegen Uli Hoeneß: Sturm-Manager spricht von Skandal-Urteil

Roland Bebak mit Felix Sturm (r.) und Lukas Podolski

Manager Roland Bebak, hier beim Besuch der Lukas Podolski-Loge in der FC-Arena mit Felix Sturm im April 2014.

Boxer Felix Sturm (42) muss kürzer in den Knast als ursprünglich gefordert. Bei EXPRESS.de spricht jetzt sein Manager Roland Bebak.

von Markus Krücken (krue)

Ein Urteil und seine Folgen. Ex-Weltmeister Felix Sturm konnte vor dem Kölner Landgericht buchstäblich den K.O vermeiden und einen  Punktsieg landen.

Wie berichtet, muss der Boxer nicht so lange ins Gefängnis, wie es ursprünglich den Anschein gehabt hatte.

Felix Sturm: Manager Roland Bebak beklagt Verhältnismäßigkeit

Die Vorsitzende Richterin hatte von „gravierend nach unten abweichenden Feststellungen“ im Vergleich zum ersten Urteil aus April 2020 gesprochen. Seinerzeit war ein Steuerschaden von rund einer Million Euro festgestellt worden, den das nun ergangene Urteil auf rund 680.000 Euro nach unten korrigierte. Folge: Sturm muss für zwei Jahre und vier Monate ins Gefängnis. Nicht für drei Jahre. Neun Monate hatte er 2019 bereits in Untersuchungshaft verbracht.

Alles zum Thema Felix Sturm

Sturms langjähriger Kölner Manager Roland Bebak sieht seinen Schützling ganz klar in der Opfer-Rolle: „Von den einst erhobenen Forderungen sind 90 Prozent weggefallen, das macht einen sprachlos. Nichts gegen Uli Hoeneß persönlich, vor dem ich Respekt habe. Aber dass der mit den ganzen Millionen, die er hinterzogen hat, ja fast dieselbe Strafe gekriegt hat wie Felix, da fehlen mir die Worte.“

Hintergrund: Der Ehrenpräsident des FC Bayern war im März 2014 wegen Steuerhinterziehung in Höhe von rund 28,5 Millionen Euro zu dreieinhalb Jahren Knast verurteilt worden, am 29. Februar 2016 kam er vorzeitig aus der Haft.

Uli Hoeness steht bei derJahreshauptversammlung in einer Halle.

Bayern-Ehrenpräsident Uli Hoeneß bei der  am 25. November 2021

Bebak, der Sturm anders als viele vermeintliche Kölner „Freunde“ auch in der Zeit der Haft den Rücken gestärkt hatte, weiter: „Es haben sich Ermittlungsfehler herausgestellt. Wenn von 10 Millionen noch 600.000 übrig bleiben, frage ich mich, wofür sie Felix in den Knast schicken wollen. Ich bin mir sicher, er will die Schuld zurückzahlen. Aber in genau den Jahren, in denen er noch boxen kann, ihn in den Knast zu stecken, wird ihm die Chance beraubt, um das Geld zurückzuzahlen. So wird seine Karriere zerstört.“

Der Familienvater und fünfmalige Ex-Champ steht aktuell wieder im Saft, hat sich mit Trainerfreund Maurice Weber neu aufgestellt, zuletzt mit Aufbaukämpfen zurückgemeldet und träumt noch von zwei großen Fights vor großem Publikum.

Vor allem aber will er auch gerichtlich noch klarstellen, dass die gegen ihn erhobenen Dopingvorwürfe vom Tisch gehören. Bebak auch hier kämpferisch: „Wir werden alles dafür tun, um beweisen zu können, dass er nicht gedopt war.“