Ferrari-Fiasko in ImolaVerstappen triumphiert in Italien – Vettel kontert Rücktritts-Forderungen

Max Verstappen feiert seinen Sieg im Rennen der Formel 1 in Imola mit der traditionellen Champagner-Dusche.

Max Verstappen feiert seinen Sieg im Rennen der Formel 1 in Imola am Sonntag (24. April 2022) mit der traditionellen Champagner-Dusche.

Max Verstappen kommt in der Formel 1 langsam aber sicher in Fahrt. In Imola vermieste der Weltmeister Ferrari das Heimspiel und holte deutlich auf Spitzenreiter Charles Leclerc auf.

von Oliver Reuter (reu)

Der „fliegende Holländer“ siegte doppelt im Ferrari-Land und ließ die zuvor euphorischen Tifosi unter den 100000 Zuschauern verstummen. Max Verstappen (24) gewann nach dem Sprintrennen auch den Großen Preis der Emilia-Romagna vor seinem Red-Bull-Helfer Sergio Perez (32) und McLaren-Youngster Lando Norris (22).

Verstappen gelang sogar ein Grand Slam aus Pole-Position, Sieg und schnellster Rennrunde und jede Runde geführt. Er freute sich: „Es ist natürlich immer super, so etwas zu erreichen. Es ist ein starkes Wochenende, wir haben als Team alles richtig gemacht. Dieser Doppelsieg ist sehr verdient, denke ich.“

WM-Spitzenreiter Charles Leclerc (24) setzte seine Rote Göttin kurz vor Schluss auf Rang drei liegend in die Mauer und wurde nach einer Nasen-OP nur Sechster. Leclerc nahm den Fehler auf seine Kappe: „Absolut, da gibt es keine Entschuldigung. Ich habe einen Fehler gemacht und das Rennen vermasselt. Es ist eine Schande.“

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Ferrari verpasst ersten Imola-Sieg seit 2006 in der Formel 1 deutlich

Grande Katastrophe statt der erhoffte erste Imola-Heimsieg für Ferrari seit dem von Michael Schumacher (53) im Jahr 2006. „Das ist ein Desaster. So über den Randstein zu fahren und einen sicheren dritten Platz zu verlieren darf nicht passieren mit so ’nem tollen Auto“, kritisierte Sky-Experte Ralf Schumacher (46). „Da war Charles zu gierig, das ist ihm im letzten Jahr auch schon passiert.“

Schon mit ihrem Schneckenstart war die Ferrari-Chance dahin. Leclerc fiel hinter Perez zurück und Carlos Sainz (27) strandete direkt im Kiesbett. Der Spanier war aber schuldlos, wurde von McLaren-Pilot Daniel Ricciardo (32) getroffen. „Wir hatten einen schlechten Start. Und dann haben wir unglücklicherweise den Preis für den Fehler eines anderen bezahlt“, haderte Sainz.

Formel 1: Sebastian Vettel liefert starkes Italien-Rennen

Vierter wurde Mercedes-Youngster George Russell (24) vor Valtteri Bottas (32) im Alfa Romeo. Sebastian Vettel (34) fuhr in der überraschend schnellen Aston-Martin-Gurke mit Rang acht die ersten vier WM-Punkte ein.

Diese Leistung war nach seiner Corona-Infektion und dem Pannen-Comeback in Melbourne Balsam auf die Wunden des Altmeisters, der sich schon gegen Rücktrittsforderungen wehren musste. Vettel freute sich: „Es hat alles gepasst. Es ist sehr gut, die ersten Punkte eingefahren zu haben. Es ist nur der achte Platz, aber für uns ist das wie ein Sieg.“

Zwei andere Ex-Weltmeister erlebten in Imola ein Waterloo. Fernando Alonso (40) wurde nach dem Start vom sich drehenden Mick Schumacher (23) getroffen, wobei dessen Haas ein großes Loch in den Alpine-Seitenkasten schlug. Der Spanier musste später aufgeben.

Formel 1: Lewis Hamilton und Mick Schumacher enttäuschen

Und Rekordchampion Lewis Hamilton (37) schaffte es als 13. lange nicht, den Alpha Tauri von Pierre Gasly (26) zu überholen und musste sich bereits in der 40. Runde von Verstappen überrunden lassen. Den Traum vom achten Titel und der Entthronung von Schumi muss der Brite bereits nach vier Saisonrennen begraben.

Schumi junior setzte seine Fehler- und Punktlos-Serie auch in Imola fort. Nach Platz zehn im Sprintrennen, für den es keine Punkte gab, bekam er nach dem Start Übersteuern, drehte sich und wurde am Ende nur Vorletzter. Mick sagte bedröppelt: „Ich habe durch meinen Dreher viele Positionen verloren. Sehr ärgerlich.“