Überraschungsbesuch bei Zweitligist„Mick Schumacher steht am Scheideweg seiner Karriere“

Mick Schumacher vom Haas F1 Team während der Fahrerparade in Monza.

Mick Schumacher während der Fahrerparade am 11. September 2022 in Monza.

Über Ostwestfalen nach Singapur: Mick Schumacher spielte vor der Abreise zum Formel-1-Rennen noch Fußball in Paderborn. 

von Oliver Reuter (reu)

Vor dem Flug zum richtungsweisenden Rennen in Singapur (Sonntag, 14 Uhr, Sky) machte Mick Schumacher (23) einen Abstecher nach Ostwestfalen.

Beim Fußball-Zweitligisten SC Paderborn kickte er mit Haas-Kollege Kevin Magnussen (29) sowie Ex-Nationalspielern wie Roman Weidenfeller (42) und David Odonkor (38) in der nach einem Online-Möbelhändler benannten Arena.

Mick Schumacher: Vorfreude auf Singapur

Ein schlechtes Omen für einen drohenden Abstieg aus der Formel 1 soll der Spaß-Kick beim Zweitligisten aber natürlich nicht sein. Mick glaubt trotz seines auslaufenden Haas-Vertrages weiter fest daran, noch ein freies Cockpit für 2023 ergattern zu können.

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Dazu soll auch ein erfolgreiches Rennen in Singapur beitragen, allerdings ist Mick aufgrund der zweimaligen Corona-Absagen noch nie beim spektakulären Nachtrennen gestartet.

„Singapur ist eine besondere Rennstrecke und ich freue mich darauf. Bis jetzt war ich einmal dort – und das war am Flughafen für einen Zwischenstopp, aber auch dort sah es toll aus“, sagt Mick. „Ich freue mich sehr darauf, die Strecke zu erleben.“

Doch es ist fraglich, ob sein Haas-Ferrari nach den vier Nullern seit Spielberg konkurrenzfähig sein wird. Alpine-Kumpel Esteban Ocon (25) warnte bereits vor den hohen Belastungen durch die Hitze und die Stöße auf der berüchtigten Buckelpiste durch die noch steiferen gewordenen Autos. Mick: „Viele Leute sagen, dass es wegen der Feuchtigkeit schwierig ist, aber auch wegen der Eigenschaften der Strecke – also werden wir sehen, was wir tun können.“

Brawn und Domenicali: Mick hat es verdient

Der Job auf der Strecke ist das eine, die Verhandlungen mit den freien Teams das andere. Nach der Alpha-Tauri-Vertragsverlängerung mit Yuki Tsunoda (22), dem Williams-Aus für Nicholas Latifi (27) und dem Super-Debüt von Nyck de Vries (27) wird es eng.

„Er steht an einem wichtigen Scheideweg seiner Karriere“, weiß Formel-1-Sportchef Ross Brawn (67). Das Ex-Superhirn von Michael Schumacher (53) findet: „Mick hat sich in diesem Jahr enorm verbessert. Er verdient es jedenfalls, den nächsten Karriereschritt zu machen.“

Das hofft auch Brawns Boss Stefano Domenicali (57). „Ich hoffe sehr, dass Mick auch fürs nächste Jahr ein Cockpit in der Formel 1 findet. Er hätte es verdient“, betont der Ex-Ferrari-Teamchef im „Spiegel“. „Er hat gezeigt, dass er die nötige Professionalität besitzt. Ich bin sicher, dass er seine Fähigkeiten bis Saisonende beweisen wird und der Name Schumacher der Formel 1 erhalten bleibt.“