Sein Wechsel freute die Bundesliga, er selbst bereute den Schritt nach Deutschland schnell wieder. Superstar Ruud van Nistelrooy hat kritisch auf seinen Transfer zum Hamburger SV zurückgeblickt.
„Größter Fehler meiner Karriere“Superstar ätzt über seinen Bundesliga-Wechsel
von Béla Csányi (bc)
Für übermäßige Superstar-Ansammlungen war die Fußball-Bundesliga in den vergangenen Jahrzehnten nicht bekannt. Umso größer die Begeisterung, wenn es einen der ganz großen Namen nach Deutschland zog.
Künstler wie Arjen Robben, Raúl oder Jari Litmanen spielten mal kürzer, mal länger in der Liga. Doch nicht alle Superstars blicken zufrieden auf ihre Zeit zurück. Besonders deutlich wurde Jahre später Sturm-Legende Ruud van Nistelrooy, der den Bundesliga-Wechsel im Januar 2010 sogar als „größten Fehler meiner Karriere“ bezeichnete.
Ruud van Nistelrooy bereut Wechsel in die Bundesliga
Im Gespräch mit Ex-Teamkollege Gary Neville (48, Manchester United) für dessen YouTube-Format „The Overlap“ redete der Niederländer über die Entscheidung, Real Madrid zu Beginn des damaligen WM-Jahres zu verlassen und bei einem Klub mit mehr Aussichten auf Spielzeit anzuheuern – dem Hamburger SV.
Mit 13 Jahren Abstand sieht der langjährige niederländische Nationalstürmer (70 Spiele/35 Tore) seinen Abschied bei den Königlichen kritisch. „Ich habe diese Entscheidung zu vorschnell getroffen. Wenn ich zurückblicke, hätte ich Real nicht verlassen dürfen“, erklärte van Nistelrooy ehrlich: „Ich wollte zur WM, also habe ich mich für den Hamburg-Wechsel entschieden.“
In anderthalb Jahren an der Elbe lief der in Spanien auf die Bank verbannte Oranje-Star 44 Mal für den HSV auf, dabei gelangen ihm 20 Scorerpunkte (17 Tore, drei Vorlagen). Für die WM in Südafrika, bei der Holland es bis ins Finale gegen Spanien schaffte, nominierte ihn Bondscoach Louis van Gaal nach einer mäßigen ersten Halbserie in der Bundesliga nicht.
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Im Winter 2011 wollte van Nistelrooy nach einer Rückkehr-Anfrage aus Madrid unbedingt wieder weg. „Ich will meine Karriere im Bernabéu beenden“ beteuerte der Altstar und sorgte für reichlich Verstimmung in Hamburg. Denn der HSV blieb knallhart und verweigerte die Freigabe.
Alles in allem verlief die Etappe damit deutlich weniger harmonisch als etwa die Zeit seines früheren Real-Kollegen Raúl auf Schalke, wo der Spanier bis heute von vielen Fans vergöttert wird. Und soviel ist bekannt: Der Señor bereut seine zwei Jahre in Gelsenkirchen definitiv nicht.