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Trainer und Vorstand wackelnDroht jetzt der große Knall beim VW-Klub?

Trainer Paul Simonis vom VfL Wolfsburg schlägt frustriert die Hände vor das Gesicht.

Wolfsburgs Trainer Paul Simonis ist schwer angeschlagen. 

Nach nur zehn Spieltagen steckt der VfL Wolfsburg tief in der Krise. Ein radikaler personeller Umbruch steht bevor, doch die Zweifel an einer Wende bleiben.

Zehn Spiele, und die Saison des VfL Wolfsburg liegt bereits in Trümmern. Beim VW-Klub herrscht Krisenstimmung, die nach einem radikalen personellen Umbruch schreit. Doch die Frage, die sich nach dem 1:2 bei Werder Bremen alle stellen: Kann das wirklich die ersehnte Wende bringen?

Die Verantwortlichen scheinen jedenfalls zum Handeln gezwungen, um den freien Fall zu stoppen. Ein „Weiter so“ kann es nicht geben, und so droht nun der große personelle Rundumschlag. 

Simonis weg? Gehen die Bosse gleich mit?

Dem sportlichen Flop an der Weser folgt in Wolfsburg nun womöglich der Kahlschlag. Trainer Paul Simonis steht laut „Sky“ unmittelbar vor dem Aus, auch die Bosse Peter Christiansen und Sebastian Schindzielorz müssen ebenfalls längst um ihren Job zittern. Der VfL Wolfsburg muss sich auf allen Ebenen neu sortieren – um den ersten Abstieg aus der Bundesliga zu verhindern.

Nach zehn Spielen, acht Punkten, dem Aus im DFB-Pokal gegen den Zweitligisten aus Kiel (0:1) und einer sportlich schwachen Entwicklung steht der Klub schon jetzt vor dem Scherbenhaufen der Spielzeit. Wie wollen die Niedersachen nur die sportliche Kurve kriegen?

Dies wird kein Selbstläufer, denn der Kader bleibt erst einmal unverändert. Erst im Winter können die Wölfe wieder personell nachlegen. Doch intern hegen die Protagonisten längst Zweifel, ob diese Mannschaft erfolgreich im Abstiegskampf überleben kann. Das Selbstbild ist erschreckend: Eine leblose Truppe, die ohne Achse, ohne Führung, ohne Überzeugung auftritt. Das berichtet der „Kicker“.

Es häufen sich die Vorwürfe, besonders intern. So soll Christiansen Einfluss auf die Aufstellungen von Trainer Simonis genommen haben, soll beispielsweise Christian Eriksen in die Startelf befördert haben. Vor dem Spiel in Bremen bot Christiansen praktisch seinen Rücktritt an, als er sagte: „Wenn ich das Problem bin, dann gehe ich gerne.“ Ob sich das Problem bald von selbst löst?

Der Wolfsburger Aufsichtsrat muss mehrere wichtige Entscheidungen treffen. Über Christiansen, über Schindzielorz und über Simonis, der wohl nicht mehr im Amt zu halten ist.

Doch wer wird neuer Trainer? Das Anforderungsprofil: Wolfsburg braucht einen Coach, der aus wenig viel macht. Der ehemalige Union-Berlin-Trainer Urs Fischer ist ein Kandidat. Der Schweizer ist ein Coach, der eine Mannschaft stabilisieren kann. Nicht unwichtig im Abstiegskampf.

Auch der Name Tim Walter soll schon intern gefallen sein. Eine sehr mutige Lösung, vor allem bei Walters kompromisslosen Spielstil. Ob das der richtige Mann im Abstiegskampf wäre? Eine Möglichkeit wäre auch Thomas Reis, der einst die Wolfsburger U19 coachte und aktuell national wie international beim türkischen Klub Samsunspor aktiv ist. 

Wer könnte in Wolfsburg das Ruder übernehmen, sollten auch die Bosse gehen müssen? Stuttgarts Sportvorstand Fabian Wohlgemuth, der beim VfB herausgekauft werden müsste – was gleichwohl einem Coup gleichkäme? Oder einer der verfügbaren Manager wie Jonas Boldt oder Jörg Schmadtke?

Letzterer hat den VfL 2018 schon einmal kurz nach der Relegation übernommen und nach oben geführt, er kennt den Klub und dessen Strukturen. Klar ist: Der Kader muss im Januar an entscheidenden Stellen angepasst werden. Sonst droht nichts anderes als der Abstieg.