Anfang Oktober schien bei Borussia Dortmund noch alles in bester Ordnung. Doch seither herrscht eine bedenkliche Flaute. Vor allem die Offensive schwächelt.
BVB nur noch harmlosDie Gründe für die Sturm-Flaute
War das nur ein Ausrutscher? Bei Borussia Dortmund herrscht plötzlich Krisenstimmung. Nachdem der Start in die Saison vielversprechend verlief und die Mannschaft sowohl defensiv stabil stand als auch vorne für Torgefahr sorgte, ist davon aktuell nicht mehr viel zu sehen.
Besonders in der Offensive hapert es gewaltig. Die Durchschlagskraft der ersten Wochen ist wie weggeblasen. Das berichtet der „Kicker“.
Effizienz sinkt, Kampf statt Technik
Nach vorne entwickelt Dortmund kaum noch Gefahr, die Zahl der Torchancen sinkt, die Zahl der eigenen Treffer auch. Elf Buden gelangen den Schwarz-Gelben in den letzten acht Spielen, davon vier beim Champions-League-Erfolg in Kopenhagen (4:2). Das ist ein Schnitt von 1,4 Toren pro Partie. Nicht schlecht, aber für die Dortmunder Ansprüche dann doch nicht ausreichend.
In den ersten acht Spielen der Saison waren es noch 20 Treffer oder 2,5 pro Spiel. In der Bundesliga stellt der aktuelle Tabellen-Dritte zwar die zweitbeste Defensive nach dem FC Bayern, hat aber mit Stand Samstagabend nur die siebtmeisten Tore erzielt.
Zum einen ist die fehlende Kreativität nach drei englischen Wochen in der hohen Belastung zu suchen – trotz Rotation. Der BVB begeistert spielerisch derzeit nicht. „Wir müssen lernen, mehr Fußball zu spielen“, analysierte Verteidiger Nico Schlotterbeck.
Doch Trainer Niko Kovac, der den BVB stabilisiert hat, verzichtet oft auf die kreativen Spielertypen, setzt eher auf Kampf. Edeltechniker wie Julian Brandt, Yan Couto oder Fabio Silva saßen in Hamburg beim 1:1 nur auf der Bank. Im Sommer hatte Dortmund zudem auf die Verpflichtung eines klassischen Außenstürmers verzichtet. Die Konsequenz: keine Offensiv-Power auf den Flügeln.
Das größte Problem: Das Dauer-Tief der wichtigsten Offensivspieler. Karim Adeyemi, Maximilian Beier und Serhou Guirassy sind nur noch ein Schatten ihrer selbst. Zuletzt lief das Trio der Leistung vom Saisonbeginn hinterher. Adeyemi gelangen bis Anfang Oktober sechs Scorerpunkte, danach keiner mehr. Guirassy kam bis zum selben Zeitpunkt auf acht Beteiligungen, danach nur noch auf drei, Beiers Output fiel von drei auf einen Scorerpunkt. (red)

