Nach der überaus enttäuschenden Bundesliga-Saison hat der VfB Stuttgart Veränderungen angekündigt. Auch der Job von Alexander Wehrle ist betroffen.
Analyse nach Chaos-SaisonVfB Stuttgart stellt sich neu auf – Wehrle gibt Kompetenzen ab

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Alexander Wehrle am 23. März 2022 bei einer Pressekonferenz des VfB Stuttgart. Der Verein sucht einen neuen Sportvorstand.
VfB Stuttgart hat nach einer Chaos-Saison eine umfangreiche Neuausrichtung angekündigt.
„Trotz des geglückten Klassenerhalts bin ich davon überzeugt, dass wir uns kein ‚Weiter so‘ beim VfB leisten können“, sagte der Vorstandsvorsitzende Alexander Wehrle (48) nach einer laut Verein „umfassenden Analyse der Saison 2022/23“.
VfB Stuttgart weit unterhalb der eigenen Möglichkeiten
In der vergangenen Spielzeit sei „wahrscheinlich keine Mannschaft so weit wie wir unterhalb der eigenen Möglichkeiten geblieben“, betonte Sportdirektor Fabian Wohlgemuth (44).
Der VfB hatte erst in der Relegation gegen den Hamburger SV den Klassenerhalt perfekt gemacht. Entsprechend wolle man nun, so Wohlgemuth, „Defizite in puncto Leistungskonstanz, Effektivität und Widerstandsfähigkeit abbauen“.
Unter anderem stellt sich der VfB im Scouting neu auf. Thomas Henning (kommt aus Paderborn), Andreas Herrmann (kommt von Manchester United) und Stefan Brandenburger (zuletzt beim VfL Wolfsburg) komplettieren das Team um Markus Lösch.
Wehrle-Vorschlag: VfB sucht neuen Sportvorstand
Im Fokus soll neben Anpassungen im Kader auch die taktische Arbeit stehen. Trainer Sebastian Hoeneß (41) scheint die Unterstützung der Verantwortlichen dabei sicher zu sein. Hoeneß hatte beim VfB Anfang April die Nachfolge des glücklosen Bruno Labbadia (57) angetreten. Seitdem habe es, so Wohlgemuth, „eine Entwicklung gegeben, die Mut macht“.
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Zudem soll ein neuer Sportvorstand berufen werden. Dadurch wolle man sicherstellen, dass der fünfmalige Meister „auch sportlich nachhaltig stabil aufgestellt wird“, sagte VfB-Präsident Claus Vogt (53): „Vor diesem Hintergrund hat der Aufsichtsrat einen Prozess auf den Weg gebracht, um einen Sportvorstand zu suchen und zu bestellen, der zum VfB und seiner Ausrichtung passt.“
Bislang hatte Wehrle die Aufgaben eines Sportvorstands übernommen. Die Anregung, das zu ändern, kam nun offenbar von ihm selbst.
„Ich bin dem Aufsichtsrat sehr dankbar, dass er meiner Initiative gefolgt ist, die für mich der Kern meiner Analyse war“, sagte der langjährige Geschäftsführer des 1. FC Köln. „Meine Zuständigkeit für den Sport war von Anfang an als Übergangslösung vorgesehen, die keinesfalls über 2024 hinaus reichen sollte. Wenn wir diese Veränderung früher angehen können, bin ich darüber sehr froh.“ (sid/are)