Der 1. FC Köln hat den Isländer Isak Bergmann Johannesson (22) verpflichtet und mit einem XXL-Vertrag bis 2030 ausgestattet. Am Dienstag sprach er über seine ersten Tage in Köln und den Wechsel aus Düsseldorf.
FC-Zugang erfrischendJohannesson über Düsseldorf-Hass und was er an Kwasniok mag
Dieser Wechsel hat für lautes Getöse in der Sommerpause gesorgt: Der 1. FC Köln verpflichtete einen der besten Spieler des Rhein-Rivalen Fortuna Düsseldorf. Dank einer Ausstiegsklausel (knapp 5,5 Millionen Euro) trägt Isak Bergmann Johannesson nun den Geißbock auf der Brust und greift in der ersten Liga an.
Viele Fortuna-Fans waren außer sich und beschimpften den 22-Jährigen aufs Übelste. In den sozialen Netzwerken gab es Drohungen und sogar eine durchstochene Voodoo-Puppe, die Isak mit einem bösen Zauber belegen soll. Am Dienstag (15. Juli 2025) sprach der Mittelfeldspieler über seinen Wechsel, die Umstände und seine Ziele mit Köln. Isak Johannesson über:
Isak Johannesson: Vater ist sein großes Vorbild
... seine ersten Eindrücke vom FC: „Ich fühle mich wohl in Köln, mit den Mannschaftskollegen, den Menschen im Klub und allen Fans rund ums Trainingsgelände. Meine Freundin und ich mögen es hier sehr.“
... über seine hohe Ablösesumme und Druck: „Ich spüre keinen Druck, ich mag es einfach, Fußball zu spielen. Ich bin ein junger Kerl, der gerne mit den Kollegen spielt.“
... über die Konkurrenz im Mittelfeld: „Im Mittelfeld sind sie alle gut. Ich habe schon eine gute Verbindung zu Denis Huseinbasic aufgebaut. Er ist ein guter Spieler. Dann kommt auch noch Eric Martel zurück. Ich will das Beste für den FC, da mache ich mir keinen Druck. Ich spiele am liebsten auf der Acht, aber ich fühle mich eigentlich überall im Mittelfeld wohl. Ich spiele da, wo der Trainer mich aufstellt, auch links oder rechts – ich gebe überall hundert Prozent.“
... über die Unterschiede zwischen erster und zweiter Liga in Deutschland: „Alles ist anders: Das Tempo, die Fans, das Spiel mit Ball und das Spiel gegen den Ball – es ist alles eine Stufe besser. Deshalb wollte ich nach Köln kommen, auch um mich als Spieler weiterzuentwickeln.“
... über die Ziele mit Köln: „Wir sollten von Tag zu Tag schauen, dass wir besser werden. Wir wollen den Klub in der ersten Liga stabilisieren und den Fans zeigen, dass wir ein gutes Bundesliga-Team sind. Ich selber will dem Team so viel helfen, wie ich nur kann, um in der Bundesliga zu bleiben. Und ich selber will mich als Bundesligaspieler etablieren. Es wird aber viele Aufs und Abs geben im ersten Jahr.“
... über seine Vorbilder: „Mein Vater war Profi, zu ihm schaue ich auf. Er hat in England und Spanien gespielt. Er hat mir sehr geholfen, auch was die Mentalität eines Profis angeht.“
... über die 15 Stationen von Vater Johannes Karl Gudjonsson, dessen Wechsel-Rekord er nicht brechen will: „Nein, nein, nein! Ich würde gerne eine sehr lange Zeit in Köln bleiben. Das Stadion, die Umgebung am Geißbockheim, die Trainer, die Kollegen, alles ist sehr schön und gut, auch die Stadt gefällt mir. Ich bin nicht getrieben, möchte viele Jahre bleiben.“
... welche Stadt er lieber mag: Düsseldorf oder Köln? Er lacht: „Ich habe bisher nur zehn Tage in Köln gehabt, aber ich bin mit meiner Freundin schon durch die Stadt gezogen. Natürlich sage ich jetzt Köln. Aber ich brauche noch ein paar Tage, um mehr zu erkunden.“
Alt oder Kölsch? „Ich trinke generell keinen Alkohol. Aber ich habe schon ein paar Restaurants in Köln getestet.“
... über den Hass der Fortuna-Fans nach dem Wechsel: „Ich habe die Kommentare auf Instagram ausgeschaltet. Ich kann nichts mehr sehen. Verstehen kann ich die Wut, denn es besteht eine große Rivalität. Aber für mich ist das wichtigste, was die Menschen im Klub sagen. Ich habe mich im Guten von Trainer Daniel Thioune, den Sportchefs und den Mitspielern verabschiedet. Das sind die Menschen, die mich kennen, die wissen, was für eine Person ich bin. Die anderen Dinge kann ich nicht kontrollieren.“
... über FC-Trainer Lukas Kwasniok: „Ich mag, wie er über Fußball denkt. Er will viel mit dem Ball spielen lassen, das passt zu meinen Qualitäten. Ich habe in den ersten zehn Tagen schon viel in den Videomeetings gelernt. Ich freue mich auf die weitere Zusammenarbeit.“