TV-Poker um die BundesligaDFL verkündet Neuerung: Zwei wichtige Änderungen schon jetzt sicher

Eine TV-Kamera beim Bundesliga-Spiel zwischen dem 1. FC Köln und Borussia Dortmund.

Eine TV-Kamera beim Bundesliga-Spiel zwischen dem 1. FC Köln und Borussia Dortmund am 23. August 2019. Bis zum Sommer sollen die Fernseh-Rechte von der DFL für vier weitere Jahre vergeben werden.

Die DFL hat ausführlich über die Rahmenbedingungen für die Ausschreibung der TV-Rechte an der Fußball-Bundesliga informiert. Dabei soll nicht alles beim alten bleiben.

von Béla Csányi (bc)

Der TV-Poker in der Fußball-Bundesliga ist eröffnet! Noch vor der Heim-EM 2024 will die DFL die Fernsehrechte für die Spielzeiten von 2025/2026 bis 2028/2029 neu vergeben.

Am Dienstag (30. Januar 2024) machte der Liga-Verband dabei in einer umfangreichen Mitteilung die Rahmenbedingungen öffentlich. Dabei wurde schnell deutlich: Zwei wichtige Änderungen stehen schon vor Beginn der Ausschreibung für die verschiedenen Pakete fest.

Bundesliga im TV: DFL ändert Pakete und Anforderungen für Sky, DAZN und Co

Die beiden von der DFL bestätigten Anpassungen betreffen jeweils die Live-Pakete, auf die sich Pay-TV-Sender bewerben können. Wichtig zum einen: Der Verkauf der Übertragungsrechte ist künftig auch wieder an nur einen Anbieter möglich. Demnach habe das Bundeskartellamt der Abschaffung der sogenannten „No-Single-Buyer-Rule“ zugestimmt.

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Die Regel hatte dafür gesorgt, dass Platzhirsch Sky nicht mehr alle Spiele der Bundesliga übertragen durfte. Für Fans wurde in der Folge allerdings ein zweites Abo nötig. Zunächst für den Eurosport Player, später dann für DAZN, das seit Jahren die Freitags- und Sonntagsspiele überträgt.

Aufsteiger profitieren, zwei große Verlierer

Die TV-Geld-Tabelle der Bundesliga-Saison 2023/24

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„Wir begrüßen den Wegfall. Das kann zu mehr Wettbewerb führen“, sagte DFL-Geschäftsführer Steffen Merkel. Die Änderung bedeute, „dass einer alles kaufen kann. Es bedeutet aber nicht, dass einer alles kaufen wird.“ Auch künftig wäre daher eine Zweiteilung zwischen Sky und DAZN oder anderen Mitbewerbern möglich.

Das Bundeskartellamt teilte nach einer vorläufigen Prüfung mit, dass „diese Änderung mit Blick auf die geänderten Marktverhältnisse im Bereich der Live-Übertragungen für den Zeitraum der anstehenden Vergabeperiode“ toleriert werden könne.

Bundeskartellamt bietet Bundesliga wieder mehr Spielraum

„Wir sehen in den letzten Jahren durch die Aktivitäten von Unternehmen wie DAZN, RTL und auch Amazon deutlich mehr Bewegung auf dem Markt für Live-Fußballübertragungen“, sagte Andreas Mundt, Präsident der Bonner Behörde.

Die TV-Pakete für die neue Rechte-Ausschreibung der DFL im Überblick.

Die TV-Pakete für die neue Rechte-Ausschreibung der DFL im Überblick. 

Eine zweite Änderung, die für die kommende Ausschreibung ebenfalls umgesetzt wird: Die Sonntagsspiele der Liga werden künftig als eigenes Rechte-Paket gehandelt. Bisher konnte sich ein Anbieter die Rechte am Freitagsspiel sowie den zwei bis drei Begegnungen am Sonntag sichern. Die 33 Freitagsspiele werden fortan nun im Paket mit den 15.30-Spielen am Bundesliga-Samstag angeboten.

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Der Blick auf die insgesamt sieben Rechte-Pakete (fünfmal Bundesliga, zweimal 2. Bundesliga) zeigt bereits den Spielraum für verschiedene Szenarien.

Vorstellbar etwa: Ein Sender zeigt in der Bundesliga künftig wieder alle Spiele einzeln und zusätzlich die Konferenz am Samstag. Möglich wäre aber auch, dass zum Beispiel DAZN sich die Samstagsspiele (Paket B) sichert, Sky aber die Konferenz (Paket A) behält – oder umgekehrt. Auch das Topspiel am Abend (Paket C) wird einzeln ausgeschrieben.

Auch inhaltlich will die DFL mit der neuen Rechte-Periode neue Wege gehen. Vorstellbar seien etwa Kurz-Interviews des übertragenden Senders mit Spielern nach der Ankunft am Stadion, außerdem sollen die Klubs unter der Woche für mehr Interview-Termine zur Verfügung stehen als bisher. Das Auktions-Verfahren bei allen Paketen ist für Mitte April geplant, im Anschluss sollen die Ergebnisse verkündet werden. (mit sid)