Vor Duell gegen BielefeldFlicks Lauterbach-Streit eskaliert – neue Verletzungssorgen

Flick-Lauterbach-Interview

Bayern-Trainer Hansi Flick (hier bei einem Interview im Januar 2021) steht im Mittelpunkt heftiger Diskussionen.

München – Riesen-Wirbel rund um das Bundesliga-Duell des FC Bayern am Montagabend (15. Februar) gegen Arminia Bielefeld. Im Vorfeld ging es vor allem um die kritischen Aussagen von Trainer Hansi Flick (55) zur angeblichen Sonderrolle des Fußballs in Zeiten der Corona-Pandemie. Nun schaltet sich auch die große Berliner Politik in die Debatte ein. Hinzu kommen auch noch sportliche Sorgen.

  • Debatte um Auslandsreisen im Fußball: Bayern-Trainer Hansi Flick im Fokus
  • Kritik übt Flick an SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach
  • SPD-Politiker Kevin Kühnert erwartet Entschuldigung

SPD-Politiker Kevin Kühnert (31) hat Flick wegen dessen Kritik an SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach (57) attackiert. Kühnert forderte in der hitzigen Debatte um die Sonderrolle des Fußballs auch eine Entschuldigung von Flick. Lauterbach und andere Experten seien in diesen Tagen „Morddrohungen“ und „Gewaltphantasien“ ausgesetzt, betonte der stellvertretende Bundesvorsitzende.

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SPD-Politiker Kevin Kühnert, hier bei einer Pressekonferenz im November 2020, verlangt eine Entschuldigung von Hansi Flick.

Wenn man dann „einfach unreflektiert draufhaut, sie als sogenannte Experten bezeichnet und in der Sache gar nicht begründet, wo der Widerspruch liegt, dann trägt man auch eine Mitverantwortung, dass so ein Klima des Hasses gesät wird“, sagte der SPD-Politiker.

Alles zum Thema Hansi Flick

FDP-Politiker Wolfgang Kubicki (68) hat hingegen Lauterbach für dessen jüngste Äußerungen kritisiert. Er halte den Aufschrei Lauterbachs für nicht gewinnbringend, sagte er t-online. „Auch ich halte den Alarmismus von Karl Lauterbach für kontraproduktiv – vor allem, weil er sich nicht damit beschäftigt, wie es gelingen kann, mit dem Virus zu leben“.

Stefan Effenberg bedankt sich bei Hansi Flick

Der ehemalige Nationalspieler Stefan Effenberg (52) schrieb in seiner t-online-Kolumne, dass ihm Flick „aus der Seele gesprochen“ habe und riet Lauterbach bei Fußball-Themen zur Zurückhaltung. Nach Effenbergs Einschätzung hat der Fußball mit seinen Hygienekonzepten „vieles richtig gemacht, was die Politik nicht zu hundert Prozent hinbekommt. Der Fußball muss als Vorbild für die Politik dienen.“

Douglas Costa fällt mit Haarriss im Mittelfuß aus

Um Fußball geht es auch noch beim Weltpokal-Sieger. Das eh schon volle Verletzten-Lazarett ist noch größer geworden. Außenstürmer Douglas Costa (30) hat im Training einen Haarriss im rechten Mittelfußknochen erlitten und wird einige Wochen ausfallen. Damit fallen derzeit schon acht Spieler bei den Bayern aus.

Große Debatten bei Twitter um Hansi Flick

Hansi Flicks Attacke gegen Karl Lauterbach schlägt auch in den sozialen Netzwerken hohe Wellen. Auf Twitter hieß es unter anderem: „Ein Fußball-Trainer, dessen Tätigkeit und Privilegien unter Verhöhnung der restlichen Gesellschaft geschützt werden, fordert ‚Möchtegern-Experten‘ zum Schweigen auf. Das ist tatsächlich ein neuer Niveau-Tiefpunkt.“

Eine Bloggerin äußerte sich: „Nur mal so zu Erinnerung: Flick ist Bankkaufmann. Lauterbach hat Medizin studiert und in Harvard Epidemiologie. Ob Flick das überhaupt weiß, dass Lauterbach Politiker und Experte in einem ist? Wie auch immer: Die gepamperten Fußballer sollten sich alle mal zurückhalten.“

Allgemein steht der Profifußball nach der Äußerung des Bayern-Trainers in der Kritik. Ein User schrieb: „Die Aussagen von Flick zeigen einmal mehr, wie wenig der Fußball verstanden hat.“ (msw)