ARD: Kuriose Quoten-Meldung zu Deutschland-Spiel in der Nacht

DFB-Spiel mitten in der NachtKuriose Quoten-Meldung zu Deutschland-Übertragung in der ARD

Die USA-Reise brachte sportlich wichtige Erkenntnisse und Rückenwind für den neuen Bundestrainer Julian Nagelsmann. Das TV-Interesse an den beiden Länderspielen konnte sich ebenfalls sehen lassen.

18.10.2023, 11:38

von Béla Csányi (bc)

Trotz aller Komplikationen und voriger Kritik hat Julian Nagelsmann (36) ein positives Fazit der heftig diskutierten USA-Reise mit der deutschen Fußball-Nationalmannschaft gezogen.

„Ich habe noch keine Mannschaft trainiert, die so schnell Dinge umsetzt“, lobte der neue Bundestrainer nach dem 2:2 (1:1) gegen Mexiko in Philadelphia am Mittwoch (18. Oktober 2023): „Ich war absolut begeistert, deshalb mache ich mir keine Sorgen.“

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Auffällig bei den beiden Spielen gegen die USA (3:1) und Mexiko: In Deutschland hat der Wind rund um die Nationalmannschaft wieder gedreht, nach reichlich Kritik und Galgenhumor herrscht plötzlich wieder Zuversicht. Auch das Interesse nach den quälenden letzten Monaten der Ära Hansi Flick (58) ist wieder gestiegen.

Deutlich wurde das auch beim Blick auf die TV-Zahlen. Die Einschaltquote rauschte nach den 7,76 Millionen Interessierten vom Nagelsmann-Debüt am Samstag um 21 Uhr zwar kräftig in den Keller, angesichts der Anstoßzeit von 2.15 Uhr tief in der Nacht war das aber auch kein Wunder.

Länderspiel gegen Mexiko am 18. Oktober 2023: Die Noten der DFB-Auswahl

Die Nationalmannschaft in der Einzelkritik

Die deutschen Spieler haben vor dem Spiel Aufstellung für ein Teambild genommen. — Copyright: dpa
In dieser Formation startete die Nationalmannschaft in ihr Testspiel gegen Mexiko am Mittwoch (18. Oktober 2023).

Mexiko - Deutschland, Lincoln Financial Field: Deutschlands Marc-André ter Stegen. — Copyright: Getty Images via AFP
**Marc-André ter Stegen:** Sehr unsicher bei den ersten Pässen aus seinem Strafraum, bei den Gegentoren ohne Chance. Künftig hat er wieder Manuel Neuer im Nacken. **Note: 3,5**

Mexiko - Deutschland, Lincoln Financial Field: Deutschlands Niklas Süle. — Copyright: IMAGO/Icon Sportswire
**Niklas Süle:** Im Training sei er laut Nagelsmann „Wahnsinn“ gewesen. Im Spiel enttäuschte er einmal mehr. Beim 1:1 unterband er Lozanos Flanke nicht, beim 1:2 ließ er sich vom kleinen Sanchez per Kopf (!) düpieren. Keine Option als Rechtsverteidiger. **Note: 5**

Malick Thiaw im Länderspiel gegen Mexiko. — Copyright: AP
**Ab 59. Malick Thiaw:** Hatte Glück bei seinem Einsteigen gegen Gallardo im Strafraum. Ist im Zentrum auch besser aufgehoben. **Note: 3,5**

Mexiko - Deutschland, Lincoln Financial Field: Deutschlands Jonathan Tah. — Copyright: Getty Images via AFP
**Jonathan Tah:** Ein Gewinner der Nach-Flick-Ära. Im Zentrum stärker als zuletzt auf der rechten Seite. Solide und abgeklärte Vorstellung. **Note: 3**

Antonio Rüdiger im Spiel gegen Mexiko. — Copyright: Getty Images via AFP
**Antonio Rüdiger:** Führte nach seinem Kopfballtor ein merkwürdiges Tänzchen auf, machte beim Ausgleich keine gute Figur. Löschte in der zweiten Hälfte einige Brände. **Note: 3**

Robin Gosens im Spiel gegen Mexiko. — Copyright: Getty Images via AFP
**Robin Gosens:** Mit Licht und auch viel Schatten. Verlängerte die Sané-Ecke gut auf Torschütze Rüdiger. Ließ Autuna vor dem 1:2 aber ungestört flanken, leistete sich ein hartes Foul. **Note: 4**

Deutschlands David Raum (r) und Mexikos Jorge Sanchez kämpfen um den Ball. — Copyright: dpa
**Ab 65. David Raum:** Mit auffälliger Kurzhaar-Frisur. Ungestümes Einsteigen als Linksverteidiger. **Note: -**

Mexiko - Deutschland, Lincoln Financial Field: Deutschlands Pascal Groß. — Copyright: AFP
**Pascal Groß:** Erhielt erneut das Vertrauen. Eine gute Offensivaktion per Kopf und eine stabile Vorstellung neben Gündogan. Mit leichten Wadenproblemen raus. **Note: 3**

Leon Goretzka im Spiel gegen Mexiko. — Copyright: Getty Images via AFP
**Leon Goretzka:** Startete direkt mit einem Fehlpass. Verhinderte entschlossen das 2:3 und musste danach am linken Knöchel behandelt werden. **Note: 3**

Deutschlands Ilkay Gündogan (r) und Mexikos Erick Sanchez kämpfen um den Ball. — Copyright: dpa
**Ilkay Gündogan:** Nicht ganz so präsent wie gegen die USA, dennoch immer anspielbar und ordnende Hand. Nur ein schlimmer Fehlpass vor dem eigenen Strafraum. **Note: 2,5**

Mexiko - Deutschland, Lincoln Financial Field: Deutschlands Jamal Musiala. — Copyright: dpa
**Jamal Musiala:** Ebenso wie Sané von den Mexikanern eng beschattet. Ließ ab und zu seine Genialität aufblitzen, wie beim Pass auf Sané vor dem 2:2. **Note: 2,5**

Deutschlands Kevin Behrens am Ball. — Copyright: dpa
**Ab 87. Kevin Behrens:** Durfte mit 32 Jahren auch noch sein Debüt feiern. **Note: -**

Deutschlands Florian Wirtz (r) kämpft mit Mexikos Luis Romo (l) und Jorge Sanchez (M) um den Ball. — Copyright: dpa
**Florian Wirtz:** Auffälliger als gegen die USA. Hätte beinahe beim 2:2 sein erstes Länderspieltor erzielt. **Note: 3**

Deutschlands Jonas Hofmann amBall. — Copyright: dpa
**Ab 65. Jonas Hofmann:** Hätte nach Musialas Pass beinahe noch eine gefährliche Aktion verbucht. **Note: -**

Mexiko - Deutschland, Lincoln Financial Field: Deutschlands Leroy Sané. — Copyright: AFP
**Leroy Sané:** Wurde aufgrund seiner Top-Form hart beschattet. Leitete dennoch via Eckball und Vorarbeit zwei Treffer ein. **Note: 2,5**

Mexiko - Deutschland, Lincoln Financial Field: Deutschlands Thomas Müller. — Copyright: Getty Images via AFP
**Thomas Müller:** Hatte im 125. Länderspiel Pech, dass er beim vermeintlichen 2:0 leicht im Abseits stand. Wich oft auf die Flügel aus, bekam dort wenig brauchbare Bälle. **Note: 3,5**

Deutschlands Niclas Füllkrug (r) jubelt nach seinem Tor zum 2:2. — Copyright: dpa
**Ab 46. Niclas Füllkrug:** Seine Torquote ist beeindruckend: neuntes Tor im elften Spiel. **Note: 2,5**

1/18

Für eine Nachtschicht mitten in der Woche waren die durchschnittlich 0,97 Millionen Zuseherinnen und Zuseher in der ersten Halbzeit ein starker Wert. Beim Gesamtpublikum entsprach das einem Marktanteil von 29 Prozent für die ARD, die sich die Rechte für das Spiel erst spät gesichert hatte.

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Kurios: Wie viele Menschen das unterhaltsame 2:2 im Ersten bis zum Abpfiff wachhalten konnte, ist noch gar nicht bekannt. Die Daten für die Zeit ab 3 Uhr werden wie üblich erst später ausgewertet und lagen am Mittwochmorgen nicht vor. Um 9 Uhr sendete die ARD das Spiel übrigens ein weiteres Mal im Re-Live und dürfte damit nochmal einige Interessierte vor den Fernseher gelockt haben.

Im November geht es für Deutschland mit den Länderspielen gegen die Türkei in Berlin und gegen Österreich in Wien weiter. Dann auch wieder zu den bei Fußballfans gewohnten Anstoßzeiten: Sowohl das Heimspiel im Olympiastadion als auch das Gastspiel im Ernst-Happel-Stadion sind für 20.45 Uhr angesetzt.

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