Diagnose daVerletzung im Rekord-Spiel: Felix Brych muss sich OP unterziehen

Verletzung von Schiedsrichter Dr. Felix Brych.

Schiedsrichter Dr. Felix Brych verletzte sich am Samstag, 25. November 2023, beim Spiel zwischen Eintracht Frankfurt und dem VfB Stuttgart.

Das ist ganz bitter für Schiedsrichter Felix Brych! Am Samstagabend musste er bei der Partie Frankfurt gegen Stuttgart verletzt ausgewechselt werden. Nun ist die Diagnose da. 

von Uwe Bödeker (ubo)

Er hatte alles probiert, ließ sich behandeln und biss auf die Zähne, doch dann ging es nicht weiter! Schiedsrichter Felix Brych musste am Samstagabend (25. November 2023) bei der Partie Eintracht Frankfurt gegen den VfB Stuttgart zur Halbzeit ausgewechselt werden.

Ausgerechnet in diesem besonderen Spiel, denn der 48-Jährige hat einen Bundesliga-Rekord eingestellt. Der in München geborene Brych leitete sein 344. Bundesligaspiel. Damit zog er mit Rekordhalter Wolfgang Stark gleich.

Kreuzbandriss im Spiel! Ausfallzeit von Felix Brych unklar

Seine Bundesliga-Premiere feierte Brych am 28. August 2004 bei der Partie Hertha BSC gegen den 1. FSV Mainz 05. „Ich bin natürlich stolz, weil diese Zahl auch eine gewisse Langlebigkeit ausdrückt“, hatte der zweimalige Weltschiedsrichter des Jahres zuvor gesagt: „Weil wir Schiris nie wirklich etwas gewinnen können, definieren wir uns eben über solche Rekorde.“

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Doch das Spiel verlief alles andere als gut für den Unparteiischen. Er war untröstlich. Nach knapp 30 Minuten verletzte er sich am Knie, knickte weg. Brych versuchte das Spiel humpelnd zu leiten, in der 34. Minute gab es dann eine Unterbrechung, er ließ sich auf der Eintracht-Bank behandeln: Danach kehrte er mit einem weißen Tape-Verband auf den Rasen zurück. Doch nach der Pause konnte er nicht weiter pfeifen.

Eine MRT-Untersuchung ergab am Samstagabend dann bittere Gewissheit. Brych hat sich einen Kreuzbandriss zugezogen, wird zeitnah operiert. Seine Ausfalldauer lasse sich „noch nicht abschätzen“, hieß es in einer Mitteilung des DFB am Sonntagmorgen (25. November).

„Es ist, wie es ist. So ist das Leben. Jetzt stehe ich hier und habe den Rekord. Das freut mich. Andererseits bin ich auch down“, sagte der Schiedsrichter am Samstagabend über sein Missgeschick.

Für ihn übernahm der vierte Offizielle Patrick Schwengers (28), der seine Bundesliga-Premiere als Hauptschiedsrichter feierte. Schwengers pfiff das Spiel wegen des Wechsels mit rund fünfminütiger Verspätung an.

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Zuvor gab es zahlreiche Glückwünsche für Brych. Christoph Kern, Präsident des Bayerischen Fußball-Verbandes (BFV) gratulierte Brych, der auch beim BFV als Abteilungsleiter für Talentförderung und Schiedsrichter verantwortlich zeichnet: „Die 344 Bundesliga-Einsätze von Wolfgang Stark sind für sich allein schon herausragend und es war fraglich, ob es überhaupt nochmal einen Unparteiischen gibt, der in der Bundesliga auf so viele Einsätze kommt. Dass jetzt Felix Brych, ein weiterer bayerischer Referee, mit ihm gleichzieht und – da braucht es keine Hellseherfähigkeiten – in Kürze alleiniger Rekordhalter sein wird, lässt sich gar nicht hoch genug einordnen. Das dürfte einmalig in der Bundesliga-Geschichte bleiben.“

Kern lobte den Unparteiischen: „Felix ist nicht nur ein herausragend guter Schiedsrichter und Vorbild für alle Nachwuchs-Referees, sondern auch ein ganz besonderer Mensch. Das erleben wir hier beim Bayerischen Fußball-Verband im täglichen Umgang und bei seinem Engagement für die bayerischen Fußballtalente und Schiedsrichter.“

Kern weiter: „Dieser Tag sollte allen auch nochmals deutlich vor Augen führen, was es für den Menschen bedeutet, diese Bestmarke zu erreichen. Dafür schuftet Felix Brych abseits der Glitzerwelt der Profis tagein und tagaus. Diese Weltklasseleistung kommt nicht von ungefähr!“ (mit dpa)