Präsidium hat versagtSpitze des FC Bayern erhält saftige Watschn von Flick

Flick18.4.2021

Servus, FC Bayern: Trainer Hansi Flick (hier am 20. März 2021) hat trotz Vertrag bis 2023 keinen Bock mehr, bei den Bayern zu arbeiten.

von Uwe Bödeker (ubo)

Köln/München – Das ist mal eine Aussage, die den Rekordmeister mitten ins Herz trifft. Hansi Flick ging am Samstagabend, 17. April, in die Offensive und sagte, dass er im Sommer den FC Bayern verlassen will. Der Erfolgstrainer hat keinen Bock mehr auf die Bayern, eine richtige Watschn für den deutschen Vorzeigeklub. Ein Kommentar.

Vor einer Woche saß Bayern-Präsident Herbert Hainer (66) in einer TV-Sendung und versuchte auf gut Wetter zu machen: „Intern ist das Verhältnis ganz anders, als es oftmals nach draußen dargestellt wird.“

Nur wenige Tage nach der Aussage gibt es nur zwei Möglichkeiten: Entweder hat Hainer gelogen oder er war schlicht ahnungslos. Ahnungsloser als die Öffentlichkeit, die seit Wochen nach jedem Interview von Hansi Flick (56) spürte, dass es zwischen dem Trainer und der Bayern-Spitze gewaltig krachte.

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Die Bayern-Spitze ist in diesem Fall Sportdirektor Hasan Salihamidzic (44). Und Flick hat erfahren, dass diese Spitze Rückendeckung von der gesamten Bayern-Führung genießt, besonders von Strippenzieher Uli Hoeneß.

Machtkampf beim FC Bayern: Hasan Salihamidzic ist kein Top-Manager

Dabei ist Brazzo (übersetzt Bürschen) als Manager eigentlich gar nicht spitze sondern eher durchschnittlich bis stumpf. Salihamidzics Erfolgsbilanz ist nämlich eher kläglich, was Spielertransfers angeht: Mehr Flops als Tops.

Lucas Hernandez (25) kam etwa zur Saison 2019/20 für die Rekordsumme von 80 Millionen Euro von Atletico Madrid und spielte kaum ein Rolle bei den Bayern. Oder Philippe Coutinho (28), für sagenhafte 8,5 Millionen Euro ausgeliehen vom FC Barcelona. Bei den Bayern zauberte er Geld aus der Kasse, aber keine Leistung auf den Platz.

Was Flick dagegen als Trainer bei den Bayern anpackte, wurde zu Gold: Sechs Titel in der Saison 2020/2021 sind  historisch. Und alle Stars standen und stehen hinter dem Coach. Nur eben nicht die Bayern-Führung, die dem Trainer kein Mitspracherecht bei der Kaderplanung geben wollte.

Hansi Flick wird jetzt wohl neuer Bundestrainer

Flicks konsequenter Schritt ist nun eine Watschn für die Bayern: Nein, ich mag Euch nicht mehr, ich will weg! Trotz Vertrag bis 2023.

Wie sehr das die Bayern schmerzt sieht man daran, dass seit Samstagabend noch kein Vorstandsmitglied zu Flicks Äußerungen etwas gesagt hat. Nicht Karl-Heinz Rummenigge, nicht Oliver Kahn und schon gar nicht Hasan Salihamidzic!

Und was macht Flick ohne die Bayern? Er wird wohl neuer Bundestrainer. Für den DFB wäre das ein Glücksfall. Und man kann den Funktionären dort nur wünschen, dass sie erkennen, was für einen guten Trainer sie in ihren Reihen haben.

Beim FC Bayern hat man das nicht erkannt und auf Brazzo gesetzt.