Es passierte während der Türkei-PleiteDFB-Auswahl muss historischen Rekord abtreten

Die deutschen Nationalspieler hadern nach einem Gegentor gegen die Türkei.

Die DFB-Auswahl erlebte am 18. November 2023 einen ungemütlichen Samstagabend. Parallel zum Spiel gegen die Türkei verlor Deutschland eine 17 Jahre bestehende Bestmarke.

Parallel zum Testspiel der DFB-Auswahl gegen die Türkei spielte der Rest Europas in der EM-Qualifikation. Dort wurde eine 17 Jahre alte deutsche Bestmarke übertroffen.

von Béla Csányi (bc)

Während Deutschland vor der Heim-EM 2024 nur Testspiele bleiben, kämpft der Rest Europas in der Quali um Punkte, Endrunden-Tickets – und Rekorde! Eine historische Bestmarke wurde der DFB-Auswahl dabei am Samstag (18. November 2023) aus den Händen gerissen.

Parallel zur Testspiel-Pleite der Nationalmannschaft in Berlin gegen die Türkei (2:3) spielten die bereits für die Europameisterschaft qualifizierten Franzosen in Nizza gegen Fußball-Zwerg Gibraltar. Mehrere günstige Umstände bescherten der Équipe Tricolore dabei eine Bestmarke, die zuvor 17 Jahre lang in deutscher Hand gelegen hatte.

Frankreich bricht 17 Jahre alte deutsche Quali-Bestmarke

Im erst dritten Länderspiel unter Bundestrainer Joachim Löw (63) siegte Deutschland am 6. September 2006 mit 13:0 in San Marino. Es war der Rekord-Sieg in der Geschichte der EM-Qualifikation und löste das 12:1 von Spanien gegen Malta aus dem Jahr 1983 ab.

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Knapp zwei Jahrzehnte blieb die Auswärts-Gala mit Viererpack von Lukas Podolski (38) unübertroffen. Bis Gibraltar sich am Samstagabend bei der ohnehin schon fast unlösbaren Herausforderung in Frankreich das Leben selbst erschwerte. Zwei Eigentore in den ersten vier (!) Minuten, ein Platzverweis in der 18. Minute – auf den Katastrophen-Start folgte die Gegentor-Flut mit einem demütigenden 0:14 nach 90 Minuten.

Frankreich jubelt in der EM-Quali über ein Tor gegen Gibraltar.

Frankreich kam gegen Gibraltar aus dem Jubeln kaum mehr heraus, schoss den Fußball-Zwerg am Samstag (18. November 2023) zweistellig ab.

Beim Rekord-Sieg der französischen Verbands-Geschichte durfte nach den Eigentoren von Ethan Santos (3.) und Aymen Mouelhi (4.) beinahe jeder mal ran. Youngster Warren Zaire-Emery (16.), Kylian Mbappé (30., Elfmeter), Jonathan Clauss (34.), Kingsley Coman (36.) und Youssouf Fofana (37.) schossen bereits zur Pause ein lockeres 7:0 raus.

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Nach dem Seitenwechsel schraubten Adrien Rabiot (63.), Coman (65.), Ousmane Dembélé (73.), Mbappé (74. und 82.) und Olivier Giroud (89. und 90.+1) das Ergebnis zunächst in zweistellige und dann sogar in Rekord-Dimensionen. Den Rekord veredelte Sturm-Routinier Giroud in der Nachspielzeit mit seinem sehenswerten Fallrückzieher.

Und auch die bemitleidenswerten Gibraltarer spielte für die Geschichtsbücher: Mit dem 42 Jahre alten Lee Casciaro kam bei den Gästen der zweitälteste Spieler in der Geschichte der EM-Quali zum Einsatz.

Einziger Wermutstropfen für Frankreich an einem denkwürdigen Abend: Mittelfeld-Juwel Zaire-Emery von PSG debütierte mit gerade mal 17 Jahren als jüngster Spieler seit fast 110 Jahren. Bei seinem Treffer wurde er allerdings von Gibraltar-Verteidiger Santos grob gefoult, musste den Platz daraufhin verletzt verlassen. Am Rekord-Sieg hatte der Senkrechtstarter daher nur 20 Minuten Spaß.