München – Der BVB hat in Düsseldorf in allerletzter Minute doch noch getroffen – mit einem Gladbacher Coup beim FC Bayern wäre noch einmal ein wenig Spannung in den Titelkampf gekommen. Doch die Bayern siegten 2:1 und können nun schon am Dienstag aus eigener Kraft Deutscher Meister werden.  

Hansi Flick (55) musste seine Top-Offensivkräfte Robert Lewandowksi (31) und Thomas Müller (30) ersetzen – der Bayern-Coach entschied sich auf der Mittelstürmer-Position für den jungen Niederländer Joshua Zirkzee (19). Und überraschte auf der Suche nach einem Müller-Ersatz mit einem Ex-Gladbacher: Michael Cuisance (20) gab sein Startelf-Debüt für den deutschen Rekordmeister.

Hansi Flick: Michael Cuisance hat sich das verdient

„Ich will von Mika das sehen, was er auch im Training zeigt“, forderte Flick bei Sky vor der Partie. Cuisance habe „in der Corona-Pause sehr gut trainiert und auch in der Fitness nachgelegt“, begründete Flick, warum sich der Franzose den Einsatz im Top-Spiel verdient habe.

Hier lesen Sie mehr: Calmund und Flick werben für Zuschauer beim DFB-Pokal-Finale

Das Mittelfeld-Talent wechselte letzten Sommer mit reichlich Nebengeräuschen vom Niederrhein an die Isar. Bei den Bayern kam er nicht auf Anhieb zum Zug,es gab bereits Gerüchte um einen erneuten Wechsel in die französische Heimat (hier lesen Sie mehr). Doch die Bayern hielten an ihm fest - und nun könnte er ausgerechnet gegen seinen Ex-Klub den großen Durchbruch feiern.

Joshua Zirkzee trifft zum 1:0, Benjamin Pavard per Eigentor zum 1:1

Cusiance konnte dem Spiel nicht seinen Stempel aufdrücken, doch mit Zirkzee lag Flick mal wieder goldrichtig: Das Sturm-Juwel antizipierte in der 26. Minute einen kapitalen Hallodri-Pass von Gladbach-Keeper Yann Sommer und netzte eiskalt zur Bayern-Führung ins verweiste Gäste-Tor ein.

Doch Gladbach blieb im Spiel, kam durch ein Eigentor von Benjamin Pavard (37.) zügig zum Ausgleich. Mit 1:1 ging es in die Pause.

Feuerwerk nach der Pause sorgt für Verwirrung

Kurz nach der Pause sorgte ein kurzes Feuerwerk für akkustische Verwirrung bei den Sky-Zuschauern und auch Kommentator Wolff-Christoph Fuss. „Knallt hier irgendwas?“, fragte Fuss verdutzt. Als er von der Regie aufgeklärt wurde, dass hinter der Tribüne ein Feuerwerk  abgebrannt werde, sagte er trocken: „Das macht Sinn!“ 

Einige Twitter-User fühlten sich allerdings durch das Geknalle auch an den traurigen Abend mit dem Terroranschlag beim Länderspiel Frankreich - Deutschland am 13. November 2015 in Paris erinnert.

Ein echtes Fußball-Feuerwerk auf dem Rasen blieb in der Schlussphase zwar aus, doch setzten die Bayern in der 86. Minute den entscheidenden Knalleffekt: Pavard wollte offenbar noch etwas gutmachen, bediente von außen maßgerecht Leon Goretzka, der ungestört zum 2:1 vollendete. 

Damit können die Bayern am Dienstag in Bremen mit einem weiteren Sieg vorzeitig Deutscher Meister werden. (ars)