Kimmich und FüllkrugFamilien-Trost für die Torschützen nach dem Länderspiel-Murks

Deutschlands Joshua Kimmich sitzt mit seiner Frau Lina und Kind nach dem Spiel auf der leeren Tribüne.

Joshua Kimmich saß nach dem Länderspiel gegen die Ukraine am Montag (12. Juni 2023) noch mit seiner Frau Lina und seinem Sohn auf der leeren Tribüne.

Das 1000. Länderspiel endete für die deutsche Nationalmannschaft mit viel Frust. Joshua Kimmich und Niclas Füllkrug trafen in Bremen und mussten dennoch von ihren Familien getröstet werden.

von Marcel Schwamborn (msw)

Es sollte so ein schöner Abend werden: 1000. Länderspiel, endlich mal wieder im Weserstadion, die Friedensbotschaften gegen die Ukraine. Am Ende war es ein frustrierender Abend für die deutsche Nationalmannschaft. Das 3:3 fühlte sich am Montag (12. Juni 2023) wie eine Niederlage an.

Die Ehrenrunde der Mannschaft fiel trotz der Aufholjagd und den beiden späten Treffern von Kai Havertz (83. Minute) und Joshua Kimmich (90.+1) eher unterkühlt aus. Als die meisten der 35.795 Fans schon das Bremer Stadion verlassen hatten, setzte sich der deutsche Kapitän zu seiner Familie.

Joshua Kimmich spricht von „saudummen Gegentoren“

Kimmich war vor der Partie mit seinem Sohn an der Hand aufgelaufen. Es war sein 77. Länderspiel, womit er im Ranking den geteilten 34. Platz mit Sami Khedira belegt. Die ehemaligen DFB-Größen wie Mats Hummels, Jerome Boateng, Toni Schumacher, Guido Buchwald sowie Eberhard Vogel und Bernd Bransch (DFV), die für die DDR aufgelaufen sind, ließ der Bayern-Star hinter sich.

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„Wir sind ganz gut ins Spiel gekommen. Es hat relativ gut angefangen, wir sind früh in Führung gegangen und hatten darüber hinaus noch die eine oder andere ganz gute Chance“, sagte Kimmich nach dem Spiel. „Dann kriegen wir zwei saudumme Gegentore. Eines nach einem langen Ball, das andere nach einem Fehler in der Spieleröffnung. Ich hatte dann das Gefühl, dass wir die Kurve wieder ein bisschen gekriegt haben.“

Niclas Füllkrug mit Tochter an der Hand vor dem Länderspiel in Bremen.

Niclas Füllkrug war mit seiner Tochter Emilia am 12. Juni 2023 ins Weserstadion eingelaufen.

Doch es kam anders. „In der zweiten Halbzeit haben wir uns vorgenommen, vor allem die Fehler abzustellen. Wenn man sich das 3:1 anguckt, passiert das wieder genau aus einem einfachen Fehler. Es wäre in der Entstehung einfach zu verhindern gewesen. Das ist das, was wir abstellen müssen: Die Fehler hinten und vorne müssen wir die Chancen verwerten.“

Auch Stürmer Niclas Füllkrug (30) erhielt hinterher Trost von der Familie. Der Bremer war ebenfalls mit seiner Tochter an der Hand aufgelaufen. „Es war natürlich etwas Besonderes für mich, eine schöne Konstellation. Die Fans haben mich auch nochmal gepusht“, schwärmte er und dachte noch einmal an das Einlaufen: „Das war sehr schön und hat mir sehr viel bedeutet.“

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Dass der Werder-Angreifer zur Pause ausgewechselt wurde, quittierte das Publikum mit Pfiffen. „Ich kann keine Rücksicht darauf nehmen, dass er bei Bremen spielt“, verteidigte sich Hansi Flick (58).

Niclas Füllkrug kann gegen Polen einen neuen Rekord aufstellen

Füllkrug sparte auch nicht mit Selbstkritik: „Wir haben grundsätzlich viel ordentlich gemacht, aber viele Spieler sind gerade nicht in Topform, das ist nun auch mal so nach einer langen Saison. Da zähle ich aktuell auch zu. Das war keine Topleistung von mir.“

Immerhin fälschte er den Schuss von Marius Wolf noch entscheidend zur 1:0-Führung ab. Sein siebtes Tor im siebten Spiel. Zudem hat er nun in fünf Spielen in Folge getroffen. Damit hat „Lücke“ einen Rekord eingestellt und könnte am Freitag gegen Polen (20.45 Uhr, ARD) dafür sorgen, dass er diese Bestmarke nicht mehr mit vier anderen Nationalspielern teilen muss. „Cool, das wusste ich gar nicht“, sagte er grinsend.