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„Komplett heuchlerisch“DFB-Aktion bei Island-Spiel sorgt für heftige Fan-Reaktionen

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Die deutsche Nationalmannschaft sendete vor dem Anpfiff des WM-Qualifikationsspiels gegen Island ein klares Zeichen in Richtung Katar. Joachim Löws Schützlinge formten den Schriftzug „Human Rights“.

von Anton Kostudis (kos)

Duisburg – Es ist ein Thema, welches bei vielen Fußball-Fans weltweit für Wut und Fassungslosigkeit sorgt: die schockierenden Berichte über anhaltende Menschenrechtsverletzungen im Wüsten-Emirat Katar. Vor dem WM-Qualifikationsspiel gegen Island am Donnerstagabend (25. März) setzte das DFB-Team ein Zeichen. Doch die Aktion sorgte im Netz sofort für hitzige Diskussionen.

  • DFB-Team tritt vor WM-Quali-Spiel gegen Island für Menschenrechte ein
  • Team posiert vor dem Anpfiff mit dem Schriftzug „Human Rights“
  • Fans diskutieren die Aktion hitzig im Netz

So posierte Joachim Löws (61) Startelf vor dem Anpfiff in Duisburg mit speziell angefertigten T-Shirts auf dem Rasen, das Team nahm in einer Reihe Aufstellung – und formte gemeinsam den Schriftzug „Human Rights“ (zu Deutsch: „Menschenrechte“).

DFB-Team mit T-Shirt-Aktion vor WM-Quali-Spiel gegen Island

Eine klare Botschaft an den kommenden WM-Ausrichter. Denn dort sollen im Zuge der Vorbereitungen auf die WM 2022 mehr als 6000 Arbeiter um Leben gekommen sein. Die Zustände und Arbeitsbedingungen vor Ort seien katastrophal, heißt es immer wieder von Menschenrechtsorganisationen.

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„Wir haben die WM vor uns. Da wird immer wieder drüber diskutiert. Wir möchten der Gesellschaft klarmachen, dass wir das nicht ignorieren. Sondern dass wir klare Vorstellungen haben, welche Bedingungen da herrschen sollten“, sagte Bayern-Star und DFB-Torschütze Leon Goretzka (26) bei RTL. „Die Buchstaben haben wir selber draufgeschrieben. Ich finde, dass man solche Momente nutzen kann. Wir haben da eine große Reichweite, und die können wir wunderbar nutzen, um für die Werte zu werben, für die wir stehen.“

Doch nicht jeder Fan fand die Aktion des DFB-Teams gut, wie zahlreiche Kommentare und Beiträge in den sozialen Netzwerken zeigten.

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„Human Rights“: Mit diesem Schriftzug sendete die deutsche Nationalmannschaft ein klares Zeichen in Richtung Katar.

„Human Rights“ auf der Brust und ein paar Minuten später das Logo der WM in Katar auf dem Ärmel. Passt irgendwie nicht wirklich zusammen“, kommentierte ein Fan auf Twitter. „Es ist ja grundsätzlich löblich, aber wenn das DFB-Team das mit den Human Rights auch meinen würde, wären sie noch vor Anpfiff vom Platz gegangen“, schrieb ein anderer.

Ein User forderte: „Zeigt, wie wichtig euch Menschenrechte sind und sagt Katar ab oder lasst diese Doppelmoral bitte sein!“ Ein anderer meinte: „6500 Tote und ihr lasst T-Shirts bemalen und nennt das Haltung. Schämt euch!“ Auch ein weiterer Fan wird deutlich: „Komplett heuchlerisch und nur auf den Zug der Norweger aufgesprungen. In Katar wird ganz brav angetreten.“ Am Vortag hatten BVB-Star Erling Haaland (20) und Kollegen vor dem Spiel in der WM-Quali in Gibraltar ebenfalls mit T-Shirts für Menschenrechte geworben.

T-Shirt-Aktion des DFB-Teams: Fans diskutieren über Doppelmoral

Einige User veröffentlichten Foto-Montagen mit anderen Schriftzügen. Unter dem Titel „Was die deutsche Nationalelf wirklich sagen wollte“ veröffentlichte ein Nutzer beispielsweise ein Bild des Teams mit dem  Schriftzug „Hansi Flick“ – eine Anspielung auf die Debatten um die Löw-Nachfolge nach der EM.

Andere Fans wiederum wollten in den Shitstorm nicht mit einstimmen. Einer schrieb: „Stellt euch vor: Leute sagen, die Aktion des DFB ist Doppelmoral. Aber schauen sich das Spiel trotzdem an. Da macht ihr nichts anderes.“ Die Aktion wurde aber auch gelobt: „Klare Ansage. Respekt ans DFB-Team“, schrieb ein Fan.

„Es ist völlig berechtigt, sowas zu machen“, sagte auch TV-Experte Uli Hoeneß (69). Der Ex-Bayern-Präsident ergänzte aber auch: „Eine WM in Katar und ein Engagement des FC Bayern dort können auch dazu führen, dass die Bedingungen dort besser werden.“

Fakt ist dennoch: Die Diskussionen um die Wüsten-WM dürften weitergehen – und die Boykott-Forderungen der Fans werden nicht leiser werden. (kos)