Wirbel um Yacht-BilderDas sagt Teammanager Bierhoff über Draxler
Frankfurt/Main – Bitte recht freundlich!
Am Dienstagabend brachten sich die Nationalspieler zum offiziellen Mannschaftsbild für den Confed Cup in Position. Julian Draxler (23) fiel das Lächeln für die Fotografen etwas schwer. Der Kapitän erlebt gerade hautnah, was es bedeutet, in einer herausragenden Rolle in ein Turnier zu gehen.
Unmittelbar vor der Abreise zur Mini-WM nach Russland machten Fotos die Runde, die Draxler auf einem Boot vor Ibiza zeigen. Die „Bild“ berichtete darüber.
„Ich werde die Tage in München verbringen und ein paar Blessuren aus der vergangenen Saison behandeln lassen“, hatte Draxler noch unmittelbar nach dem Sieg gegen San Marino in Nürnberg gesagt. Das klang nach einem sehr gewissenhaften Kapitän, der sich vor dem Turnier noch einmal durchecken lassen wollte.
Boots-Trip vor Ibiza statt Pflege in München? Verbotenes hat der Spielführer nicht gemacht. „Ich wusste, dass er nochmal in die Sonne geht. Wir haben den Spielern bewusst zwei Tage frei gegeben“, erklärte Teammanager Oliver Bierhoff.
Die Fotos stören Bierhoff nicht. „Er ist gesund da, trainiert voll. Ich habe damit jetzt gar kein Problem“, sagte er am Dienstag in Kelsterbach. „Das ist auch sein Privatleben. Ich weiß, dass er sich entsprechend ausgeruht hat.“
Binde wiegt schwer
Nun merkt der 23-Jährige jedoch, dass er in seinem neuen Amt noch viel stärker im Fokus steht. Da muss man auch schon mal ein wenig Spott ertragen. Am Dienstagnachmittag twitterte die Social-Media-Abteilung des Deutschen Fußball-Bundes ein kurzes Video von Draxlers Ankunft im Teamhotel. „Draxler auf dem Weg, um deine Freundin zu klauen“, lautete der Text, der mit einem Zwinker-Emoji versehen war. Kurze Zeit später war der Eintrag wieder verschwunden.
Den Wirbel hätte sich Draxler wohl ersparen können, wenn er wie viele Nationalmannschafts-Kollegen auf die Teilnahme am Confed Cup verzichtet hätte. Aber für den 23-Jährigen stand nach einem Gespräch mit Joachim Löw der Entschluss fest.
Draxler: „Für mich war klar, dass ich das Turnier mitspielen möchte. Zum einen ist es immer eine Ehre für Deutschland zu spielen. Zum anderen bin ich jetzt in einer ganz anderen Rolle. Joachim Löw hat in der Vergangenheit immer an mir festgehalten, mir Vertrauen ausgesprochen, obwohl es sportlich nicht so lief. Deswegen war es für mich eine Selbstverständlichkeit für Deutschland und vor allem für Jogi Löw zur Verfügung zu stehen.“