Erster richtiger Arbeitstag als Bundesliga-Trainer – und dann direkt sowas. Damit war trotz jahrelanger Erfahrung im Profi-Fußball nicht zu rechnen.
„Ist das unangenehm“Komplett verdutzt! Neuer Bundesliga-Coach muss am ersten Arbeitstag direkt abgeben

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Könnten in der neuen Saison in der Bundesliga aufeinandertreffen: Horst Steffen (l.) wurde schon bei Werder Bremen vorgestellt, Lukas Kwasniok gilt als heißer Kandidat in Köln.
Kaum ein Protagonist im deutschen Profi-Fußball dürfte so turbulente Wochen hinter sich wie Horst Steffen! Der 56-Jährige führte die SV Elversberg im Mai sensationell in die Relegation.
Dann stand er bei zwischenzeitlicher 2:0-Führung im Hinspiel schon mit einem Bein in der Bundesliga. Im Oberhaus wird der Trainer auch in der neuen Saison coachen – das aber als Trainer von Werder Bremen. Der Wechsel zu den Werderanern war die letzte Wende im turbulenten Mai für den gebürtigen Krefelder.
Werder Bremen: Horst Steffen völlig verblüfft! Mit dieser Aufgabe hat er nicht gerechnet
In der vergangenen Woche wurde Steffens Verpflichtung angekündigt. Sein erster offizieller Auftritt in der Montur seines neuen Arbeitgebers fand am Montag (2. Juni 2025) statt – ganz traditionell bei der Antritts-Pressekonferenz.
Nach fast 40 Jahren im Profi-Fußball als Spieler und Trainer dürfte ihn da doch eigentlich nichts mehr überraschen – und aus dem Konzept bringen. Denkste! Im Bremer Presseraum traf der neue Werder-Coach auf eine Journalistin, die ihn an seine Grenzen brachte.
Für BremenNext, den für junge Zuhörende ausgerichtete Sender von Radio Bremen, wollte eine Journalistin Steffen in erster Linie wohl auf den Zahn fühlen, wie gut es um seine Kenntnisse im Bereich Jugend-/Social-Media-Sprache bestellt ist.
Unter anderem wurde Steffen gefragt, ob geplant sei, „einen richtigen Aura-Farmer, einen richtigen Baller?“ (eigentlich geht es dabei nur drum, ob ein guter Spieler kommt) zu verpflichten. Die Frage, ob es zu hoch gegriffen sei, an eine Europapokal-Teilnahme zu denken, wurde dann kurzerhand so gestellt: „Wäre es delulu, mit Werder auf Europa zu geiern oder ist das doch realistisch?“
Zwar dürfte Steffen dabei helfen, dass er einen 27 Jahre alten Sohn hat, der bei den Begriffen etwas bewanderter sein dürfte. Steffen kommentierte die „Delulu“-Frage mit einem gelassenen: „An die Sprache muss ich mich gewöhnen.“
Bei der „Aura-Farmer“-Frage war es dann aber geschehen. Steffen wurde von der Jugendsprach-Attacke der Journalistin so überrumpelt, dass er schon am ersten Tag seine Aufgabe, die Frage zu beantworten, mit einem Schmunzeln weitergab.
Ihm sollte Sportchef Clemens Fritz, mit seinen 44 Jahren immerhin mehr als ein Jahrzehnt jünger als Steffen, zur Seite springen. Fritz wusste damit aber nicht mehr anzufangen: „Ich muss mir das erstmal übersetzen lassen.“
Die Reaktionen auf Social Media fielen deutlich aus. „Was ein schlechter Tag, um Ohren zu haben“, Junge, ist das unangenehm und „An dem Punkt würde ich als Trainer einfach aufstehen und gehen, oder?“ – so lauteten nur einige der Kommentare. Mit der Herausforderung dürfte Steffen bei seinem ersten öffentlichen Auftritt als Werder-Coach nicht gerechnet haben.