Nachfolge noch nicht geklärtNach Rauswurf: Dieses Mega-Gehalt kassiert Hansi Flick jetzt noch

Rudi Völler, Bundestrainer für ein Spiel, geht mit seinem Gepäck in das Hotel.

Rudi Völler bei der Ankunft am Teamhotel der Nationalmannschaft in Dortmund am Montag (11. September 2023).

Rudi Völler muss gegen Frankreich ein weiteres Debakel der Nationalmannschaft verhindern. Danach muss geklärt werden, wie es weitergeht. Lothar Matthäus hat eine spezielle Idee.

von Marcel Schwamborn (msw)

Spiel eins nach Hansi Flick (58). Gegen Frankreich wartet am Dienstag (12. September 2023, 21 Uhr, ARD) eine hammerharte Aufgabe auf die völlig aus dem Tritt geratene Nationalmannschaft. In Dortmund soll die Negativserie gestoppt werden.

Rudi Völler (63) wird mit Nachwuchs-Direktor Hannes Wolf (42) und U20-Co-Trainer Sandro Wagner (35) die Spieler in diesem Länderspiel-Hit betreuen. Danach will der DFB „zeitnah die Nachfolge von Hansi Flick regeln“, wie der Verband am Sonntag mitgeteilt hat.

Flick-Nachfolge: DFB-intern gibt es Vorbehalte gegen Nagelsmann

Nach EXPRESS.de-Informationen gibt es DFB-intern durchaus die Haltung, zunächst abzuwarten, wie sich Deutschland gegen den Vize-Weltmeister verkauft. Sollte nach zuletzt quälenden Begegnungen ein Aufwärtstrend beim Team zu sehen sein, könnten sich viele auch mit einer weiteren internen Dauerlösung anfreunden.

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Doch diesem Gedanken schob Völler am Montagabend deutlich einen Riegel vor. Rekordnationalspieler Lothar Matthäus (62) hatte wenige Stunden zuvor gesagt, dass Rudi für ihn „die Lösung Nummer eins bis zur Europameisterschaft“ sei.

Nach der EM wären laut Matthäus die Chancen besser, den absoluten Wunschkandidaten zu bekommen. „Ich wünsche dem DFB eine langfristige Lösung – mit einer Einschränkung. Wenn man Jürgen Klopp wirklich ab nächstes Jahr haben könnte, wäre ich damit einverstanden, dass man eine kurzfristige Lösung bis nächsten Sommer findet. Das ist das, was ich mir wünsche.“

Doch den Plan schmetterte der Sportdirektor mit der Bemerkung, Lothar sei halt sein Freund ab. So müssen die DFB-Bosse hinsichtlich der kommenden Aufgaben nun potenzielle Kandidaten wie Julian Nagelsmann (36) kontaktieren. Bisher hat es nämlich noch keine Bemühungen in der Richtung gegeben.

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In dreieinhalb Wochen – am 8. Oktober – trifft sich die Nationalmannschaft erneut, um zur USA-Reise aufzubrechen. Bis dahin ist Eile geboten. Bisher ist noch nicht viel passiert. „Wir hatten schon Gespräche. Ich habe schon mit Mitgliedern der Taskforce gesprochen. Da wird es noch einige Diskussionen und Sitzungen geben“, sagt Völler.

Am Montag hatten mit Ralf Rangnick (65) und Matthias Sammer (56) schon die ersten gehandelten Kandidaten abgewunken. Zu Nagelsmann sagte Völler nur: „Natürlich ist er – wie viele andere auch – ein absoluter Top-Trainer.“

DFB-intern gibt es allerdings durchaus Vorbehalte einiger Verbandsfürsten gegen den früheren Bayern-Trainer. Mancher hält Nagelsmann für etwas überschätzt, anderen ist das „Trainertalent“ zu jung. 

Rekordnationalspieler Lothar Matthäus spricht im Fußballmuseum.

Rekordnationalspieler Lothar Matthäus machte sich am Montag für ein Festhalten an Rudi Völler stark.

Außerdem muss DFB-Präsident Bernd Neuendorf (62) die angespannte Finanzlage im Auge behalten. Laut „Kicker“ hat Flick noch Anspruch auf rund 4,5 Millionen Euro Gehalt, hinzu kommen auch noch die geschassten Co-Trainer. Der Finanzbericht hatte zuletzt die enorm angespannte Finanzlage des Verbands aufgezeigt. Auch wegen nötiger Steuerrückstellungen betrug das Minus 33,5 Millionen Euro.

DFB muss die angespannte Finanzlage im Auge behalten

Eventuell wäre für Nagelsmann (Vertrag bis 2026) noch eine Ablösezahlung an den FC Bayern fällig. Zudem kassierte er in München rund sieben Millionen Euro Gehalt im Jahr.

Nicht, dass am Ende bei der Debatte über das weitere Vorgehen wieder, wie damals bei der Suche nach einem Sportdirektor, der Blick durch den Raum geht und jemand sagt: „Rudi, das wäre doch was für dich“. Vor 23 Jahren wollte Völler auch nur Übergangslösung sein und blieb dann vier Jahre.